Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 74. (Budapest 1982)
Kaszab, Z.: Die papuanisch-pazifischen Arten der Gattung Lorelus Sharp, 1876 (Coleoptera, Tenebrionidae)
viele Exemplare nicht sicher bestimmen. Es gibt hier wahrscheinlich noch weitere, unbescriebene Arten, oder es liegt eine hochgradige Variabilität vor. Um das zu entscheiden, stand mir zu wenig Material zur Verfügung, deshalb lasse ich diese Frage offen. Ich bin überzeugt, dass in dem pazifischen Raum während der planmässigen Durchforschung der kleinen, vor allem bewaldeten Inseln noch viel Neues zu erwarten sein wird, deshalb ist die bisherige Zahl des pazifisch-papuanischen Gebietes, insgesamt 33 Arten, von welchen 14 neu für die Wissenschaft sind, nur ein Bruchteil der tatsächlich existierenden Arten. Eine Zusammenstellung der Lore lus-Arten des behandelten Gebietes ist noch von niemanden versucht worden, deshalb kommt einer Revision der bis jetzt bekannten Arten eine gewisse Wichtigkeit zu und gibt Anhaltspunkte für weitere Studien. Es lag mir Material aus folgenden Museen vor: BM = British Museum (Natural History), Department of Entomology, London ; BPBM= Bernice P. Bishop Museum, Honolulu ; DSIR = Department of Scientific and Industrial Research, Entomological Division, Auckland ; IRSN = Institut Royal des Sciences Naturelles, Bruxelles; MP = Museum National d'Histoire Naturelle, Entomologie Générale et Applique, Paris; SAM = South Australian Museum, Adelaide; TTM = Természettudományi Múzeum (Ungarisches Naturwissenschaftliches Museum), Budapest. Für die Zusendung des wertvollen Typenmaterials und der bisher unbearbeiteten sehr kostbaren Tiere möchte ich auch an dieser Stelle folgenden Kollegen meinen herzlichsten Dank aussprechen: M. J. D. BRENDELL (London), R. DAMOISEAU (Bruxelles), CL. GIRARD (Paris), P. GREENSLADE (Guadalcanal), E. G. MATTHEWS (Adelaide), G. A. SAMUELSON (Honolulu) und J. C WATT (Auckland). VERWANDTSCHAFTS KREIS DER GATTUNG LORELUS SHARP, 1876 SHARP beschrieb die Gattung Lorelus als ,, extremely anomalous genus" und stellt sie aufgrund der Tarsenform neben Laena und Adelium. GEBIEN (1911) reihte sie in seinem Catalogus Coleopterorum: Tenebrionidae der ,,Unterfamilie" Tenebrioninae neben Boromorphus WOLLASTON, 1854 ein. Erst in dem „Katalog der Tenebrioniden" von GEBIEN (1941) wurde die Gattung an die richtige Stelle eingeordnet, namentlich zu „Heterotarsini", welche heute als Lupropini betrachtet werden muss, weil die Gattung Heterotarsus LATREILLE, 1829 aus dieser Gruppe herausgenommen wurde und unter den Opatrinae als eine eigene Tribus: Heterotarsini dasteht. Als nächstverwandte Gattung beschrieb CHAMPION eine Lorelopsis im Jahre 1896 aus den Antillen, die er zu verschiedenen Goniaderinen und Heterotarsinen [ = Lupropini] nahe stehend erklärt, jedoch mit gewisser Unsicherheit. Was die Merkmale von Lorelopsis betrifft, namentlich die abstehende Behaarung der Oberseite, weiters der lange Halsschild, welcher nach CHAMPION länger ist als breit, bin ich der Ansicht, obwohl ich die Art in natura nicht kenne, dass diese Gattung mit Lorelus synonym ist. Unter dem Namen Mesotretis hat F. BATES im Jahre 1872 eine Gattung beschrieben (King George's Sound), welche vom Autor als Ulomini betrachtet wurde, sie steht in GEBIEN'S Katalog (1911) neben Lyphia MULSANT & REY, 1859. Dieselbe Gattung hat GEBIEN aus dem „Katalog der Tenebrioniden" (1941) aus Versehen ausgelassen. Die Gattung mit der charakteristischen Tarsenund Epiplieuralform der Flügeldecken gehört ebenfalls zu den Lupropini, sogar in die Nähe von Lorelus. Hier wurden von LEA weitere 4 Arten von den Inseln Norfolk, Lord Hove und aus Westaustralien beschrieben ; die Arten von LEA gehören aber teils zu Iscanus FAUVEL, teils zu Lorelus Sharp und teils zur Notoptateus CARTER. Die Gattung Mesotretis ist monotypisch. Eine weitere der Gattung Lorelus nahe stehende Gattung ist auch Iscanus FAUVEL, 1904; diese Gattung wurde von FAUVEL als Ulomini betrachtet; GEBIEN stellte sie aber in seinem Katalog (1941) zu Tenebrionini, neben Boromophus WOLLASTON, 1854, obwohl FAUVEL die Gattung ausdrücklich als nächstverwandte Form von Lorelus betrachtet. Hierher gehört die als synonym betrachtete, 12 Arten zählende Gattung Araucaricola LEA, 1929, welche als nächstverwandte Gattung von Mesotretis beschrieben wurde. Schliesslich gehört auch noch die Gattung Notoprateus CARTER, 1924 aus Australien (mit der Art litoralis) zum Verwandtschftskreis von Lorelus. Sie wurde als monotypische Gattung beschrieben, und der Autor hält sie richtig für eine „Heterotarsini" = Lupropini, in der Verwandtschaft der amerikanischen Paratenetus SPINOLA, 1844, und Prataeus LECONTE, 1862, welche Gattungen den amerikanischen Formen der Gattung Lorelus nächstverwandt sind. Dieselbe Art hat LEA unter dem Namen Mesotretis inconstans im Jahre 1917, beschrieben, deshalb diese Art Priorität hat. Hierher gehört noch eine weitere Art, die CARTER unter dem Namen Enneboeus glaber im Jahre 1933 beschrieb. Enneboeus gehört aber zu Archeocrypticini.