Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Kecskeméti, T.: Pathologische Erscheinungen an Nummuliten

ANNALES HISTORICO-NATUR ALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 54. PARS MINERALOGICA ET PALAEONTOLOGICA 1962. Pathologische Erscheinungen an Nummuliten Von T. KECSKEMÉTI, Budapest Die pathologischen Erscheinungen, die an den Lebewesen zu beobachten sind, auf Gleichgewichtsstörungen zurückzuführen, die entweder zwischen dem Lebewesen und seiner Umwelt oder aber im Lebewesen selbst entstehen. Solche pathologischen Veränderungen waren auch in der geologischen Vergangenheit nicht selten, wie das an fossilen Resten nachgewissen werden kann. Im Laufe unserer Massenuntersuchungen, die wir an ungarischen Nummuliten durchführen, sind zahlreiche Individuen zum Vorschein gekommen, bei denen das Gehäuse entweder im juvenilen Abschnitt der Ontogenese oder aber bereits im entwickelten Stadium nachträglich Veränderungen erlitt. Von der Literatur, die sich mit den pathologischen Veränderungen der fossilen Foraminiferen befasst, haben wir in erster Linie die Studien von R. ABRABD (1945, 1951, 1953), F. KAHLER (1942), L. MAJZON (1936) und D. SPIEGLER (1958), ferner die grundlegende Arbeit von P. ROZLOZSNIK (1927) sowie das unlängst erschienene Buch von A. TASNÁDI KUBACSKA „Pathologie der fossilen Tiere" (1960) benutzt. Der überwiegende Teil des Untersuchungsmaterials wurde von G. KOPEK (Bakony-Gebirge, 1958 — 61), in einem kleineren Teil von Frau KECSKEMÉTI­KÖRMENDY (Doroger Becken) und vom Verfasser selbst (Bakony-Gebirge, Doroger Becken, 1958 — 61) eingesammelt. Besehreibung der einzelnen Veränderungen Bildung von doppelten Gehäusen Diese Erscheinung wird auch bei ROZLOZSNIK in seiner grundlegenden Ar­beit erwähnt und als Doppelschalen bezeichnet. Dieselbe Rezeichnung finden wir auch bei RHUMBLER. Unsererseits möchten wir für dieselbe Erscheinung eher den Ausdruck „doppeltes Gehäuse" anwenden, da unserer Auffassung nach das Wort „Gehäuse" für den anorganischen Teil des Tieres, der das feste Gerüst sichert und gleichzeitig auch die Form bestimmt, richtiger ist. Die Bildung von doppelten Gehäusen kommt durch Vereinigung von ur­sprünglich selbständigen Individuen zustande. Dieser Vorgang muss in einem sehr jungen Stadium der Ontogenese vor sich gehen, da in allen beobachteten Fällen die Vereinigung nur von solchen Individuen zu sehen war, die ausser dem Proloculus nur einige Windungen gehabt haben. Alle Zeichen w r eisen auch darauf hin, dass die beiden Individuen gleichaltrig waren, da die Anzahl der Windungen bei den zusammengeschmolzenen Individuen meistens dieselbe war. Die Ver­schmelzung des Plasmas der sich frei bewegenden Individuen übt einen Einfluss auch auf den weiteren Aufbau des Gehäuses aus. Wenn im Laufe des weiteren Wachstums die beiden Gehäuseteile sich zu einem einheitlichen Gehäuse ver­schmelzen, können wir von einem Univalenten doppelten Gehäuse (Tafel

Next

/
Thumbnails
Contents