Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Zólyomi, B.: Erinnerung an Sándor Jávorka (1883-1961)

Dieses Werk wurde eigentlich als Bestimmungsbuch geplant, jedoch übertrifft es bei weitem den Rahmen eines solchen, besonders durch die kritisch-synthe­tisierende Arbeit. Der Wunsch von anderthalb Jahrhunderten wurde durch dieses Buch erfüllt: die Botaniker erhielten ein wahrheitsgetreues Rild über die reiche Flora Ungarns, beziehungsweise des Karpatenbeckens. Als Vervollkommung dieses Ruches erschien 1929 — 1934 das selbständige Werk: „Iconographia Florae Hungaricae" mit den getreuen und genauen Abbildungen von über 4000 Pflanzen, ein Ergebnis der Zusammenwirkung der sachlichen wissenschaftlichen Arbeit von SÁNDOR JÁVORKA und den künstle­rischen Fähigkeiten von VERA CSAPODY. Dieses Werk ist in seiner Art eines der wertvollsten Erzeugnisse der neueren botanisch-iconographischen Literatur. Diese beiden Werke JÁVORKA'S sind die bedeutendsten Meilensteine der unga­rischen Florenforschung. Auf diesem festen Grunde konnte man ruhig weiter­bauen. Im Jahre 1951 publizierte JÁVORKA dem weiteren Fortschritt ent­sprechend in Zusammenarbeit mit dem Akademiker REZSŐ SOÓ und unter Mit­wirkung anderer ungarischen Rotanikern das Werk: "A magyar növényvilág kézikönyve" (Handbuch der ungarischen Pflanzenwelt). Für diese Arbeit erhielt JÁVORKA die höchtse wissenschaftliche Auszeichnung: den KOSSUTH­Preis im Jahre 1952. An seinem 70. Geburtstag, im Jahre 1953, wurde ihm in Anerkennung seiner Lebenstätigkeit die IV. Stufe des Verdienstordens der Unga­rischen Volksrepublik verliehen. Nach der Rearbeitung des KITAIBEL—Herbars, publiziert von 1926 bis 1936, hat er 1957 das Lebenswerk seines grossen Vorgängers vor zwei Jahrhunderten, des ungarischen LINNÉ'S: PAUL KITAIBEL'S in Synthese bewertet. Während seinen letzten zwei Lebensjahren hat er mit VERA CSAPODY gemeinsam an einem Handbuch und färbigen Atlas der ungarischen Gartenzierpflanzen gearbeitet. Einige Tage vor seinem am 28 September 1961 erfolgten Tode kam die druck­fertige Arbeit zum Verleger. Die bedeutende Wirkung, die er mit seiner persönlichen Tätigkeit und durch seine Werke auf die Entwicklung der ungarischen landwirtschaftwissen­schaftlichen Forschung ausgeübt hat, ist schwer zu ermessen. Er war mannigfach verbunden mit der Lösung der praktischen Fragen unseres Volkes, unserer Volkswirtschaft. Eines seiner hervorragenden Verdienste ist, dass er im Rahmen der Agrarwissenschaftlichen Abteilung der Akademie mit dem Akademiker FERENC ERDEI gemeinsam mit mehr als 100 Mitarbeitern das Serienwerk „Magyarország kulturflórája" (Kulturflora von Ungarn) organisiert und einge­leitet hat. Zwei Rande dieser Serie sind auch schon erschienen. Er schrieb 1960 in der Einleitung: „Eine einheitliche, aber auch die Einzelheiten erfassende, moderne Besprechung unserer — die Grundlage unserer Landwirtschaft bilden­den — Zuchtpflanzen hat bis zum heutigen Tage auf sich warten lassen". JÁVORKA war auch Mitverfasser des 1948 mit Unterstützung des Landwirt­schaf tmini Stenums erschienenen zweibändigen Handbuches: "Magyar Gyógy­növények" (Ungarische Heilpflanzen). Praktischen Zielen gewidmete Studien schrieb er über die Beziehungen der Pflanzengeographie zum Forstwesen, über die sowjetischen landwirtschaftlichen Schutzbewaldungen, über die Alkali — Standortzeigerpflanzen, usw. Arbeitete und forschte SÁNDOR JÁVORKA noch so viel in der Rotanischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums, doch war sein eigenstes Forschungsgebiet die freie Natur selbst. Von seinen Jugendjahren an bis zu seinen letzten Lebensjahren forschte und sammelte er regelmässig im Gelände.

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