Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 57. (Budapest 1965)
Tokody, L.: Die Mineralien des Királyhegy bei Sárospatak
Chalcedon I ist ein Primärgebilde, das unmittelbar nach Quarz entstand. Die Ausbildung ist faserig, blättrig, stellenweise schuppig. Nach der Bildung des Chalcedon I folgte Opal I. Chalcedon II wurde in jedem Fall aus der Dehydration des Opal I gebildet. Die Gruppierung der Kristalle ist verschieden und mannigfaltig. Es kommen kleine Körner, grössere Schuppen, manchmal auch Sphärolite vor. Selten erscheinen grobkörnige Massen, oder feine Gefüge, stellenweise Ausfüllungen aderartiger Spalten, woselbst die Chalcedonfasern senkrecht auf den Wänden der Adern gelagert sind. Quarzin kommt wesentlich seltener vor als Chalcedon und erscheint immer in dünnen Adern. Die Quarzinfasern sind auf den Wänden der Adern ebenfalls senkrecht gewachsen. Die Unterscheidung des nebeneinander vorkommenden Chalcedons und Quarzins ist optisch eindeutig durchführbar. Dem üblichen — beinahe gesetzmässigen — Vorkommen des Quarzin entsprechend finden wir Chalcedon immer innen und Quarzin immer aussen: das bedeutet dass bei der Dehydration des Opals erst Chalcedon und dann Quarzin gebildet wurde. Tridymit ist äusserst selten und kam nur in einem Gesteinexemplar vor, war aber dort reichlich vorhanden. Die farblosen kleinen Tafeln sind in 2 —3 Reihen angeordnet und reichen sich dicht aneinander. An ihnen sind kleine Kristallformen wahrnehmbar. Tridymit ist älter als die Kristallisation des Quarzes. Opal erscheint in zwei Generationen. Opal I wurde nach der primären Bildung von Chalcedon I, und Opal II nach Chalcedon und Quarzin gebildet. Opal I ist farblos oder mattbraun, und vollständig isotrop. Es blieben nur Spuren übrig, der grösste Teil wurde durch Dehydration zu Chalcedon-Quarzin umgebildet. Die Metamorphose kann gut verfolgt werden. Zuerst entstanden tropfenartige Chalcedon-Quarzingebilde, flössen später zusammen um schliesslich ein filzartiges Gefüge zu bilden. Die Bildung des Opal II erfolgte nach der Chalcedon-Quarzin Metamorphose. Er ist wasserklar, optisch anomal. Stellenweise fand Dehydration statt und eine Metamorphose zu Chalcedon erfolgte. Chalcedon aus der Anfangsstufe der Metamorphose erscheint hier tafelig. Die zweite Generation des Opals (Opal II) ist viel seltener, als die erste (Opal I). Im Kieselgestein des Királyhegy ist das Erscheinen von Klinozoisit und Enstatit besonders interessant. Klinozoisit ist nur in einem Kieselgestein zu finden. Die Farbe des Gesteins ist gelb-rötlichgelb mit rötlichbraunen Partien. Es ist äusserst feinkörnig. Die Komponenten sind auch bei sehr starker Vergrösserung kaum zu erkennen. Die Farbe wird durch das fein verteilte, dunkelgelbe bezw. rotbraune Pigment unterdrückt. Nach den optischen Untersuchungen besteht das Gestein aus Quarz. Klinozoisit kommt sowohl im gelben als auch im roten Gestein reichlich vor. Die Kristalle des Klinozoisit sind im Dünnschliff mit blossem Auge gut wahrnehmbar. Die Grösse der Kristalle wechselt zwischen 18 und 180 u, Länge und 5— 18 u. Breite. Die entlang der Achse b verlängerten Leisten und Tafeln des Klinozoisit sind unter dem Mikroskop farblos, durchsichtig. Nach (001) ist das Spalten ausgezeichnet, nach (100) gut. Doppelbrechung ist schwach, Lichtbrechung stark, n» Balsam, n) Quarz. Extinktion in der Orthozone ist gradlinig. Die Hauptzone ist positiv. Das selten wahrnehmbare optisch zweiachsige Bild ist positiv. Die optischen Eigenschaften deuten auf Klinozoisit an. Das Mineral kann weder mit dem eisenhaltigen Pistazit, noch mit Zoisit oder Pseudozoisit identifiziert werden.