Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 75. (Budapest 1983)
Dunger, W. G.: Collembolen (Insecta, Collembola) aus der Mongolischen Volksrepublik, III. Poduridae, Hypogastruridae und Neanuridae
PODURIDAE Podura LINNAEUS, 1758 Podura aquatica LINNAEUS, 1758 Material: 31 Exemplare, Station Nr. 699. Auch die mongolischen Exemplare bilden offensichtlich keine abgrenzbare Einheit in dieser monospezifischen, die ganze Holarktis bewohnenden Familie. Die folgenden Merkmale scheinen zur Charakterisierung der mongolischen Population bemerkenswert : Gesamteindruck wie die forma principalis: Färbung braunviolett. Furca hellviolett, Beine ausser Coxen und Antennen (vor allem ventral) hell bräunlich. Antenne IV nur ventral von Antenne III getrennt, apikal mit häutigen Protuberanzen; Sinneshaare nicht deutlich differenziert. Spitzes Spürhaar der Tibiotarsen III: Klauen III wie 17 : 27; Klauen mit 1 Innenzahn. Manubrium: Dens: Mukro wie 11 : 30: 4; das Manubrium ist in ein einheitliches basales Stück und ein längsgefurchtes, distales Stück gegliedert, diese verhalten sich wie 7:15. Der behaarte, nicht geringelte Teil des Dens ist 2,75 mal länger als der geringelte, nicht behaarte Teil. Mucro mit lamellösen Ausbuchtungen, ohne Zahn. Podura aquatica ist als Bewohner der Oberfläche stehender Süssgewässer von der Arktis bis in die Subtropen bekannt. In der Mongolei wurde bereits an verschiedenen Orten Ufergenist untersucht, jedoch fand sich P. aquatica bisher nur an Station 699. HYPOGASTRURIDAE Hypogastrura BOURLET, 1839 Die Gattung Hypogastrura ist im Expeditionsmaterial mit wenigstens 6 verschiedenen Arten, aber nur in wenigen Exemplaren vertreten. Auf den Versuch, Einzelexemplare taxonomisch zu bewerten, kann hier um so leichter verzichtet werden, als die Bearbeitung eines erweiterten Materials bevorsteht. In Betracht kommen lediglich die Untergattungen Hypogastrura s. str. und Ceratophysella. Einige im folgenden nicht berücksichtigte Einzeltiere gehören offensichtlich zu weiteren, möglicherweise zu unbekannten Arten von Hypogastrura s. str. Hypogastrura (H.) cf. litoralis ((LINNANIEMI, 1907) GISIN, 1962 (Fig. 1 : A-D) Material: 4 Exemplare, Station Nr. 1116. Diese Art ist aus Nordeuropa und dem Norden Nordamerikas bekannt, und zwar (stets?) aus littoralen bzw. limnischen Habitaten. Auch der mongolische Fund im Chövsgöl-Bezirk am Ufer des Flusses Delger mörön könnte sich hier einpassen. Die mongolischen Exemplare stimmen im wesentlichen mit der Beschreibung durch GISIN (1962) überein. Leider sind viele Borsten abgebrochen, so dass die Chaetotaxie nicht voll überprüft werden kann. Die 2 o. sind grösser als angegeben (1,8 mm), 1 â und 1 iuv. weisen 1,2 bzw. 1,1 mm Länge auf. Das Postantennalorgan ist etwa so gross wie ein Auge und weist 4 Lobi auf. An den Tibiotarsen sind 2,3,3 geknöpfte Spürhaare vorhanden, die etwa auf gleichem Niveau entspringen (Fig. 1B). Die Klauen besitzen einen deutlichen Innenzahn, aber keinen Aussenzahn. Das Retinaculum trägt 3+3 Zähne auf den Rami. Am Ventraltubus stehen 4 +4 Borsten. Der Dens ist 3,2 bis 3,5 mal länger als der Mucro. Das IV. Antennensegment weist eine einheitliche Apikalblase und differenzierte Sinneshaare auf. Das Ant.-III-Organ ist normal, d. h. mit kurzen gebogenen Sensillen und 2 etwa 3fach längeren, wenig gekrümmten Begleitsensillen, ausgestattet. Flypogastrura (H.) manubrialis - GRUPPE (Fig. 1 : E-G, 2) Material: 4 Exemplare.Stationen Nr. 779 und 768 (Bodenfallen in Schotterboden-Steppe; Central- und Mittelgobi-Bezirk.) Es handelt sich um Exemplare von maximal 0,9 mm Länge (reifes d"), die durch das Fehlen der Empodiallamelle, den Besitz nur je eines (spitzen) Spürhaares an den Tibiotarsen und von 4+4 Zähnen an den Rami des Retinaculums als Glieder der manubrialis-Gruppe gekennzeichnet sind. Eine Zuordnung zu bereits definierten Arten lässt das Material ebensowenig zu wie die Begründung eines neuen Taxons.