Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Kecskeméti, T.: Pathologische Erscheinungen an Nummuliten

der über der normalen Dicke liegt, die sogenannte Tochterwindung, erhebt sich zuerst dünner, dann nach einigen Windungen als eine Windung von nor­malen Massen über die Mutterwindung, wobei sie von der Mutterwindung nicht mehr unterschieden werden kann (Tafel II, Fig. 1). Diese Erscheinung kann auch auf zweierlei W T eisen erklärt werden. Nach der einen Auffassung entsteht die Flerausbildung von Tochterwindungen in­folge von Verletzungen. Die Ursache sollte eine Verletzung der Kammerwand sein, wodurch ermöglicht wird, dass das Plasma sich herausdrängt und dadurch eine Tochterwindung ausscheidet. Diese Erklärung kann aber nur mit Vorbe­halt angenommen werden, denn in 95% der Fälle, in denen die Bildung von Tochterw r indungen beobachtet worden sind, ist keine Spur von einer Verletzung zu sehen. Unserer Auffassung nach sollte es dafür eine andere Erklärung geben. Danach hat sich ein Tier, das unter optimalen Ernährungsverhältnissen lebte, die für die Abwicklung der erhöhten Stoffwechsel nötige Zunahme des Volums nicht durch die Vergrösserung des Volums von den einzelnen Kammern, sondern durch die Erhöhung der Anzahl der Kammern gesichert. Nach unseren Rechnungen, die wir auf Grund des abgebildeten Exemplars unternommen haben, entwickelte das Spiralblatt 23 Windungen und dadurch 808 Kammern. Infolge der Windungsverdoppelung, die in der 12. Windung eingetreten ist, hat sich aber die Anzahl der Kammern bereits fast auf 4000 erhöht. Daraus geht nun klar hervor, dass durch die Windungsverdoppelung an Stelle der ursprünglichen 808 Kammern, 4000 Kammern entstanden sind, wo­durch, w^enn wir für die einzelnen Kammern ein beinahe identisches Volumen rechnen, eine fünffache Vergrösserung des Gesamtvolumens des Gehäuses er­reicht wnrde. Die Festigkeit des Gehäuses verringerte sich dabei nicht, im Gegenteil, sie nahm noch zu, da neben der Beständigkeit des Schrittes (bei DE LA HARPE: pas) die Zahl der Spiren zugenommen hat Zu einem ähnlichen Resultat führten auch die an den übrigen Exemplaren durchgeführten Rerechnungen. Eine sehr interessante und in der Literatur bis jetzt noch nicht erwähnte Missbildung wird in Tafel II, Figur 2 gezeigt, hier sieht man, dass der Dorsal­strang sich spaltet und dann nach einer kurzen Strecke sich mit dem darüber folgenden Dorsalstrang vereinigt. Dieses Rild erinnert uns stark daran, als wenn zwei nebeneinander parallel laufende Eisenbahnschienen durch die Ein­schaltung von zwei Weichenstellen durch ein Verbindungsgeleise miteinander verbunden sind. Diese Missbildung wird als ein interessanter Fall der Windungsverdoppelung aufgefasst. Die Tochterwindung konnte nach der Verdoppelung mit dem normal verlaufenden Wachstum der Mutterwindung nicht Schritt halten, sodass nach einer ganzen Windung die Mutterwindung die Tochterwindung wieder erreichte und eine Vereinigung der beiden erfolgte. Abortivkammer Unter den Missbildungen der Kammerbildungen kommt diese Art am häufigsten vor. Im Äquatorialschnitt sieht sie so aus, als wenn die Scheidewand nach unten zu eine Zwei- bezw. Mehrspaltung erlitten hätte (Tafel II, Fig. 3). Diese Art der Monstrenbildung wird bei ROZLOZSNIK (1927) damit erklärt, „dass das Volumen des kammeraufbauenden Plasmas nicht das normale Mass

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