Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 71. (Budapest 1979)

Puthz, V.: Die vorder- und hinterindischen Arten der Gattung Edaphus Motschulsky (Coleoptera, Staphylinidae)

Charaktere wie Eindrücke, Höcker, Ausrandungen, Borstenfelder u.a.m. Die Männchen der meisten Edaphus-Arten zeigen Ausrandungen nur am 8. Sternit (vgl.o. bei 2), bei einigen Spezies sind aber auch die Vordersternite ausgerandet. 8. Die Genitalien : Nur wenige Arten haben im weiblichen Geschlecht skierotisierte Spermatheken. Über deren taxonomische Bedeutung kann ich noch keine Angaben machen. Die Männchen besitzen ausser ihrem Aedoeagus eine i stark skierotisierte Spermapumpe (SpP) und (ob immer?) eine ± stark skierotisierte vesica seminalis (VS). Die Spermapumpe besteht (meist) aus stärker skierotisierten Teilen, z. T. mit deutlichem Ventilcharakter, an denen Muskeln ansetzen, deren Kontraktion vermutlich die Weiter­leitung des Spermas zum Aedoeagus bewirkt. Sofern überhaupt vorhanden, befindet sich zwi­schen Spermapumpe und Aedoeagus ein, häufig sehr stark skierotisierter, unterschiedlich geformter (artspezifisch!) Bulbus (offenbar ohne Muskeln), dessen Funktion nicht be­kannt ist (Samenreservoir?), und den ich vorläufig vesica seminalis nenne. Es erscheint denkbar, dass Arten, deren Abdomen so starr ist, dass eine dorso-ventrale Kontraktion desselben erschwert wenn nicht sogar unmöglich wird, Organe „erfunden" haben, mit deren Hilfe Sperma in den Aedoeagus und dann nach aussen transportiert werden kann. Spermapumpe und vesica seminalis liessen sich so erklären. Diese Organe kommen übri­gens auch noch bei anderen, allerdings immer apomorphen Euaesthetinengenera vor. Genauere funktionsmorphologische Untersuchungen dieser Strukturen stehen aber noch aus. Der Aedoeagus, mitunter nur 1/10 mm lang, besteht aus dem Medianlobus und zwei (meist) freien Parameren, die an ihm dorsal inserieren (wenn man sich auf seine natür­liche Lage im Abdomen bezieht). Der Apikaiteil des Medianlobus besteht (immer?) aus zwei Blättern, die Borsten tragen können. Der Innenkörper wird (meist?) zwischen Dorsal- und Ventralblatt ausgestülpt, wobei das Dorsalblatt häufig umknickt und seine Gestalt verändert. Der Innenkörper enthält eine Fülle verschiedener membranöser und stark skierotisierter Strukturen und besitzt ausserdem häufig eine skierotisierte Tube, die ausgefahren werden kann. Über die funktionellen Beziehungen der einzelnen Teile zuein­ander besteht noch Unklarheit. Die Parameren tragen nur wenige Borsten [1-3 (4?)], ihre Zahl kann für die Einteilung in Artgruppen wertvoll sein. Bei der Beschreibung der männlichen Genitalien ist es wünschenswert, den Aedoeagus möglichst genau abzubilden. Zeichnerische Idealisierungen (wie z.B. bei COMELLINI 1977) verwirren eher als dass sie helfen. Der basale Teil des Medianlobus, meist stark muskulös, kann, auch der Präpara­tion wegen, oft einen unterschiedlichen Umriss zeigen (vgl. Abb. 10-13, 5, 9, 23, 30) und darf daher taxonomisch vernachlässigt werden. Sicher wäre es auch zu begrüssen, wenn fürjedé Art auch Spermapumpe und vesica seminalis abgebildet würden, für taxonomische Zwecke reicht es aber aus, ihre Proportionen im Verhältnis zum Aedoeagus zu beschrei­ben. 9. Die Beborstung unterscheidet sich bei den verschiedenen Edaphus-Arten, sowohl was ihre Stärke, Dichte, Stellung und den Grad ihrer Erhobenheit (anliegend, abstehend) angeht, sie sollte deshalb ebenfalls beschrieben werden. Ich möchte an dieser Stelle noch auf eine Erscheinung aufmerksam machen, die ich mir nicht befriedigend erklären kann: Die Gattung Edaphus besitzt mehrere Merkmale [an Fühlern, Kopf, Pronotum und Abdomen (dorsale Sexualcharaktere mancher Männchen), die stark an Charaktere von Pselaphiden erinnern. Ob es sich bei diesen Ähnlichkeiten ledig­lich um Konvergenzen handelt? Diese Arbeit behandelt alle bisher aus Vorder- und Hinterindien bekannten Arten und das ge­samte mir bis heute (1978) zugegangene Material aus dieser Region. Den Anstoss dazu gab eine Ausbeute des ungarischen Zoologen GY. TOPÁL, die mir schon vor Jahren freundlicherweise Herr Dir. DR. Z. KASZAB vorlegte. Inzwischen kam dann noch umfangreiches Material, vor allem aus dem Aufsammlungen von Prof. H. FRANZ (Wien) und aus dem Genfer Museum, hinzu. Obwohl 8 Természettudományi Múzeum Évkönyve 1979

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