Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 62. (Budapest 1970)

Jánossy, D.: Ein neuer Eomyide (Rodentia, Mammalia) aus dem Ältestpleistozän ("Oberes Villafrankium", Villányium) des Osztramos (Nordostungarn)

Estramomys ist ein typischer Eomyide, er besitzt in der oberen und unleren Zahnreihe je einen Prämolar und drei Molaren. Die Backenzähne sind semihypselo­dont, bei den oberen setzt die vierte Aussenantiklinale an den Längsgrat etwas vor der hinteren Innenantiklinale (Pseudypoconus) an (siehe STEHLIN & SCHAUB, 1951, S. 128). Binnen der Familie Eomyidae gehört er in die Gruppe von Pseudotheri­domys SCHLOSSER, 1884 — Ligerimys STEHLIN & SCHAUB, 1951 — Keramidomys HARTENBERGER, 1966. Die generische Selbständigkeit beruht ausser auf der grossen Altersverschiedenheit gegenüber den bis jetzt bekannten Vertretern dieser Gruppe (Oberoligozän bis Obermiozän) auf der sekundär ausserordentlich reduzierten Struktur der Kaufläche der Bezähmung, hauptsächlich dem allgemeinen Fehlen des Mesolophids, den allometrisch von den bisherigen abweichenden unteren Mola­ren (hauptsächlich des Mj), der grössenmässigen Reduktion der unteren und hauptsächlich der oberen M 3 , sowie, den vierwurzeligen Mj und M 2 (bei den bis jetzt publizierten Eomyiden besitzen diese Zähne immer drei Wurzeln). Weitere Ein­zelheiten siehe bei der Artbeschreibung. Estramomys simplex JÁNOSSY, 1969 Tafel, Fig. 1-7. Derivatio nominis: ,, simplex" nach der ganz besonders einfachen Kauflächen­struktur. Stratum locusque typicus: Siehe bei der Gattungsdiagnose. Holotypus: rechte Mandibel mit der intakten Zahnreihe (P 4-M 3 ), abgebildet in Taf. Fig. 3 in der Paläontologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums zu Budapest, Inv. Nummer V. 69. 1227. Paratypoid: linkes Maxillenbruchstück mit der intakten Zahnreihe (P 4-M 3 ), abgebildet in Taf. Fig. 1 Ebenda, Inv. Nummer V. 69. 1228. Material: Schlecht erhaltenes Rostraifragment, Maxillen (Palatinum)-Frag­mente, sowie Unterkiefer und einige isolierte Zähne in allen bis jetzt aufgeschlossenen Schichten mehr oder weniger gleichmässig verteilt. Beschreibung: Das Bruchstück eines linken Teiles des Rostrums ist leider so schlecht erhalten, dass davon keine gute Abbildung, nur eine Skizze gegeben wer­den kann (siehe Abb. 5). Soviel kann allerdings am Bruchstück beobachtet werden, dass die Foramina infraorbitalia sehr klein zu sein scheinen (nur ein Teil ist vorhan­den) und sie sich in Vorderansicht nach unten verbreitern. Die untere Seite der Intermaxilla ist abgebrochen, so dass die Foramina incisiva nicht zu sehen sind. Diese lagen aber allerdings weit vor der vorderen Linie der Zahnreihe. Die Nasalia sind auch nur teilweise vorhanden — sie sind ziemlich breit. Der breiteste Punkt der Nasalia am vorhandenen Bruchstück ist etwa 2,15 mm. Die Länge des oberen Diastems dürfte etwa 5,5 mm betragen (bei einer Zahreihenlänge von 2,65 mm). Von Mändibeln liegt kein intaktes Stück vor und nur bei wenigen Exemplaren ist auch der Processus condyloideus vorhanden (Umrisszeichnung siehe Abb. 5). Die Länge von zwei Mändibeln vom hinteren Rand der Alveole des Schneidezahnes bis zum Köndylöidfortsatz beträgt etwa 10 mm. Einleitend möchte ich erwähnen, dass ich mich in der nachstehenden Besehrei­bung der Bezahnung möglichst weitgehend an die morphologischen Bezeichnun­gen von STEHLIN und SCHAUB (1951) halte. Falls eventuelle Abweichungen auf­treten, wird diese Tatsache im Text angedeutet. Um von der Bezahnung ein möglichst ausreichendes Bild geben zu können wurden Zahnreihen von verschiedenem Alter, auch die abweichenden Varianten veranschaulichend, mil einem Zeichenapparal mit grösstmöglichsler Genauigkeit

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