Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 58. (Budapest 1966)

Noske-Fazekas, G.: Die mineralogische Untersuchung des obertriadischen klastischen Komplexes des Mecsekgebirges

Form von Flusswässern gelieferte Eisenmaterial konnte sich in dem obertriadischen seichten Becken anreichern, umsomehr, da die wesentliche Quantität von Eisen auf­brauchender Vegetation damals bedeutend geringer war, als in den unterliassischen Zeiten, welche diejenigen der Obertrias folgten. Während de r Zeit der Ausbildung des­obertriadischen kohlenlagerlosen Komplexes wurde in Folge der knappen Vegetation in das Sedimentationsbecken mehr freies Eisen geliefert, welch es sich den übrigen, noch ungebundenen Elementen anschliessend, zur Bildung von Eise nsilikat führte. Die Grundbedingung zur Ausbildung von Eisensilikat — in diesem Falle Chamo­sit — ist die Anwesenheit von grosser Quantität gelösster Kieselsäure und Aluminium­hydroxyd. Während der Untersuchung der obertriadischen Schichtenreihe haben wir auf Grund der gesteinskundigen Merkmale festgestellt, dass in der Zeit des Entstehens der Schichtenreihe periodische fluviale, inundationale, moorige, sumpfige, teichige, Delta und lagunare Faziesverhältnisse geherrscht haben. Die Krustenbewegung des Gebietes war oszillierend und dies beursachte die mehrmalige Änderung der genannten Fazies in einer dauernden Ineinanderfolge. Die neritische, inundationale und moorige Umgebung war für den Kohlendioxyd produzierenden Zerfall des; verwesenden organischen Materials günstig, während sich in den tieferen und schlecht gelüfteten Lagunen Ammoniumhydroxyd bildete. Dementsprechend müssen wir in dem Sedimentationsbecken in horizontaler territorialer Nebeneinanderfolge und in zeitlicher vertikaler Nacheinanderfolge eine Aera von säurigem und alkali­schem pH vermuten. In dem Milieu von C0 2 setzte sich der während der Verwitterung an der Erdober­fläche begonnene Feldspatzerfall fort und ergab das freigewordene Aluminiumhydroxyd und die Kieselsäure, welche auf Einwirkung des alkalischen Meereswassers (Laguna) in Lösung überging. Daneben vermuten wir auch die Ankunft des in Lösung be­findlichen Aluminiums in das Becken, wie es beim Eisen der Fall war. In der NH 4 OH enthaltenden, sogenannten Schwefelwasserstoff-führenden Zone war die Auflösung des­Quarzes intensiv, wie wir dies bei den mikroskopischen Beobachtungen bereits be­kannt gegeben haben. In der Bildung von Chamosit hatte gewiss auch die Wasserströmung des Sedimen­tationsbeckens eine grosse Rolle, welche die Vermischung der von Flusswässern transpor­tierten Gemengteile mit den mobilisierten elementaren Bestandteilen der Sedimente des Beckens beförderte und ihre gegenseitige Reaktion begünstigte. Unserer Meinung nach hatte also die Bildung des Chamosits am Treffpunkt solcher Wasserströmungen be­gonnen, wo das, die Kieselsäure in Lösung haltendes, alkalisches pH zeigendes Milieu, die Eisenhydroxydlösung-führende und saure Reaktion zeigende Strömung neutrali­sierte. Hier bildete sich die optimale Kondition der chemischen Reaktion der elektro­negativen Kieselsäure und des elektropositiven Eisenhydroxyds. Die gleichen Bildungs­verhältnisse begünstigen auch die Ausscheidung des Aluminiums, welche die Anwesen­heit des noch in Lösung befindlichen, aber immer mehr stabil werdenden Siliziums befördert. Das zur Chamositbildung nötiges Magnesium können wir au's dem Wasser des Sedimentationsbeckens ableiten. Die Magnesiumkarbonate und Hydroxyde werden nur in einem stark alkalischen Milieu bei etwa 10 pH unlösbar, so dass die Quantität der in Lösung befindlichen Magnesiumsalze in dem schwach säurigen, neutralen, oder mild alkalischen Milieu gross ist. Die teilweisige Verdrängung des so gebildeten Chamosits durch Siderit war ein spätdiagenesischer Vorgang als Resultat der Lösungsfähigkeit der den Kohlendi­oxyd-führenden sauren Moorgewässern entstammenden Porenlösungen. Die Auf­lösung des chamositführenden Bindematerials ist keine allgemeine Erscheinung, jedoch darf unsere Aufmerksamkeit der Tatsache nicht entgehen, dass sich in der

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