Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 62. (Budapest 1970)
Jánossy, D.: Ein neuer Eomyide (Rodentia, Mammalia) aus dem Ältestpleistozän ("Oberes Villafrankium", Villányium) des Osztramos (Nordostungarn)
mit neuen Namen belasten. Allerdings sind die zu dieser Gruppe gehörenden M 3 (Länge: 1,5-1,8 mm) wenigstens in zwei Kategorien einzureihen: beide ziemlich kurz und gedrungen mit einer Insel und mit oder ohne Zement (Abb. 3. b und d). Die andere Entwicklungslinie ist viel einheitlicher, mit stark zugespitzten Dreiecken, wenig, oder überhaupt keiner Zementeinlagerung in den Einbuchtungen, hier und da mit einer Mi'momys-Kante — und bei der einen Gruppe besonders die M 3 —, auffallend Lr/i/rm/.s-ühnlich gebaut (siehe Abb. 3/e). Der eine Zweig dieser Linie dürfte eindeutig als M. newtoni bzw. in stratigraphischer Hinsieht besser als A/. /mn(/rt//ci/.s-Gruppe zu bezeichnen sein (KORMOS, 1938). Der andere Zweig besteht aus einer Reihe von (hauptsächlich juvenilen) Mändibeln bzw. M,, die meist kaum eine Zementeinlagerung besitzen und die Clethrionomys auffallend ähneln. Da aber im reichen Material oberer M 3 bis jetzt kein einziger auf Clethrionomijs (aber auch kein auf Pliomys, Propliomys oder Dolomys) verweisendes Stück vorliegt, halte ich es für unwahrscheinlich, dass Clethrionomys (oder die anderen erwähnten Genera) vorhanden sind. Es sind höchstwahrscheinlich jene Formen, die KOWALSKI (1958) von Kadzielnia unter den Namen „Dolomys episcopalis" bzw. „Dolomys kretzoii" beschrieben hatte (M 3 wahrscheinlich mit Abb. 3/e ident). Endlich ist das letzte Glied der Aryicoliden-Fauna zu erwähnen die einzige wurzellose Art, deren Vorkommen heute schon weniger sensationell ist, als vor einigen Jahrzehnten. Das ist ein unterer M 1 eines Lemmus aff. lemmus. Die Lagomorphen werden durch typische Hypolagus-Vunde (mit charakteristischen P 3 ) und durch einen Ochotona vertreten. Der P 3 des letzteren fällt zwar aus der der morphologischen Variaiionsreihe der Ochotona pusilla-Gruppe heraus, von einer besonderen Komplikation der Schmelzschlinge — welche bei Ochotonoides zu beobachten ist — kann aber keine Rede sein (siehe Abb. 4). Eine Unvollkommenheit dieser übrigens so reichen Fauna ist das beinahe völlige Fehlen einer Makrofauna. Nur einige Phalangen und ein Schneidezahn eines Caniden von Vu/pes-Grösse konnten bis jetzt gefunden werden, sowie Milchzähne eines etwa Capreolus-grossen Cerviden. An der Fundstelle sind noch weitere Grabungen vorgesehen und deshalb ist noch eine Bereicherung des Materiales zu erwarten. Beschreibung «1er Eomyiden-Reste Rodentia POWDICH, 1821, Eomyidae DEPÉRET & DOUXAMI, 1902, Estramomys JÁNOSSY, 1969 Derivatio nominis: ,,Esztramos", in lateinisierter Form „Estramos", alte Bezeichnung des Berges Osztramos (Ostromos) der Fundstelle. Stratum locusque typicus: Älteslpleislozäne (,,Obere-Villafrankische", Villányische) Schichten der senkrechten Karstspalle in der süd-südwestlichen Ecke des östlichsten Steinbruches (Nr. XI, cca. 330 m N. N.), des Berges Osztramos bei Tornaszentandrás (Stand des .labres 1969, durch Abbauarbeiten von Jahr zu Jahr Veränderungen), Umgebung Miskolc, Nordostungarn. Genotypus: Estramomys simplex JÁNOSSY, 1969 Diagnose: Vorbemerkung: Da diese Gattung und Art im Dezember 1969 nur in ungarischer Sprache — mit kurzer englischer Zusammenfassung — und ohne Abbildung beschrieben wurde (JÁNOSSY, 1969), sollen an dieser Stelle die eingehende Beschreibung in deutscher Sprache, sowie die Abbildungen veröffentlicht werden.