Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 76. (Budapest 1984)
Vincze-Szeberényi, H.: Dr. László Tokodys Andenken (1898-1964)
und schrieb auch ein Buch unter dem Titel „Kristallkonstruierung". Ab 1924 wurde er Oberassistent, später hielt er sich als Stipendist im Jahre 1926 in Wien bzw. 1927 in Zürich auf, und lernte in zwei weltberühmten Instituten auch die modernsten Forschungsmethoden kennen. Vom Jahre 1929 an war er gezwungen, in Mittelschulen Stunden zu geben. Im Jahre 1933 musste er vom Lehrstuhl der Technischen Universität Abschied nehmen und zehn Jahre lang in Mittelschulen unterrichten. 1933 wurde er von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften mit dem Bugát-Preis ausgezeichnet. 1943 kam er in eine Stellung, die seiner Kenntnisse würdig war: er wurde Direktor der Mineralogischen und Petrographischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums. Diesen Posten bekleidete er bis zu seiner im Jahre 1963 erfolgten Pensionierung. László TOKODYS wissenschaftliche Tätigkeit umfasste eine breite Skala. Vor allem schuf er viele wertvolle Werke auf dem Gebiet der klassischen deskriptiven Mineralogie, aber er erkannte sehr früh auch die Wichtigkeit der Strukturanalyse der Mineralien. Mit seinen Aufsätzen auf dem Gebiet der Geochemie kam er seinen ungarischen Zeitgenossen zuvor. Seine sämtlichen bedeutenden Werke können hier nicht aufgezählt werden, aber von seinen 180 Veröffentlichungen müssen die Monographien über die Cerussiten und Pyriten von Ungarn, die Arbeiten über die Mineralien von Nagybánya und Felsőbánya hervorgehoben werden. Auf einem sehr breiten Gebiet der allgemeinen und speziellen Mineralogie verfasste er viele Studien über Mineralien, die sowohl in Ungarn als auch im Ausland gefunden worden waren. Auch seine populärwissenschaftliche Tätigkeit kann nicht vergessen werden, die er als Redakteur der Zeitschrift „Búvár" jahrelang gewissenhaft ausübte, indem er mit vielen Beiträgen die Mineralogie und ihre Grenzwissenschaften popularisierte. Als Anerkennung seiner wissenschaftlicher Tätigkeit wurde er im Jahre 1928 Privatdozent, und 1938 Titularextraordinarius der Kristallkunde an der Budapester Universität. Im Jahre 1941 wählte ihn die Ungarische Akademie der Wissenschaften zu ihrem korrespondierenden Mitglied. Nach der Neuorganisierung der Akademie im Jahre 1956 erwarb er den Titel des Doktors der Wissenschaften. Als Anerkennung seiner jahrzehntelangen Unterrichtsarbeit erhielt er im Jahre 1963 den Titel eines Universitätsprofessors. László TOKODYS hervorragende museologische Tätigkeit muss ebenfalls hervorgehoben werden. Er war in einer sehr schweren historischen Periode, von 1943 bis 1963 Direktor der Mineraliensammlung, die er nach der Zerstörung des zweiten Weltkrieges reorganisieren musste. Während seiner Amtszeit als Direktor beschädigte auch der katastrophale Feuerbrand vom Jahre 1956 die Sammlung, die nach ihrem Umfang und ihrer Qualität in Europa an der zweiten Stelle gestanden hatte. Neben der beispielhaften Sortierung und Revision der mächtigen Sammlung entwarf er eine neue zeitmässige Ausstellung. Nach der Verwüstung des Jahres 1956 nahm er mehrmals mit Einsatz seines Lebens an den Rettungsarbeiten teil und versuchte danach einen Teil der Sammlung mit Hilfe seiner umfassenden internationalen Beziehungen zu ersetzen. Er reorganisierte die ständige Ausstellung, die im Jahre 1962 eröffnet wurde und teilweise noch heute besichtigt werden kann. Die Vernichtung der weltberühmten, fast einzigartigen Sammlung untergrub László Tokodys Gesundheit. Nach einem bewegten Leben verschied er im Alter von 66 Jahren. Mit seinem Tode erlitt die ungarische Mineralogie, die er als weltweit anerkannter Wissenschaftler vertrat, einen grossen Verlust. Aber die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen und museologischen Tätigkeit bleiben erhalten und bewahren ihm ein ehrendes Andenken. Anschrift der Verfasserin: DR. HELCÍA VINCZK-SZEBERÉNYI Mineralogische-Petrographische Abteilung Ungarisches Naturwissenschaftliches Museum 1088, Budapest, Múzeum körút 14-16. Ungarn