Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Kovács, L.: Zehn Jahre Lichtfallenaufnahmen in Ungarn
anderer Sammelgeräte ergeben sie sehr guten Aufschluss über die Lichtempfindlichkeit der einzelnen Arten, bzw. auf ihre Veränderungen bei wechselnden äusseren Umständen (Witterung, Mondschein usw.). — Es wurde unter anderen auch festgestellt, dass die Fluktuation der Individuenzahl auffälligen Abweichungen nach ökologischer Beschaffenheit der verschiedenen Gebiete unterworfen ist. Auch neuere Untersuchungsmethoden werden für Spezialzwecke eingeführt. Um auf Grund der Anzahl der eingesammelten Exemplare auf den Minimalstand gewisser, sich im Wirkungsbereiche der Lichtfalle befindlichen Schmetterlingsarten folgern zu können, wurde bei den Gross-Schmetterlingen die abgegrenzte Evidenzhaltung der Geschlechter eingeführt. Die Proportion der Geschlechter weist nähmlich bei den durch Licht eingesammelten Insekten grosse Differenzen auf, die Weibchen bleiben fast stets in der Minderheit. Da aber ihre wirkliche Proportion 100/100 ist, oder diesem Verhältnisse nahe steht, muss man die niedrigste Anzahl der sich im Wirkungsbereiche der Lichtfalle befindlichen Artindividuen desto höher schätzen, je weiter die erwähnte Proportion von 100/100 steht. Es muss aber betont werden, dass solchen Folgerungen nur bei massenhaft auftretenden Arten eine Bedeutung zugemessen werden kann. Insektensammlungen haben für ökologische Untersuchungen fast keine Bedeutung, da die ökologisch verwendbaren Angaben bei der Bezettelung ausser Acht gelassen werden (Lichtfang, Köderfang usw. sagen in dieser Hinsicht fast gar nichts). Sie sind für quantitative Untersuchungen ebenfalls nicht geeignet, da sie nur einen nach individuellen Gesichtspunkten selektierten Bruchteil der Aufsammlungen enthalten. 3. Auch auf dem Gebiete der Phänologie, w r o bisher die Hauplbeclingung der zuverlässigen Feststellungen, die ununterbrochenen Aufnahmen fehlten, erschliessen sich auf Grund der Lichtfallenaufsammlungen neue Perspektiven. Die phänologische Beschaffenheit derjenigen Gebiete, in welchen die Lichtfallen schon seit längerer Zeit in Betrieb stehen, kann ziemlich genau gekennzeichnet werden, und bald werden wir imstande sein, die eingehende phänologische Karte Ungarns fertigstellen. Die meisten der neuen Angaben beziehen sich auf die Flugzeit der in den sogenannten ungünstigen Jahreszeiten fliegenden Arten. In phänologischer Hinsicht sind die Sammlungsangaben gleichfalls sehr oft mangelhaft, ja es kommen manchmal auch falsche Flugzeitangaben vor. Eine betrübende Folge der Benützung der jetzigen genauen Angaben besteht darin, dass weitere phänologische Angaben der Sammlungen und der Literatur zu den unzuverlässigen gesetzt werden müssten. 4. Viele Arten besitzen Eigenschaften, die auch mit Hilfe automatischer Fanggeräte festgestellt werden können. Zu diesen gehört vor allem ihre Lichtempfindlichkeit, bzw. ihre Beeinflussung durch äussere Wirkungen. Auch die Veranlagung zum Wandern konnte schon bei einigen Arten durch die Lichtfallen festgestellt werden und noch grössere Erfolge sind auf diesem Gebiete zu erwarten, wenn grössere Anzahl nachtaktiver Schmetterlinge mit entsprechenden Färbungsmitlein kenntlich gemacht werden. — Die Sammlungen bieten zur Ethologie der Schmetterlinge fast gar nichts. 5. Obwohl die systematischen Forschungen den ältesten Zweig der Insektenkunde bilden, haben auch sie den Lichtfallenaufnahmen viel zu verdanken. Das vielseitige, aus allen Teilen des Landes stammende Material ermöglicht z.B. eine immer bessere Absonderung der Lokalformen von den individuellen