Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Kecskeméti, T.: Pathologische Erscheinungen an Nummuliten
erreicht", sodass es nicht bis zum Spiralblatt reichte, wodurch die Kammer nur von unvollkommen entwickelten Scheidewänden umgeben wird. Diese Erklärung ist aber nicht befriedigend. Es scheint viel annehmbarer die Meinung zu sein, die A. TASNÁDI KUBACSKA (1962, p. 33) darüber äussert. In der Erklärung dieser Missbildung stützt er sich auf die Resultate der an Protozoen durchgeführten reizphysiologischen Untersuchungen. Es ist bekannt, dass die Reizbarkeit eine grundlegende Beschaffenheit des lebendigen Plasmas ist. Auf Einwirkung von verschiedenen chemischen oder physikalischen Reizen kann der Turgor des Plasmas abnehmen, w r odurch eine Volumenverminderung eintritt. Mit einem solchen Fall könnten wir es nach der Aufassung von TASNÁDI KUBACSKA bei der Rildung einer Abortivkammer zu tun haben. Das Plasma, das zuerst bis zum Spiralblatt vorgedrungen ist, hat sein Volum auf die Einwirkung eines der oben erwähnten Reize später verringert und die neue Scheidewand diesem kleineren Volum entsprechend ausgeschieden. Halbabortivkammer Diese Missbildung wird in Tafel II, Fig. 4 dargestellt. Die in sich wiederholt eingebuchtete Form des Septums dürfte wohl mit der oben erwähnten wiederholten Volumverringerung des Plasmas in Zusammenhang gebracht werden, wodurch die Halbabortivkammer entstand. Intralamellare Kammer Es gelang uns, in unserem Material auch einen ausserordentlich seltenen Fall der Kammermissbildungen zu finden (Tafel II, Fig. 5). Das Spiralblatt teilt sich in zwei Hälften, um sich dann nach der Ausbildung von einigen sehr kleinen und deformierten Kammern wieder zu vereinigen. Diese Missbildung könnte als eine zeitweilige Windungsverdoppelung aufgefasst werden. Kugelförmiger Nummulites Als eine Missbildung in der Entwicklung wird der insgesamt an 2 Exemplaren beobachtete Fall erwähnt, bei dem das Plasma das Spiralblatt kugelförmig ausscheidet (Tafel II, Fig. 6). So entsteht ein kugelförmiges oder zu mindest fast kugelförmiges Gehäuse. Das Zustandekommen dieser Form kann damit erklärt w r erden, dass zwei oder drei im embryonalen Zustand vereinigte Anfangskammern im Laufe der weiteren Entwicklung eine Tendenz für selbständigen Gehäusebau aufweisen. Weiterer Wachstum verletzter Individuen In der Literatur sind zahlreiche interessante Fälle der Gehäuseregenerierung bekannt. Hier möchten wir nur einige Fälle anführen, die auch infolge des Masses der Verletzung ein besonderes Interesse verdienen. Das in Tafel III, Figur 1 und 2 abgebildete Exemplar von Nummulites perforntus lebte in der Brandungszone und erlitt an mehreren Stellen eine Verletzung. Zwei stärkere Verletzungen wanden durch eine intensivere Ausscheidung von Kalkmaterial vom Plasma selbst geheilt. Infolge der Anreicherung des Kalkmaterials ist auch der Dorsalstrang deutlich sichtbar stärker geworden.