AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1968-1969. Budapest (1971)

II. Az OSZK történetéből - Berlász Jenő: Hogyan propagálta Széchényi Ferenc az Országos Könyvtárt? Az értelmiség jelent?ségének felismerése - Wie Graf Ferenc Széchényi die Nationalbibliothek propagierte. Beitrag zur Bedeutung der Intellektuellen in Ungarn am Anfang des XIX. Jahrhunderts

98. Győry, i. m. 230 — 232. 1. Gortvay Tivadar: Az újabbkori magyar orvosi művelődés és egészségügy története. Bp. 1953. 42., 77. 79-80., 168-169. 1. 99. Szentpétery, i. m. 287-291. 1. 100. Borotvás Nagy, i. m. 134— 155., 161— 170., 172— 182., 186. skk. 1. A magyar gazdasági irodalom első századainak könyvészete (1505—1805). Összeállították: Dóczy Jenő, Well­mann Imre és Bakács István. Bp. 1934. 101. Szentpétery, i. m. 270. 1., Borotvás Nagy, i. m. 87., 248., 434.. 439. 1. Wie Graf Ferenc Széchényi die Nationalbibliothek propagierte Beitrag zur Bedeutung der Intellektuellen in Ungarn am Anfang des XIX. Jahrhunderts J. BERLÁSZ Es ist bekannt, daß die ungarische Nationalbibliothek, genauer die Széehényi-National­bibliothek, von Graf Ferenc Széchényi, einem aufgeklärten Aristokraten, im Jahre 1802 dadurch begründet wurde, daß er seine, 15 000 gedruckte Bände, 2000 Handschriften mehrere hundert Karten, Stiche und Münzen umfassende Hungarica-Sammlung der Nation übergab. Mit diesem Akt hat er zugleich auch den Grundstein des Ungarischen National­museums gelegt. Die vorliegende Studie ist bestrebt, eine Frage im Zusammenhang der Gründung zu be­antworten, die von der älteren Geschichtsschreibung — wegen mangelnder Gesichtspunkte zur Betrachtung der Sozialgeschichte — außer Acht gelassen wurde. Die Frage lautet: War die Gründung einer Nationalbibliothek an der Schwelle des 19. Jahrhunderts, im noch feudalen Ungarn zeitgemäß, d.h. entsprach sie den realen sozialen und kulturellen Bedürf­nissen, oder war sie nur ein ehrwürdiger, jedoch der Zeit voreilender Akt eines Mäzens? In seinem Forschungsverfahren stützte sich der Verfasser auf ein bis jetzt unbenutztes Quellenmaterial, auf jene administrativen Aktenstücke, durch welche der Graf die neu begründete Bibliothek propagieren wollte. Ferenc Széchényi veröffentlichte nämlich in den Jahren 1799-1815 in insgesamt 15 gedruckten Bänden das Bestandverzeichnis seiner Biblio­thek, und schickte sie, sowohl in Ungarn als auch in ganz Mitteleuropa jenen Persönlichkeiten und Institutionen zu, die eine bedeutende Bolle im wissenschaftlichen, literarischen oder gesellschaftlichen Leben gespielt haben, und bei denen seine Sammlung eine Aufmerksam­keit erwecken dürfte. Die meisten Katalogexemplare wurden natürlich in die Großstädte der Habsburger-Monarchie, nach Wien und nach Prag geschickt, mehrere ließ er Deutsch­land, vor allem den Universitäten, die von ungarischen Studenten besucht wurden (Göttingen, Jena, Heidelberg, Erlangen, Altdorf und Berlin) zukommen, einige Exemplare gelangten aber bis Polen, Rußland, Italien und England. Die Bedeutung dieser Propagandatätigkeit besteht darin, daß durch die Bestimmungsorte dieser Sendungen der Kreis abgesteckt wird, in welchem mit einem tatsächlich vorhandenen Interesse für Ungarn und seine Kultur rechnen durfte. Als Széchényi diesem Interesse entgegenkommen wollte, erfüllteer die Pflicht des Ungarntums gegen sich selbst. Die Hauptfrage des Themenkreises wird jedoch anhand der Katalogexemplare beant­wortet, die für das Inland bestimmt waren. Die vielseitige, konsequente Prüfung der auf uns gebliebenen Expeditions-Verzeichnisse führte i^ns in erster Linie zur Feststellung, daß Ferenc Széchényi in einer von nationalen Voreingenommenheiten bereits nicht freien Periode des beginnenden neuen Jahrhunderts mit seiner Bibliothek nicht allein dem Ehgarntum, sondern auch den anderssprachigen Völkern Ungarns dienen wollte, unter welchen sich die eigene nationale Sprache und Kultur befördernde Bestrebungen auch bereits gemeldet haben. Széchényi schickte nämiich die Kataloge auch den prominenten geistigen Vertretern (und Institutionen) der nationalen Minderheiten, Deutschen, Serben, Kroaten, Slowaken, Rumänen und Ruthenen. Die soziologisch orientierten Betrachtungen führten ebenfalls zu wichtigen Ergebnissen. Es hat sich ergeben, daß Széchényi, obwohl selbst Mitgiied der Feudalaristokratie, durch öS

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