Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Kecskeméti, T.: Pathologische Erscheinungen an Nummuliten
Die Bildung von akzessorischen Kammern Diese pathologische Erscheinung kann an der Oberfläche des Gehäuses in Form von kegeligen oder kammartigen Ausstülpungen'beobachtet werden. Wenn wir den Axialschnitt von solchen Gehäusen untersuchen, sehen wir, dass ausser der Kammer der Hauptebene an der Seite auch eine zweite Kammer, ja sogar auch eine ganze Reihe von Kammern ausgebildet ist (Textfigur 3). Diese pathologische Erscheinung wird von ROZLOZSNIK (1927) erwähnt, die Ursache der Entstehung aber wurde von ihm nicht erklärt Auf Grund von reizphysiologischen Untersuchungen, die man an rezenten Foraminiferen durchgeführt hat, kann diese Erscheinung folgendermassen erklärt werden. Wenn im Laufe des Wachstums das Plasma sich herausdrängt und mit einem fremden Körper in Berührung kommt, wird es ständig gereizt und dadurch zu einen erhöhten Kalkausscheidung angeregt. Dadurch entsteht an der Stelle, wo sich das Plasma herausdrängt, ausser der Kammer der Hauptebene an der Seite auch eine zweite Kammer, die im Laufe des Wachstums auch in den weiteren Umgängen erhalten bleibt und, da die Kalkausscheidung intensiver ist, eine auch von aussen genau sichtbare Ausstülpung bildet. Dieser Fall wird in der Literatur nur sehr kurz erwähnt, die Angaben beziehen sich in erster Linie auf gross gewachsene Arten (N. millecaput, N. gizehensis). Eine solche pathologische Veränderung ward in Tafel I, Figur 6, 7 und 8 veranschaulicht. Hier handelt es sich um ein Exemplar von N. millecaput, das in der Gemarkung von Magyarpolány gesammelt worden ist. Das abgebildete Exemplar von Magyapolány ist umsomehr interessant, als es ausser der Bildung von akzessorischen Kammern auch eine andere Missbildung, die wir später noch als Gehäusespaltung besprechen werden, aufweist. Es sei mir gestattet darauf hinzuweisen, dass das Vorhandensein von zweierlei Arten der Monstrenbiidung an einem einzigen Foraminiferengehäu^e zu den grössten Seltenheiten gehört. Gehäusespaltung Diese Missbildung ist der vorher besprochenen ähnlich, aber sie weist in ihrer Erscheinung ein ganz anderes Bild auf. In unserem Material konnte sie bis jetzt an 3 Exemplaren beobachtet werden. Wenn die akzessorische Kammer sich nahe dem Rande ausbildet, bildet die neue Kammer und die Ebene der sich ihr anschliessenden Kammerreihe mit der Hauptebene einen Winkel, und die Entwicklung setzt sich dann in dieser Weise fort. Da das Wachstum in spiraler Form weitergeht, erscheint das Gehäuse als wenn es sich spalten würde, obwohl die sich in 2 Richtungen ausbildenden Spiren von einer einheitlichen Wand umgeben werden (Tafel I, Fig. 9-12 und Textfig. 4). Diese Erscheinung ist die Folge einer Verletzung. Das verletzte Plasma kann nämlich infolge der erhöhten Regenerierungsfähigkeit auch die Ebene des Wachstums verändern. Man kann sich den Fall aber auch so vorstellen, dass das Tier durch einen mechanischen Reiz zur Veränderung der Wachstumsebene veranlasst ward. Windungsverdoppelung Diese Missbildung zeigt im Äquatorialschnitt folgendes Rild. Der Dorsalstrang zeigt im Spirabild in seinem Ablauf nach dem normalen Zustand eine allmähliche Verdickung und dann eine Zweiteilung. Der Teil des Dorsalstranges,