Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 62. (Budapest 1970)
Kol, E.: Vom roten Schnee der Tiroler Alpen
FRITSCH in bedeutender Menge. Andere Kryobionten kamen nur in geringer Zahl vor, so Cryocystis brevispina, Koliella alpina (Fig. 7), Mesotaenium berggrenii, Trochiscia cryophila (Fig. 17) und Chionaster nivalis. Auch in dem durch Trochi scia rubra verursachten roten Schnee sind kugelförmige Zellen von Chlamydomonas nivalis zu finden, (s. Tab. I.) Einzelne Chlamydomonas Zellen wurden durch den Schmarotzerpilz Chytridium chlamydococcii fo. cryophila KOL angegriffen. Algae Chlorophyta Chlamydomonas bolyaiana KOL Taf. I, Fig. 1-6, 10, 16, 23, 25, 26, 29. Zellen kugelig, mit einem Durchmesser von 45-55 \x oder von Ovalform, 33-45 u, breit und 40-50 [JL lang, mit einer dicken, geschichteten Zellwand und einer Gallerthülle. Im Tiroler roten Schnee findet man oft kugelige kleine Zellen mit einem Durchmesser von 28-30 u, und ovale Zellen, 20-28 u, breit und 25-35 u, lang, die kleiner als die angegebene Grösse sind. Diese Algenart bildet in den Ostkarpaten im Radnaer Gebirge im Tal des Lála-Sees roten Schnee, von dort beschrieb ich sie zum erstenmal (KOL 1947). Seither kam sie auch in Nordamerika von einigen Stellen des Rocky Mts. zum Vorschein. Aus der Gegend von Obergurgl in einem von 3000 m Höhe stammenden Material bildet etwa 95% der Mikroorganismen Chlamydomonas bolyaiana. Ausserdem sind die übrigen in den Schneeproben auffindbaren Organismen insgesamt in etwa 5% vertreten. (Chlamydomonas nivalis, Cryocystis brevispina, Mesotaenium berggrenii, Scotiella nivalis, Trochiscia cryophila, Tr. rubra und Chionaster nivalis.) Einige Zellen von Chi. bolyaiana wurden vom Schmarotzerpilz Chylridium chlamydococci fo. cryophila angegriffen. In der Umgebung von Kühtai in der Höhe von 2800, 2500 und 2400 m ü. d. M. dominieren ebenfalls die Mengen von Chlamydomonas bolyaiana, in ihrer Begleitung fand ich aber in sämtlichen Schneeproben Chlamydomonas nivalis, Scotiella nivalis und Chionaster nivcdis Zellen, aber nur in verschwindend kleinen Mengen. Die in den Schneeproben gefundenen Quantitäten der einzelnen Mikroorganismen-Arten gebe ich in der Tabelle an. Systematische Beschreibung und geographische Verbreitung der Art s. KOL 1968: 126. Chlamydomonas nivalis (BAU.) WILLE Taf. I, Fig. 12-14, 18. In den Schneeproben fand ich nur kugelige, unbewegliche sich im Dauerzustand befindliche Zellen ohne Geissei, in geringer Anzahl, doch kamen einige Zellen in jeder Schneeprobe vor. Der durch Chlamydomonas nivalis verursachte rote Schnee ist am meisten auf der nördlichen Hemisphäre verbreitet. In den Alpen ist er eine nicht seltene Naturerscheinung. (KOL 1961.) Die Beschreibung der Art und ihre geographische Verbreitung s. KOL 1968:123.