Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 62. (Budapest 1970)

Kol, E.: Vom roten Schnee der Tiroler Alpen

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 62. PARS BOTANICA 1970. Vom roten Schnee der Tiroler Alpen Von ELISABETH KOL, Budapest Vom Gebiete der Alpen waren bisher vier verschiedene Kryoseston-Färbungen bekannt: 1. durch Chlamydomonas nivalis (BAU.) WILLE verursachter roter Schnee kam an zahlreichen Stellen der Alpen zum Vorschein: SAUSSURE im Jahre 1760 und 1778, COHN 1850, PERTY 1852, KERNER 1864, R. CHODAT 1896, 1904, 1919 und 1821, KOL 1933 (KOL 1961:912, 1968:46), 2. durch Chlamydomonas sanguinea LAGERH. gebildeten roten Schnee beobachtete E. KOL im Jahre 1937 am Furka­Pass, 3. durch Gyrodinium pascheri (SUCHE.) SCHILLER verursachte rote Schnee­blüte sah im Jahre 1915 SUCHLANDT in Davos und TRAUNSTEINER in Kitzbühel im Jahre 1914, 4. durch Sphaerellopsis rubra STEIN & BROOKE gebildeten roten Schnee sammelte ETTL im Jahre 1958 in den Tiroler Alpen. Über diesen roten Schnee berichtet ETTL (1968:297) folgendes: „Vorkommen am Gomezkogel ferner, auf dem Wege zum Sulzkogel, etwa 2800 m ü. d. M., rote Schnee­flecken bildend, die ungefähr 5 cm unter die Schneeoberläche reichen, 1-0 °C, pH 5., 2. Diese Art kam gemeinsam mit grosser Menge von Dauerzellen von Chlamydomonas nivalis und vereinzelten Zellen von Scotiella cryophila vor. Sphaerellopsis rubra war nur in der angegebenen Höhenlage anzutreffen, wogegen in etwas niedrigeren Lagen (2500 m ü. d. M.) nur noch Chi. nivalis vorzufinden war." Ausser diesen erwähnt ETTL (1968:314) noch folgende Kryobionten: Chionaster nivalis (BOHL.) WILLE, Scotiella nivalis (SHUTTLEW.) FRITSCH und Trochiscia nivalis LAGERH. Aus dem Schnee der Tiroler Alpen. „Vorkommen: Schneefelder in der Nähe der Hydrobiologischen Station an den Finstertaler Seen bei Kühtai, am Gomezkogelferner über der Seen­platte bei Obergurgl." Unter den in den vorangehenden erwähnten roten Kryoseston-Färbungen ge­hören 1., 2. und 4. zum Kryovegetationstyp III, dagegen 3. zum Kryovegetationstyp IL, welcher nicht durch Kryobionten, sondern durch kryophile Mikroorganismen verursacht wird. In meiner Arbeit gebe ich die Ergebnisse der Untersuchungen jener von den Tiroler Alpen stammenden Schneeproben bekannt, welche auf Ersuchen von Frau E. WAWRIK Herr H. ETTL für mich zu sammeln freundlich mar. An dieser Stelle möchte ich ihnen beiden für das ausserordentlich wertvolle und interessante material meinen verbindlichsten Dank aussprechen. In den Tiroler Alpen gesammelte Schneeproben: 1. Obergurgl: 3000 m ü. d. M. 5. 8. 1966, 2. 2600 m ü. d. M. 5. 8. 1966, 3. Kühtai: 2800 m ü. d. M. 16. 7. 1966, 4. 2600 m ü. d. M. 5. 8. 1966, 5. 2500 m ü. d. M. 2. 8. 1968, 6. 2400 m ü. d. M. 16. 7. 1966, 7. 2400 m ü. d. M. 2. 8. 1968, 8. 2300 m ü. d. M. 14. 7. 1966, 9. 2300 m ü. d. M. 2. 8. 1968, leg. H. ETTL. Mikroorganismen des roten Schnees der Tiroler Alpen In den von der Umgebung von Obergurgl und Kühtai von verschiedenen Höhen ü. d. M gesammelten Schneeproben nahm ich zweierlei rote Kryoseston­Färbungen wahr. Einen roten Schnee verursachten grosse Mengen von Chlamy­9 TT. Múzeum Évkönyve 1970

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