Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 85. (Budapest 1993)

Bunke, Zs.: Herbarium Mygindianum 200 Jahre in Budapest

supra laudatus. Nomen quidem obtinet amici jucundissimi Philippi MILLER ..." (Aus­gabe von Nürnberg 1752:18). Es ist eine offene Frage, wie die Pflanzen mit PHILIP MILLERS authentische Schrift in MYGINDS Eigentum kamen, der damals noch ein angehender Pflanzensammler war. Die Belege scheinen keine Duplikate zu sein. Die Originalität der Exemplare beweisen die in der RADLKOFER Sapindaceae-Monographic angeführten Daten aus Budapest: "... vidi specimen originarium Herbarii Mygindiani in Museo bot. Universitatis Pestinae servatum" (Serjania diversifolia (JACQUIN) RADLK. in ENGLER 1931-1933,98,98/a p. 85.). Von diesem Material aus Zentralamerika sind besonders anmerkenswert "acht neue Pflanzenarten"; und es soll ausgehoben werden, dass wir hier "Die erste gedruckte Nachricht über Mygind" erhalten (HH: 881). NICOLAUS JOSEPH JACQUIN schreibt in sei­nem ersten Werk Enumeratio systematica plantarum, quas in Insulis Caribaeis vicinaque Americes Continente detexit novas aut jam cognitas emendavit - Lugduni Batavorum 1760, Introductio, zweite Seite: "Subjunxi ad calcem octo plantas novas, quas numero­sas inter alias, possidet vir nobilissimus, inque botanicis versatus haud mediocriter, Franciscus a Mygind Consiliarius aulicus, quasque ex adnexis ibidem titulis conjicio fuisse in insula Barbados collectas." WITTSTEIN behauptet, dass MYGIND selbst "die Insel Barbados in botanischem Interesse besuchte und die dort sammelte Pflanzen JACQUIN übergab." (1856: 601); doch die Lebensbeschreibung MYGINDS erwähnt keine ausser­europäische Reise. Bei SPRENGEL wird nur über "adiunctis speciebus e collectione Francisci a Mygind" berichtet (II. 1808: 450). Was die geographische Herkunft der acht Arten anbelangt, D'ARCY beruft sich an RADLKOFER (1932) und HOWARD (1956): "... Jacquin was incorrect in attributing these specimens to Barbados." (1970: 557-558). Den heutigen Zustand dieser Arten siehe in Anlage 4. Aus dem PH.-MlLLER-Material soll noch die Gattung Petrea L. (Verbenaceae) aus­gehoben werden. Die Pflanze trägt den Namen Lord R.J. PETRE (1710 - 1742; WITTSTEIN 1856: 675). Im Herbarium Mygindianum sind - ausnahmsweise - zwei, von PHILIP MILLER geschriebene Etikette: "Petraea scandens et frutescens Houst." und "Petraea scandens et frutescens floribus caeruleis Houst." In Hortus Cliffbrtianus würdigt LINNAEUS den jungen Botaniker folgenderweise: "Nobilissimo Roberto-Jacobo Domino Petre Baroni de Writtle, Plantarum rariorum et exoticarum (in Anglia) aestimatori et cultori summo, consecrata fuit haec planta ab Houstono." (1737: 319). Es scheint, wenn man die Artenzusammensetzung der 84 Millerschen Pflanzen be­trachtet, dass eine gewisse Orientierung an HOUSTOUNS Tätigkeit wahrnehmbar ist. Be­sonders bei den Bignoniaceae, in dem 5 Arten "Houst.", "Houst.Cat." und "Mst." Hin­weise tragen. MILLER machte sich Gewissenspflicht davon, den Nachlass seines Freun­des zu interpretieren (DANDY 1958:139). Schliesslich soll noch die zweite, hierher gehörende Gruppe von 8 Etiketten er­wähnt werden. Das Papier ist liniert, die Schrift scheint jugendlich. Als einziger Autor wird SLOANE angeführt (1696); nach dem lateinischem Text sind einige englische Wör­ter zugefügt, z.B.: "Arbor Baccifera fol subrot, acuminato, fruct Cerasiu. sulcato rub. Channol. Bask et Fruit in Glass. 5." Von den 8 Etiketten reihen sich 6 zu den typischen PHILIP-MlLLER-Schriften und sind wohl aus seiner ei­gener Jugendzeit.

Next

/
Thumbnails
Contents