Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 76. (Budapest 1984)
Vincze-Szeberényi, H.: Optische Eigenschaften der Anorthoklas Megakristalle der Nógráder Basalte (Ungarn)
ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALES HUNGAR1CI Tomus 76. Budapest, 1984 p. 11-18. Optische Eigenschaften der Anorthoklas Megakristalle der Nógráder Basalte (Ungarn) von Ff. VINCZE-SZEBERÉNYI, Budapest Abstract — (Optical properties of the anorthoclas megacrysts of Nógrádian basalts, Hungary.) The examined 18 megacrysts were collected in the south- eastern part of the Nógrádian basalt area. On the basis of their optical properties they proved to be anorthoclases with typical cross-hatched albite-pericline twinning. The degree of optical triclinicity is not maximal, it denotes intermediate values. The disappearance of the twin texture and the decrease of the optical triclinicity at the corrosion rims indicates a heating effect over 1000 °C, which has taken place after the formation of albite-pericline cross-hatched twinning. With 1 figure and 2 photoplates. Die Gesteine des Nógráder Basaltgebietes in Nordungarn enthalten als Einschlüsse neben ultrabasischen Tiefengesteinen bzw. Pyroxen- und Amphibolkristallen sehr viele Megakristalle von Feldspäten. Obwohl sie auf mehreren Orten des betreffenden Gebietes gesammelt werden können, ist die Basaltkuppe ..Nagykő*' bei Barna eine ihrer reichesten Fundorte. Der pliozäne-pleistozäne Basalt lagert sich auf oberen oligozänen Sedimenten. Im offenen, seit 50 Jahren nicht mehr abgebauten Steinbruch unter dem Gipfel des 522 m. hohen Berges enthält der Basalt auffallend viele, mehrere Zentimeter grosse Feldspatkristalle. Die Daten der chemischen Zusammensetzung des dichten, grauen Basaltes enthält die erste Tabelle. Die Anorthoklas Kristalle sind verhältnismässig gross; sie erreichen eine Grösse von einigen Zentimetern bis 5-6 Zentimeter. Ihre Farbe ist weiss, sie sind undurchsichtig, mit deutlich sichtbaren Spaltungsebenen. Im Basalt sind sie xenomorph. Manchmal ist die stärkere Entwicklung einer Kristallfiäche zu beobachten, dies ist aber eine seltene Erscheinung. Die Fläche der Kristalle, die aus dem Gestein ausgeschlagen wurden, ist manchmal rundlich. Im Dünnschliff, mit dem Mikroskop und dem Fedorow-Tisch gemessen, fällt die typische Zwillingsgitterung nach Albit-Periklin Gesetzen auf. Am deutlichsten ist dies in solchen Schnitten zu sehen, die beinahe senkrecht zur Fläche (100) gerichtet sind (Tafel 1: Bild 1.). In den Schnitten, die mit den Flächen (001) bzw. (010) parallel oder beinahe parallel sind, ist nur eine der Zwillingslamellen, und zwar in Form von dichten schwarz-weissen Streifen zu sehen. Auf dem Fedorow-Tisch, aus der Ebene umgekippt, erscheint auch hier in gewissen Richtungen die typische Zwillingsgitterung. Ein Kristall schien unverzwillingt zu sein, aber dieses Kristall erwies sich aufgrund seiner optischen Daten; des Achsenwinkels 2 Va und des Winkels der [ny] und J_ (010) als triklin, wahrscheinlich mit submikroskopischen Verzwillingung. Es scheint notwendig zu sein, auf eine exakte Weise anzugeben und zu klären, welche Feldspäte hier Anorthoklas genannt werden, weil in der Fachliteratur auf diesem Gebiet recht viele Widersprüche zu finden sind. 1885 gebrauchte zuerst Rosenbusch die Benennung Anorthoklas. So benannte er Feldspäte, in denen der Na-Gehalt den K-Gehalt überwiegt und die bis dahin als Natron-Orthoklase betrachtet wurden. Danach wurde die Benennung Anorthoklase auf Mineralien angewendet, deren Zusammensetzung und Morphologie äusserst mannigfaltig war. Laves (1960) empfahl den Namen K-Analbit. SMITH & MACKENZIE (1958) bzw. MARFUNIN (1966) hielten die Benennung Anorthoklas für besser. Laut BAMBAUERS (1966) Definition sind ,,Anorthoklase «ternäre» Feldspat-Paramorphosen, in denen Or < Ab, (Ab+An)=-50 Mol%. Der An-Gehalt übertrifft nicht 20-25%. Anorthoklase entstehen als Umwandlungs- und Entmischungsprodukte von primär bei hohen Temperaturen gewachsenem (K, Ca)-Monalbit (bis Na-Sanidin). Es handelt sich dabei nicht um eine strukturell definierbare Feldspat-Phase, sondern um ein Gemenge von oft submikroskopischen Feldspat-Phasen variabler Zusammensetzung und Verwachsung." Die Symmetrie kann monoklin oder triklin sein. Der optische Achsenwinkel ist : 2V a = 40-80°. Ein Anorthoklas-Megakristall wurde mit Elektronen-Mikrosonde analysiert. Das Molekülverhältnis von Or, Ab und An wies in dem mit der Mikrosonde gemessenen Kristall die Messungslinien entlang innerhalb breiter Grenzen schwankende Werte auf (VINCZE-SZEBERÉNYI 1982). Die Zusammensetzung des Durchschnittes, der aus den Daten der Analyse berechnet wurde, lautet so: Or = 18,7; Ab = 66,8; An = 14,1 %. Ich stellte ihn im Kroll-Diagramm dar (Abb. 1.) und verglich ihn mit den Daten der Anorthoklas-Megakristalle, die in Alkalibasalten vorkommen, welche aus zwei Fundorten in New-Mexico stammen (GRAY & ANDERSON 1982). Die Daten ergeben eine recht