Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 87. (Budapest 1995)

Bunke, Zs.: Herbarium Wolnyanum I

seiner Familie ziemlich genau datiert werden kann, da er sein Amt im Herbst 1816 verließ, sollte sein pädagogischer Laufbahn in Carlovitz im Jahre 1791 begonnen müssen. Die Angaben von BEREGSZÁSZI NAGY, von PETROVIC und MARCETIC, MARCETIC" und BABIC sollen noch überprüft, "kollaudiert" werden. Sicher ist, das der einsame junge Mann mit derselben Energie, Fleiß und Gewissenhaftigkeit an die Arbeit ging, was ihn in allem charak­terisierte. 'Als leidenschaftlicher Naturforscher legte er solch einen Studienplan an, welches weder vor ihm, noch nach ihm in keinem einzigen Gymnasium gab" (PETROVIC: 1951: 79). Er war nicht nur "hochgebildet", sondern wußte auch mit den Mitmenschen umzugehen. Obwohl die Zeitangaben verschieden sind, ist es sichtbar, daß WOLNY in gewissermaßen kurzer Zeit zum Direktor des hiesigen Gymnasium ernannt wurde. Er heiratete bald. Seine Frau war HARITA SABORSKI, Tochter eines Seidenspinnerei-Inspektors zu "Iregh" (=Irig). Die Angaben der Herbarbelege zeigen, daß die meisten Pflanzenexemplare in Syrmien, in Carlovitz, im Amte eines Gymnasialdirektors gesammelt wurden. Es taucht aber die Frage auf, ob WOLNY in diesem Wirkungskreis völlig zufrieden war? Es sind nämlich Zeichen, nach dem man vermuten kann, daß er - im Gegenteil zu seinen pädagogischen Erfolgen, Hochschätzung und Beliebtheit im städtischem Leben - Carlovitz verlassen wollte. Nach FRANZ ADAM WALDSTEINS Brief von 13. XII. 1801 an PAUL KITAIBEL gerichtet, scheint es, daß WOLNY an eine Stellung in der Wiener Universität dachte, welche Absicht auch durch KITAIBEL unter­gestützt schien. In den folgenden Jahren arbeitete WOLNY in verschiedenen Richtungen. Nach den Quellen seiner Lebensdaten war er nie außer dem Karpatenbecken; eben deswegen fällt es auf, wie er in Jena in der Mineralogischen Gesellschaft bekannt wurde schon im Jahre 1800 und daß man ihm "durch einstimmige Wahl des illyrischen Gymnasiums zu Carlovitz Director zu ihrem Ehren-Mitgliede ernannt hat, die Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena" (BEREGSZÁSZI NAGY 1828: 93). Damals arbeitete WOLNY schon an seiner Mineralogie, aber die erscheint nur fünf Jahre später nach dieser Mitgliedsaufname. Nach WALDSTEIN (1800) und KITAIBEL (1801) wird auch WOLNY im nächsten Jahre Mitglied der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft (BUNKE 1990: 33). Solange die Autoren des Descriptiones et icônes plantarum rariorum Hungáriáé wohlbekannte Verdienste schon am Beginn erworben, und sie wurden auch durch die neue Gattungen Kitaibelia- und Waldsteinia WlLDENOW allgemein bekannt, arbeitete WOLNY in Carlovitz unter bescheidenen Umständen, hatte aber von seiner Arbeit in Europa doch kundgegeben. In der Botanische Zeitung (1803), "Ihrem würdigen Ehrenmitglie­de dem Herrn Grafen Franz von Waldstein Kaiserl. Königl. Kammerherrn widmet den zweiten Band der botanischen Zeitung die botanischen Gesellschaft in Regensburg" am Titelblatt; in den II. Correspondenznachrichten wird ein "Auszug aus einem Schreiben des Herrn Andr. Wolny, Professor Humaniorum und Gymnasii Director, an die Bot. Gesellschaft, d. d. Karlo­witz den 27. Sept. 1803" wiedergegeben. WOLNY teilt mit, was ihm eine neue Perspektive bedeutet: "Mit großem Vergnügen sah ich die Erscheinung dieser Zeitschrift, da ich längst schon etwas Aenliches gewünscht hatte... die Pflanzenkenner und Liebhaber aus allen Gegen­den mit einander bekannt zu machen, und sie in nähere Gemeinschaft unter einander zu bringen: die gegenseitige Mittheilung der Erfahrungen, Meinungen und der Naturprodukte selbst zu erleichtem und zu beschleunigen, und dadurch die Pflanzenkunde, so viel möglich zu vervoll­kommnen". WOLNY würdigt die Ausgabe käuflicher Exsiccatenserien, die eigene Sammlungen zu vervollständigen, meint aber, daß ein für die ganze Wissenschaft vorteilhaftes Unternehmen aus­zuarbeiten könnte man durch dieser Zeitschrift eireichen. Seinerseits schreitet er zur Tat: "In dieser Hinsicht nehme ich mir die Freiheit, den Index Vegetabilium der hiesigen Gegend einzusenden". Hier beginnt Erklärung der Herausgeber - wohl DAVID HEINRICH HOPPE und seine Mitarbeiter - "Die Botan. Gesellschaft hat schon längst die Idee zu einem solchen allgemeinen Pflanzentausche beabsichtigt, und sie glaubt um so mehr die Ausführung um desto zweckmäßiger beginnen zu können, als Regensburg der Lage nach sehr dazu geeignet ist". Dieser Kontakt war

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