AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1979. Budapest (1981)
II. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - Jügelt, Karl-Heinz: Die Gründung der ungarischen Nationalbibliothek im Spiegel der „Allgemeinen Literatur-Zeitung"
Auch in der im Mai 1804 34 in der nunmehr in Halle herausgegebenen ALZ abgedruckten Rezension des ersten Supplementbandes zum Katalog der Széchényi-Bibliothek 35 spricht Engel wieder von ,,ungrischer Reichs(oder National-) Bibliothek". Sein besonderes Lob gilt den Bemühungen Széchényis, „den möglichst ausgebreiteten guten Gebrauch der Bibliothek zu erleichtern, zu befördern, und die Summe nützlicher Einsichten und Kenntnisse zu vermehren." Aus seinem eigenen Vorwort hebt er selbst noch einmal hervor, ,,dass eine öffentliche oder Privat-Bibliothek nur durch möglichst erleichterten und ausgebreiteten Gebrauch ein fruchtbringendes nützliches Institut werde." Mit berechtigtem Stolz weist er bei der Betrachtung des Realindex daraufhin, ,,dass es fast kein Fachwerk des menschlichen Wissens giebt, worüber nicht ein ungrischer Gelehrter ein Werk oder Werkchen geschrieben; und dass mehrere ungrische Gelehrte, trotz den äussern drückenden Umständen, besonders in frühern Zeiten, mit dazu beygetragen haben, die Fortschritte der Wissenschaften im Allgemeinen für ganz Europa zu befördern, dass sie für Europens Aufklärung mitgewirkt. Glänzen nicht, um wenige Beyspiele anzuführen in den Annalen der Astronomie die Namen Hell, Bogdanich und Zach ? in den Annalen der Botanik die Namen Hedwig und Kitaibel? in den Annalen der Mineralogie und Metallurgie der Name Born? in den Annalen der Mathematik die Namen Segner und Pasquich? in der orientalischen Literatur der Name Dombai? Hat nicht ein Martin Schmeizel der Geschichtskunde überhaupt, ein Schwartner der Diplomatik, ein Schönwiesner der alten Geographie und Numismatik, ein Engel der Geschichte der Slavischen Völker im Ganzen und Einzelnen viel geleistet?" ,,Wer kann es verkennen", schreibt er stolz, „dass der Széchényi-BibliothekCatalog mit seinen Supplementen ein Handbuch und ein Denkmal der ungrischen Literatur werden wird, wie es noch wenig andre Nationen aufzuweisen haben?" Im Zusammenhang mit der kurzen Anzeige des 2. Supplements 36 im April 1808 37 wird auf den neuen Charakter der Bibliothek hingewiesen: „Die Gräfl. Széchényische Reichsbibliothek ist nun auch inarticulirt, d.h. es ist in den Reichsgesetzen vom Jahre 1807 eine feyerliche und dankbare Erwähnung dieser National-Stiftung gemacht worden. Sie erhält noch immer viel Zufluss von geschenkten seltenen Büchern und Handschriften." Solche Geschenke werden auch in den folgenden Jahren mehrfach erwähnt, wobei im Oktober 1810 mitgeteilt wird, daß der Graf Széchényi im Juni 1810 „seine in 702 Gold-, 1770 Silber-, 190 Kupfer- und 12 Zinnstücken bestehende Sammlung von Ungrischen Münzen . .. dem Ungrischen National-Museum übergeben" hat. Wenn auch die Öffnungszeiten 34. ALZ 1804. II. 342-344 (Nr. 143. Mai 1804). 35. Vgl. Anm. 15. 36. Catalogus Bibliothecae Hungaricae Széchényiano-Regnicolaris. Tom. I. Scriptores Hungaros et Rerum Hungaricarum Typis Editos Gomplectentis. Supplementum II. A-Z. Sopronii, Typis Siessianis, 1807. 8°. 2 + XVI + 618. Index alter libros Bibliothecae . .. Supplemento II : Gomprehensos in Scientiarum ordines distributos exhibens. Pestini, Typis Trattnerianis, 1807, 8° 332 + 6. 37. ALZ 1808. II. 874-875 (Nr. 110 v. 13. April). 118