Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 58. (Budapest 1966)

Debreczy, Zs.: Die xerotherm Rasen der Péter- und Tamás-Berge bei Balatonarács

Abb. 1, Geologischer Längschnitt der Péter- und Tamás-Berge in Balatonarács, sowie geol. Querschnitt des Péter-Berges (LÓCZY, 1913). 1: Tridentiner oder füreder Kalkstein, 2: Buchen­steiner Schichten, 3 : Muschelkalkstein, 4: Megye-Berger Dolomit, 5 : Löss, 6: Pannonische Abla­gerungen, 7 : Blättriger Kalkstein aus dem TJnteren-Trias, 8 : Blätteriger Dolomit aus den Unteren­Trias, 9 : Mergel Hier erwähne ich jene geraeinsame Feststellung von LÓCZY und BERNÁTSKY (in BORBÁS­BERNÁTSKY 1907, S. 52), dass solange der Kalkstein — infolge seiner Mergelung — der Ausbildung von Wäldern günstig ist, verhindert der Dolomit — durch sein Kahl werden — das Entstehen von Holz-Vegetation. Das Makroklima des untersuchten Gebietes kann nur in grossen Zügen bestimmt werden, da sich in der Nähe keine Temperatur-Messstation befindet. Laut den Daten der Niederschlag-Messstation in Balatonarács meldet sich neben dem Niederschlag-Maxi­mum in August-September auch ein zweites Maximum im Spätfrühling (HAJÓ s Y 1952). Das bedeutet einen ausgesprochenen submediterranen Charakter, welcher mit dem Klima der übrigen, unter submediterraner Wirkung stehenden, Gebiete des Transdanubischen Mittelgebirges übereinspricht. In der Herausbildung der Vegetation spielen aber hier die meso- und mikroklimatischen Verhältnisse eine viel grössere Rolle. Obwohl der Balaton­See seine unmittelbare Wirkung erweislichermassen nur auf die Küste auszuüben scheint (s. zB. die phenologischen Beobachtungen von BERNÁTSKY 1906), dünkt es uns jedoch wahrscheinlich, dass die über dem See entstandenen charakteristischen Perioden von einer aufsteigender Luftströmung ihre Wirkung auch auf den 2—3 km entfernten Süd­bängen spüren lassen. Die vom Norden kommenden feuchteren Luftmassen berühren — laut mehreren Beobachtungen — öfters nur die nördlichen Abhänge und gelangen auf die Südhänge als gewisse Föhnwinde hinüber. Diejenigen Tatsachen, dass die Nordseiten und die Plateaus grösstenteils von geschlossenen Hochwäldern bedeckt sind, auf den Südseiten dagegen xerotherme Rasen und Buschwälder im Vegetationsbild vorherrschen, mögen in erster Linie mit den obenerwähnten geologischen Verhältnissen, aber auch mit diesen klimatischen Erscheinungen erklärt werden. Über die xerothermen Rasen des Gebietes wurden bis zu den 1930-er Jahren nur flo­ristische Mitteilungen veröffentlicht. P. KITAIBEL besuchte unter den ersten dieses Gebiet während seiner Reise im Jahre 1799 in Baranya und erwähnt die Berge von Arács be­sprechend die Verbreitung von mehreren Pflanzen (in GOMBÓCZ 1948, S. 391). Nach weiteren wesentlichen Angaben von SADLER (1842) können wir die eingehende Floren­Aufzählung des Gebietes in dem Balaton-Flora von BORBÁS (1900) auffinden. Er erwähnt bereits auch den starken südlichen Charakter. Als Beispiele führt er gerade die trocken-rasi­gen Abhänge der Berge von Arács mit dem massenhaften Auftreten von Artemisia saxa­tilis und den, gleichfalls im Vorherbst blühenden, Scilla autumnalis-Massen an.

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