Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)

Kol, E.: Kryobiologische Untersuchungen im Tale des Késmárker Grünen Sees in der Hochen Tatra

Algae Chlorphyta Chlamydomonas nivalis WILLE (Fig. 5-8) In den Schneeproben fand ich nur unbewegliche kugelrunde Zellen mit einem Durchmesser von 15—25 u, in grösserer Zahl, dann einige 18—27 u, breite und 27—50 (X lange ovale Riesenzellen (Fig. 6) und kleinere kugelige Zellen mit einer sehr dicken Gallerthülle (Fig. 7). Chlamydomonas nivalis ist eine charakteristische Alge des roten Schnees der nördlichen Halbkugel. In der Granit-Tátra ist sie sozusagen auf jeder Schneeoberfläche zu finden, stellenweise vermehrt sie sich sogar so massenhaft dass sie den Schnee himbeerrot färbt. Chlamydomonas sanguinea LAGERH. (Fig. 26-30) In den Schneeproben konnten nur kugelrunde unbewegliche Zellen mit einem Durchmesser von 25—30 [i (Fig. 27, 28) und 15 u. breite und 18—26 \i lange ovale Zellen (Fig. 26, 29, 30) gefunden w r erden. Die W^and der Zellen ist dünn, zweischich­tig und abstehend. Das Chromatophor ist gross, sternförmig, ohne Pyrenoide. Sie wurde zuerst von LAGERHEIM (1892) aus dem roten Schnee des Pichincha­Vulkans (Ecuador, Süd-Amerika) beschrieben. Neuerlich fand ich sie auch in Europa in den Alpen (KOL 1961) und im roten Schnee Norvégiens (KOL 1963). Sie gehört zu den wenigen Algenarten die auf der nördlichen wie auch auf der süd­lichen Halbkugel unserer Erde verbreitet sind. Koliella tatrae (KOL in GYŐRFFY) HINDÁK (Fig. 10-18) Verschieden gebogene, spindelförmige, 1,5—2 u, breite und 20—35—50 u. lange Zellen. Auf den Figuren 11 — 18 sind die verschiedenen Phasen der Teilung und Trennung der Zellen von einander gut sichtbar: Fig. 10 vegetative Zelle mit einer Chloroplastis, Fig. 11 die Teilung der Chloroplastis ist schon begonnen, Fig. 12, in der Zelle sind zwei Chloroplasten sichtbar, Fig. 13, zwischen den beiden neuen Zellen bildet sich die Scheide­wand, die auf die Zellwand senkrecht gerichtet ist, Fig. 14, die gegen einander gerichteten Enden der zwei jungen Zellen runden sich ab und die Zellen wenden sich von ihrer ur­sprünglichen Lage ab, Fig. 16, 17 das abgerundete Ende der jungen Zellen rückt sich von seiner ursprünglichen Lage weg, Fig. 18, die abgerundeten Enden der jungen Zellen fangen an sich zu verlängern und zuzuspitzen, sodann trennen sich die zwei jungen Zellen voneinander, Fig. 15, hier ist die eine sich abgetrennte Zelle sichtbar; das von der anderen Zelle getrennte Ende beginnt sich zu verlängern und zuzuspitzen. Koliella tatrae ist eine kennzeichnende Pflanze des grünen Schnees der Hohen Tátra. Ich beschrieb sie aus dem grünen Schnee von Dolina Kepy (KOL 1927). Zur Zeit ist sie schon von mehreren Orten der Karpaten (KOL 1949, 1959), den Alpen (KOL 1961), sogar von der südlichen Halbkugen (FUKUSHIMA 1959) bekannt geworden. Das Vorkommen der Koliella tatrae auf der silikotrophen Schneefläche im Tal des Grünen Sees ist auch deswegen sehr interessant dass sie einerseits auf die Nähe des Kalksteins deutet, andererseits aber die breitere Amplitude des Mikroorganismus bezeugt. Sie findet ihre optimalen Lebensbedingungen jedoch auf kalcitrophen Schneeflächen und dort vermehrt sie sich in einem so hohen Mass dass sie eine Schneeblüte verursacht.

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