Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 57. (Budapest 1965)

Ravasz, Cs.: László Tokody 1898-1964

Mineralien (132 000 registrierte Pos.) aufbewahrt wurden, zu welchen auch die 8000' St. umfassende Gesteinsammlung und die gleichfalls bedeutende, 1295 St. enthaltende Meteoritensammlung hinzuzurechnen ist. L. TOKOD Y nahm an allen Arbeitsaufgaben des Ungarischen Naturwissenschaft­lichen Museums seinen Anteil und versah von 1946—1949 auch das Amt des Stellver­treters des Hauptdirektors. Das Sammlungsmaterial, die technische Ausrüstung und nicht in letzter Linie die ruhige Atmosphäre der Mineralogischen und Petrographischen Abteilung diente als neue und starke Anregung zu seiner wissenschaftlichen Arbeit. Zwischen 1943 und 1956 veröffentlichte er ein Buch und rund 50 wissenschaftliche Arbeiten. Die Anerken­nung dieser Arbeit bestätigte der durch die Qualifizierungskommission der Ungarischen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1952 verliehene Doktortitel der geologischen und mineralogischen Wissenschaften. Von 1947 an warL. TOKODY beratendes Mit­glied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und wurde auch in die Reihen der Geochemischen Kommission der Akademie gewählt. Neben seiner Tätigkeit im Museum, auf dem Gebiet der Forschung und an der Universität konnte sich L. TOKODY auch Zeit nehmen, die bedeutenderen Mineralien­und Gesteinfundorte in Österreich, der Tschechoslowakei, Deutschland, Italien, der Schweiz, Schweden, Norwegen aufzusuchen und dort zu sammeln. L. TOKODY war als eine verschlossene, in sich gekehrte Persönlichkeit bekannt, die seine Forschungsergebnisse den ungarischen und ausländischen Fachkreisen am liebsten schriftlich vorlegte. Gelegentlich hielt er jedoch auch Vorträge vor der Öffent­lichkeit der Akademie, der Ungarischen Geologischen Gesellschaft oder der Universi­tät in Kolozsvár (Klausenburg). Ein tragisches Datum in der Tätigkeit L. TOKOD YS im Museum war der Oktober des Jahres 1956. Damals ging das Gebäude des Ungarischen Nationalmuseums am Museum-Ring in Flammen auf. Das Feuer beschädigte schwer die Sammlungen der Mineralogischen und Petrographischen Abteilung, zerstörte zwei Drittel derselben r vernichtete die aus 5000 Büchern und 90 000 Sonderdrucken und Zeitschriften beste­hende Bibliothek, und von der Geräteausrüstung blieben nur verbogene und ge­schmolzene Metallteile übrig. Rauch und Asche bedeckte die mit vieler Mühe und Sorgfalt zusammengestellte Ausstellung. Der Leiter der Abteilung verlor jedoch weder Hoffnung noch Mut. Er wandte sich um Hilfe an verwandte Institutionen der Welt, bat diese um Mineralien, Bücher und Geräte und begann mit der Neuorganisation der Arbeit und der Sammlungen der Mineralogischen und Petrographischen Abteilung. Als Ergebnis der Unterstützung der Organe und Institutionen des Landes und der Auslandsreisen (Tschechoslowakei, Österreich, DDB) wurden die Sammlungen um etwa 20 000 St. reicher, wurde der Kern der Bibliothek geschaffen und die Geräteausrüstung zum Teil ersetzt. In den neu­gebauten Räumen begann die Aufnahme und Regenerierung der von der Feuerbrunst verschonten Mineralien, Gesteine und Meteoriten. Inzwischen wurde der Personalbestand der Abteilung aufgefrischt. Die durch To­desfälle, Erkrankung und Austritt am Institut leergewordenen Stellen wurden durch junge Kräfte besetzt. Mit Hilfe dieses neuen Kollektivs gelang es, die neue, sowohl in fachlicher, als auch ästhetischer Hinsicht sich bietende ständige Ausstellung „Welt der Mineralien und Gesteine" im Jahre 1962 zu eröffnen. Diesem Kollektiv kam die ehr­würdige Aufgabe zu, die Neuordnung der Sammlungen der Abteilung zu beenden, und die an ehrwürdigen Traditionen reiche Wissenschaft der Mineralogie und Pétrogra­phie in der Abteilung auf zeitgemässem Niveau zu pflegen. Zum grössten Teil der Katastrophe im Jahre 1956 bzw. der darauffolgenden an-

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