Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)

Kovács, L.: Zehn Jahre Lichtfallenaufnahmen in Ungarn

Es kann selbverständlich nicht unerwähnt bleiben, dass es auch auf dem Gebiete der automatischen Angabeeinsammlungen noch vieles zu tun gibt. Die dringendsten Aufgaben lepidopterologischer Art können in zwei Gruppen eingeteilt werden. Es müssen vor allem noch weitere Arten automatischer Methoden in Anspruch genommen werden (z.B. Köderfallen), dann müssen aber auch die mit automatischen Geräten nicht erreichbaren Arien, bzw. Grup­pen zusammengestellt werden, um ihre regelmässige Erforschung organisieren zu können. In den letzten Jahren wurden bereits einige Versuche zur Verwendung der Lichtfallenangaben für wissenschaftliche Forschungen, und zwar in folgenden Forschungszweigen, unternommen: 1. Faunistik, die faunengenetischen For­schungen mitinbegriffen ; 2. Ökologie, die quantitativen Untersuchungen mit­inbegriffen; 3. Phänologie; 4. Ethologie; 5. Systematik. Diese Möglichkeiten sol­len im folgenden mit besonderer Rücksicht auf den Fortschritt, den sie gegen­über der Renützung der Angaben der Insektensammlungen bedeuten, etw r as eingehender besprochen werden. 1. Die Lichtfallenangaben werden vor allem zur eingehenderen Erschlies­sung der ungarischen Fauna, mit besonderer Rücksicht auf diejenigen faunis­tischen Gebiete, die sich auch auf unsere Nachbarländer ausbreiten, verwen­det. — In faunengenetischer Hinsicht erhielten wir schon mehrmals wertvolle Angaben über vormalige, jetzt nur mehr in ihren Bruchstücken vorhandene Faunengebiete. Durch die auf das ganze Land ausgebreiteten Aufnahmen kom­men ehemalige Verbindungen zerstreuter Refugialgebiete sehr gut zum Vor­schein. — Die Lichtfallenaufnahmen erleichtern auch die Erkenntnis rezenter Vorgänge, so können z.R. die Ausbreitung des Areals gewisser Arten (Vordrin­gen von Cucullia fraudatrix Ev. in Ungarn nach Norden und Osten) oder die Richtungen der Wanderzüge verfolgt werden. Die Sammlungen sind zur Untersuchung der erwähnten Probleme viel weniger geeignet, da sie mehr-minder selektiertes, oft mit mangelhaften Anga­ben versehenes Material enthalten. Diese Mängel kommen jetzt nach Überprü­fung mit Hilfe der Lichtfallenangaben in gesteigertem Masse zum Vorschein und auch das beweist, dass vor allem die letzteren die Grundlage der faunisti­schen Forschungen bilden. 2. Um die durch die Lichtfallen eingesammelten Angaben für ökologische Untersuchungen verwenden zu können, müssen vor allem die ökologischen Gegebenheiten der Umgebung der Lichtfallenstationen ermittelt werden. Der erste Schritt dazu war die Einholung sämtlicher, ihre geographischen Gegeben­heiten, Rodenbeschaffenheit, Vegetation usw. betreffenden Angaben, welche auf die, die engere Umgebung der einzelnen Stationen darstellenden Situations­pläne eingetragen w r urden. Raid werden auch die betreffenden meteorologi­schen Angaben unter Mithilfe der nächstliegenden Beobachtungsstellen zusam­mengestellt. Weitere Pläne auf diesem Gebiete sind noch die eingehende fito­zönologische Aufnahme der Gegenden der Forstlichtfallen und ständige Beo­bachtungen über die Einwirkung des Bodenbaues, bzw. der Veränderungen in den Anbauzweigen auf die Zusammenstellung der Insektenzönosen. Diese Unter­suchungen werden auch für die Praxis von grosser Bedeutung sein. Die Untersuchung der quantitativen Verhältnisse der eingesammelten Insekten begann schon 1953 mit der Feststellung der zahlenmässigen Angaben der Schmetterlinge, seit 1960 aber wird sie auch bei anderen Ordnungen durch­gefürht (Trichopteren, Neuropteren). Im Vergleich der entsprechenden Angaben 24* - 77

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