Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 80. (Budapest 1988)

Vincze-Szeberényi, H.: Neuere kristalloptische Messergebnisse von Feldspat-Megakristallen der Nógráder Basalte (Ungarn)

viele Widersprüche zu finden sind. Laut BAMBAUERS (1966) Definition sind Anorthoklase ternäre Feldspat-Paramorphosen, in folgender Zusammensetzung: Or < Ab, (Ab-f-An) > > 50 Mol %. Der Anorthit-Gehalt übersteigt nicht 20-25%. Anorthoklase entstehen als Umwandlungs- und Entmischungsprodukte von primär bei hohen Temperaturen gewach­senen (K, Ca)-Monalbit bis Na-Sanidin. Es handelt sich dabei nicht um eine strukturell definierbare Feldspat-Phase, sondern um ein Gemenge von oft submikroskopischen Feld­spat-Phasen veriabler Zusammensetzung und Verwachsung. Der optische Achsenwinkel ist 2 V a = 40-80°. Die Feldspat-Mikroliten in der Grundmasse sind Plagioklase, mit 50-65% Anorthit­Gehalt; wegen ihrer Kleinheit kann man ihre optischen Eigenschaften kaum messen. In den Dünnschliffen mit der Messgenauigkeit des Mikroskopes waren keine Anorthoklase in der Grundmasse nachzuweisen. Die optischen Eigenschaften der Anorthoklas-Megakristalle sind gut messbar. Die Zwillingsgitterung nach den Albit-Periklin-Gesetzen wirkt störend auf die Messgenauig­keit. Die Mikroklingitterung ist in solchen Schnitten zu sehen, die beinahe senkrecht zur Fläche (100) gerichtet sind. In den Schnitten, die zu den Flächen (001) bzw. (010) parallel oder beinahe parallel verlaufen, ist nur eine der Zwillingslamellen, und zwar in Form von dichten schwarz-weissen Streifen zu sehen. Auf dem Fedorow-Tisch, aus der Ebene um­gekippt, erscheint auch hier in gewissen Richtungen die typische Zwillingsgitterung. MAC­KENZIE (1956) und SMITH (1974) schreiben darüber, dass in den zwei verschiedenen triklinen Kalifeldspäten (Mikroklin und Anorthoklas) diese Zwillingslamellen in verschiedener Art zu den kristallographischen Richtungen stehen. Im Mikroklin bildet die Periklin-Ver­wachsungsebene mit der Fläche (001) einen Winkel von 84°, bei dem Anorthoklas ist dieser Winkel 3-4°. In einem Dünnschliff (Nr. 1764) konnte man eine andere Zwillingsebene auch gut messen. Diese Zwillingsebene war die Ebene des Ala-Gesetzes. Der kommt in der Kali­feldspäten sehr selten vor. Die Verwachsungsebene dieses Zonengesetzes liegt in der Zone [100]. In diesem Fall war die Verwachsungsebene mit der Fläche (010) identisch, so ist hier das Gesetz Ala-B gültig. (BURRI, PARKER & WENK 1967). In der einen Hälfte des Zwillings erscheint die Zwillingsgitterung nach den Albit-Periklin-Gesetzen, aber in dem anderen Teil kann man nur die Streifen nach dem Albit-Gesetz sehen, weil dieser Teil um die Zwil­ligsachse um 180° gedreht ist (Tafel I: Bild 1-2). Die kristallographische Richtung (010) ist als Spaltungs- und Verwachsungsebene gut messbar. In dem einen Zwillingsteil kann man die Periklin-Verwachsungsebene auch gut messen. Diese Ebene bildet hier einen Winkel von 3° mit der Flächennormale (001). Bei den synthetisch hergestellten Anorthoklasen er­gaben sich ähnliche Werte (MACKENZIE 1956). In den Anorthoklasen ist die Lage der optischen Achsenebene senkrecht oder nahe senkrecht zur Fläche (010), die optische Hauptschwingungsrichtung [n^] fällt in die Nähe der Flächennormale (001). Der Winkel zwischen der Indikatrixachse [n r ] und der Flächen­normale (010), der im monoklinen System 0° beträgt, ergab bei den gemessenen Kristallen Werte zwischen 4° und 18°. Das ist eine charakteristische Eigenschaft der optischen Tri­klinität, ebenso wie die Werte der optischen Achsenwinkel 2V a . Zur Auswertung der Mess­daten ist die Methode von MARFUNIN (1966) geeignet. Er verwendet für die Rechnung der optischen Triklinität die Angaben der optischen Achsenwinkel 2V a und die Winkel, die [n y ] und die Flächennormale (010) bilden. Die trikline Ordnung: S tr wird aus den Achsenwinkeln 2V œ auf einer Skala von 0 bis 1 mit der Interpolation der Werte 2V a = 44—84° errechnet. Davon ist der Wert S tr = 0,025 X (2V,-44)

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