Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Kenawy, A. I. ; Nyírő, M. R.: Zwei neue Foraminiferen aus dem Oberoligozän in Eger (Nordungarn)
104 A. I. KENAWY & R. M. NYÍRŐ Die zweite Form ist eine neue Gattung : Pseudopatellina nov\ gen. Typusspezies der Gattung: Pseudopatellina plana nov. sp. Locus typicus: Norclungarn, Eger, Ziegelei „Wind", Bohrung 33 — 34 m. Stratum typicum: Anfang des oberoligozäns. Derivatio nominis: Sieht ännlich aus wie Gattung Patellina. Diagnose der Gattung: Gehäuse frei, trochospiral, flach, kegelförmig eingerollt. Alle Umgänge von der Spiralseite sichtbar, Ventralseite involut. Suturen stark, verdickt, leistenförmig, fast senkrecht, gleichmässig in den inneren Umgängen, in den äusseren sind die Suturen schwach gebogen. Die Ventralseite ist ganz flach, die Suturen sind schwach verdickt und schwach gebogen. Im Nabel befindet sich eine papillenartige Erhebung. Mündung auf der Ventralseite, in der Mitte zwischen Nabelknopf und dem Rand der letzten Kammer. Differentialdiagnose der Gattung: Diese neue Gattung unterscheidet sich von der Gattung Patellina: 1. Das ganze Gehäuse ist geteilt durch echte Suturen und nicht durch U-förmige Röhren wie bei Patellina. 2. Ventralseite anders als bei Patellina, hier flach mit grossem Nabelknopf. 3. Die Merkmale der Suturen sind auf der Spiralseite senkrecht in den inneren Umgängen und schwach gebogen im äusseren Umgang, bei Patellina sind diese senkrecht. 4. Auf der Ventralseite stehen die Suturen nicht nur am Rand wie bei Patellina, sondern sie erreichen den Nabelknopf. 5. Die Mündung ist bei Patellina an der Basis der letzten Kammer, bei Pseudopatellina schlitzförmig und liegt zwischen dem Nabelknopf und dem Rand des Gehäuses. Von der Ventralseite ähnelt diese neue Gattung Pseudopatellina der Gattung Allanwoodia LOEBLICH und TAPP AN (1904); die beiden sind flach und haben einen klaren Nabelknopf in der Umbonal-region. Die Dorsalseite sieht ganz unterschiedlich aus, bei Pseudopatellina ist sie ganz flach, bei Allanwoodia konisch. Die Spiralen bei Allanwoodia sind ungeteilt, bei Pseudopatellina sind sie durch Suturen geteilt. Die Mündung bei Allanwoodia ist am offenen Röhrenende, bei Pseudopatellina ist sie zwischen dem Gehäuserand und der Umbilicalregion. Pseudopatellina plana nov. sp. (Taf. 1, Fig. 3-4) Holotypus: Exemplar in der Paläontologischen Abteilung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums. Nummer: M. 66/1055. Locus typicus: Nordungarn, Eger, Ziegelei „Wind", Bohrung 33 — 34 m. Stratum typicum: Anfang des Oberoligozäns. Derivatio nominis: Die Gehäuse ganz abgeflacht. Dimensionen: Durchmesser: 0,38 mm. Dicke: 0,09 mm. Diagnose: Gehäuse frei, klein, trochospiral, Peripherie rund bis spitzbogenförmig. Auf der Dorsalseite sind 5 Umgänge sichtbar. Es gibt 12 Kammern im letzten Umgang. In den inneren Umgängen der Spiralseite sind die Suturen stark, gerade, fast senkrecht, ziemlich gleichmässig. Im äusseren Umgang sind die Suturen schwach nach rückwärts gebogen. Die Ventralseite ist ganz flach, die Suturen sind zahlreich, schwach gebogen, radial von einem separaten Nabelknopf. Mündung auf der Ventralseite schlitzförmig in der Mitte zwischen dem Nabelknopf und dem oberen Rand der letzten Kammer.