Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 83. (Budapest 1991)

Bunke, Zs.: Herbarium Lumnitzerianum

Das Herbarium universale ist älter; es ist mit dem Geburtsort Verbunden. Es ent­hält demgemäss Arten aus den Karpaten, öfters nur "ex Carpath" wurde als Sammelort notiert. Sehr selten kommen nähere Bezeichnungen vor: "Ex m. Sitna" (Szitnya, Sitno liegt unweit von Schemnitz, übertrifft 1000 m), "ab arce Lips.(iensis) Comit. Zoliensis" ist die Gemeinde Zólyomlipcse, Slovenská Lupca, im Tale des Flusses Gran (Garam, Hron) mit dem Schlosse aus dem 13. Jahrhundert. Ein kalligraphierter Katalog gehört zu diesem Material: Folio 85. (Abb. 4) enthält mehr als 1900 Arten (nur wenig Krypto­gampflanzen). An mehreren Stellen sind Sammelorte eingetragen. Man kann sich aber nicht anvertrauen solcher Registration: nicht nur 'Arx Lipsiensis' fehlt, nicht einmal die betreffende Art: Polygala vulgaris ist eingetragen. Schade auch, dass dieses Exem­plar mangelhaft ist: der Blütenstand fehlt beinahe vollständig. Der erwähnte Katalog war augensichtlich nie im Gebrauch; es ist auch auffallend, dass weder LUMNITZER, noch der Kalligraph keine Ort- und Zeitangaben notierten, wo und wann die schöne Arbeit entstand. Während der Bearbeitung des Herbars, die im Jahre 1980 begonnen wurde, und dessen wichtigste Epoche erst später folgen wird, stellte es sich nur stufenweise aus, dass die frühesten Belege seltsame Etikettenformen haben. Pflanzen von 11 Arten sind mit ihrer ganzen Fläche aufgeklebt auf einem kleinerem Bogen und die Pflanze ist "hineingestellt" in einer Amphora, welches als Zettel dient (Abb. 5). Aus graublauem Papier einzeln ausgeschnitten ist die Form immer etwas anders. Zwei Arten davon, Os­munda lunaria und Sparganium erectum sind Glieder der Flora Posoniensis geworden (Nummer 1015 und 917). Ohne Zweifel sind diese die ältesten Exemplare in der Sammlung. Warscheinlich aus der Amphorenform abgeleitet sind die schildförmigen Zettel (Abb. 6) die zu 136 Species gehören; 51 Arten davon finden wir im Florenwerk. Aus den übrigen soll ausgehoben werden: "Delphinium elatum Habitat in vallibus mont. Carpaticorum circa aquas 783"; leider ist die Mehrzahl ohne Angaben, z. B. "Sa­xifraga bryoides 616", "Capparis spinosa 761". Die sorgfältig nach Linné's System durch­geführte Numerierung lässt auf eine konsequente Sammeltätigkeit schliessen und man kann vermuten, dass aus den Beobachtungen auch Notizen entstanden. Leider sind solche im Museum nicht angelangt. Die gewöhnlichen Etiketten sind in Mehrzahl und die Mehrzahl trägt LUMNITZERS Handschrift: (Abb. 7) "Malva rotundifolia 683". Unbekannt sind noch die Gründe, die zu den seltenen Zeitangaben Anlass gaben; die meisten sind 1789 (in 5 Fällen, Abb. 8) und 1796 (in 8 Fallen). Ein Stützpunkt finden wir in Flora Posoniensis: "781. Hieracium staticifolium ... In apricis sabulosis in der Bruckau, quae quondam Danubius sub nomi­ne Hellwasser perfluebat, anno 1789, Iunio copiose creuit, antea non visum." (1791: 347). Neben einigen Pflanzen ist auf dem Zettel die Abkürzung "Mscr." (= manuscrip­tum). Ungefähr 30 Etiketten sind aus mehr oder minder blauem Papier geschnitten; es scheint keine Zufälligkeit zu sein. Ein Teil der so bezeichneten Arten gehört zum Flo­renwerk, wie z. B. Salvia Austriaca JACQ. (Autor-Verkürzung zweimal unterstrichen). LUMNITZER war im Kontakt mit mehreren Botanikern, er pflegte aber deren Na­men nicht auf dem Zettel anzuführen. Von den 9 fremden Schriften wurden 6 mittels Schriftvergleichung identifiziert. Als KITAIBELS Autographe können 19 Pflanzenna­men gehalten, von denen 8 zur Gramineae gehören. Alle sind ohne Angaben. Bei Vero­nica incana kann jedoch nach KITAIBELS Lebensdaten und Herbar Ort: "e sylva Nyír versus Nagykároly ... Comitatus Szabolcs" und Zeit: Iter marmarosiense primum 1796 hypotethisch angenommen werden (JÁVORKA 1936: 103). Die Beschreibung der Art

Next

/
Thumbnails
Contents