AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)

II. A könyvtárügy történetéből - Rötzsch, Helmut: Die Deutsche Bücherei in Leipzig. Entwicklung und Aufgabenstellung des Gesamtarchivs des deutschsprachigen Schrifttums

DDR besteht eine Anordnung (1960) zur Ablieferung von Pflichtexemplaren. Aus allen übrigen Ländern erhält die Bibliothek von der zu sammelnden Literatur kostenlose Belegexemplare. Im Juli 1962 ist neben dem Haupt­geschäftsgang ein sogenannter zweiter Geschäftsgang eingerichtet worden, um auch solche Kategorien des Kleinschrifttums, wie zum Beispiel Firmen­prospekte, Reiseprospekte, Tagungsprogramme, Informationsschriften und Ausschreibungen, bibliothekarisch zu erschließen. Die in den zurückliegenden 15 Jahren auf diesem Gebeit gesammelten Erfahrungen haben dazu geführt, daß in den letzten Wochen eine Rationalisierung und Verbesserung des zwei­ten Geschäftsgangs beschlossen worden ist. Solche positiven Veränderungen im Interesse der stärkeren Benutzung dieser Materialien haben sich auch auf ein neues System der Schlagwortgebung in Verbindung mit der Sachka­talogisierung erstreckt. Mit vielen Nationalbibliotheken und maßgebenden anderen wissen­schaftlichen Bibliotheken der Welt tauscht die Deutsche Bücherei ihre Veröffentlichungen aus. Sie vertieft vor allem ständig die Zusammenarbeit mit den Nationalbibliotheken der Länder der sozialistischen Staatenge­meinschaft und denen der antiimperialistischen Staaten. Da mit der Tausch­stelle der Széchényi-Nationalbibliothek ausgezeichnete Kontakte beste­hen, erhält die Deutsche Bücherei fast ausschließlich von dort die für sie Sammelpflichtigen Druckschriften, so daß mit Verlagen und anderen Druckschriften herausgebenden Stellen der Ungarischen Volksrepublik nur ein loser Kontakt besteht. Im Jahre 1977 erhielt die Deutsche Bücherei rund 1600 Druckschriften; sie sandte rund 260 Druckschriften und mehr als 100 Mikrofilmaufnahmen und Xerographien nach Budapest. Die Leitung der Deutschen Bücherei ist jederzeit bereit, Tauschwünsche der Széchényi­Nationalbibliothek in umfangreicherer Weise als bisher zu befriedigen. Zunehmende Bedeutung gewinnt die Verbesserung der internationalen Tauschbeziehungen zwischen allen Staats- und Nationalbibliotheken sozi­alistischer Länder, wozu die seit 1975 stattfindenden Expertenkonferenzen zu Fragen des Bestandsauf baues wichtige Voraussetzungen schaffen. Im Zu­sammenhang damit sind Empfehlungen zur Verbesserung der Ablieferung von Pflichtexemplaren erarbeitet worden, die sich in den einzelnen Ländern in der Diskussion befinden. Interessenten können zu dieser Problematik einen Beitrag von Helmut LOHSE im Jahrbuch der Deutschen Bücherei (13/1977, Seite 23 bis 50) nachlesen. Die Deutsche Bücherei ist seit vielen Jahren unter anderem Depot­bibliothek für die in englischer Sprache erscheinenden Publikationen der UNO und UNESCO. Sie sammelt ferner auch fremdsprachige Veröffent­lichungen weiterer internationaler zwischenstaatlicher und nichtstaatlicher Organisationen. Der Gesamtbestand der Bibliothek betrug im 65. Jahre ihres Bestehens (1977) insgesamt fast 6,6 Millionen bibliographische Einhei­ten. Für diesen Bestand wird eine Stellfläche von rund 80 000 Metern benötigt. 8 OSZK Évkönyve 113

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