Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Kovács, L.: Zehn Jahre Lichtfallenaufnahmen in Ungarn
liefert. Die grösste Anzahl weisen doch die Dipteren auf, was hauptsächlich eine Folge der oft vorkommenden Massenflüge der Chironomiden ist. Die Gesamtzahl des im Jahre 1961 eingesammelten Insekten beträgt mindestens 1,200.000. Ein so grosses Material kann ja sammlungsmässig nicht aufbewahrt werden, dazu fehlt es an Präparatoren und Sammlungschränken. Es musste um die wertvollen Angaben der Lichtfallen im Interesse der praktischen und wissenschaftlichen Forschungen vollzählig festhalten zu können, eine dazu geeignete Methode ausgearbeitet werden. Die für den Pflanzenschutz notwendigen Angaben werden schon seit 1952 schriftlich zusammengestellt. In der ersten Periode der Aufnahmen wurde das Material entweder nur nach Beendigung der Aufnahmen, oder aber mehrmals im Jahre, in beliebigen Zeitpunkten eingesandt. Dieses unregelmässige Vorgehen hatte den Nachteil, dass das Pflanzenschutzinstitut die Schädlingsausweise nicht immer im gewünschten Zeitpunkt erhalten konnte. Um diesen Misständen ein Ende bereiten zu können wurden die Stationen verpflichtet das eingesammelte Material monatlich zweimal einzuliefern. Von da an werden auch Blanketten für den Ausweis der schädlichen Schmetterlinge mit vorgedruckten Namen und Bubriken für die sie betreffenden Tagesangaben verfertigt. Seitdem erhält das Institut die nötigen Angaben bald nach Einlaufen des Materials. Die Angaben über die Schmetterlinge wurden für wissenschaftliche Untersuchungen zuerst im Jahre 1953, über andere Insektengruppen aber erst seit 1960 notiert. Die Listen über die Schmetterlinge umfassten in den ersten Jahren nur ihre Namen mit Angaben über Flugzeit und Individuenzahl. Doch der rasche Zuwachs des Materials erforderte bald die Einführung einer komplizierteren Methode. Nach verschiedenen Versuchen wurde eine „Doppelte Buchführung"' ausgearbeitet, welche aus Tagebüchern und Stammbüchern besteht. Die Abschnitte des Tagebuches sind die Stationen, die uns Insektenmaterial einliefern, die Abteile der Abschnitte aber die einzelnen Tage, an denen die Lichtfalle im Betrieb war. Die Tagesangaben werden in die Tagebücher in systematischer Ordnung, gleich nach Bestimmung des Materials eingeführt. Neben den Namen wird die Anzahl der Exemplare, bei Makros nach Geschlechtern gesondert, bei den Weibchen ausserdem auch der Umstand, wie viele von ihnen begattet waren, angegeben. Auch andere bemerkenswerte Umstände werden notiert, z. B. der Massenflug anderer Insektenordnungen, Angaben über die Qualität des eingesandten Materials usw. Die Tagebücher stellen für die Erforschung der Einflüsse äusserer Faktoren und der Aspektenfolge eine unmittelbare Quelle dar. Die Stammbücher werden nach dem jährlichen Abschluss der Tagebücher zusammengestellt. Jede Station besitzt ihr eigenes Stammbuch. Sie enthalten sämtliche Angaben der Tagebücher, nach systematischer Ordnung der durchs Jahr gesammelten Arten vereinigt. Ihre Abschnitte stellen die einzelnen Jahre dar, in denen von der betreffenden Station Lichtfallenmaterial eingelaufen war. Nach den Namen werden alle Tage angeführt, an denen die betreffende Art eingesammelt wurde, ausserdem die tägliche Individuenzahl (bei Makrolepidopteren nach Geschlechtern abgesondert). Wenn ein Stammbuch vollgeschrieben ist, wird es mit einem Index der angeführten Arten abgeschlossen. Die die Faunistik und Phenologie betreffenden Angaben können in den Stammbüchern unmittelbar vorgefunden werden. Die Lichtfallenangaben als Quelle der entomologisehen Forschungen Der wissenschaftliche Wert der durch das ungarische Lichtfallennetz eingesammelten Angaben nimmt Jahr für Jahr zu. Obwohl in den letzten Jahrzehnten auch die individuelle Sammeltätigkeit alles vorherige übertraf, wurden unseren entomologischen Forschungen noch nie in solcher Menge Angaben zur Verfügung gestellt, wie sie durch die Lichtfallen geliefert werden. Der Umstand aber, dass die Aufnahmen ohne Unterbruch und durch ein dicht angelegtes Netz vor sich gehen, hat eine ganz neuartige und einstweilen unübertreffliche Methode in die Erforschung der ungarischen Fauna gebracht. Auch jener Umsstand ist hochzuschätzen, dass die Auswertung des eingesammelten Materials einer zentralen Leitung unterworfen ist, da dies eine Garantie zur Publikation der eingelaufenen Angaben bietet.