Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Kovács, L.: Zehn Jahre Lichtfallenaufnahmen in Ungarn
Die eingehende Bearbeitung der Makredepidopteren erfolgt gleich nach beendigter Gruppierung. Sie werden auf einem glatten Papierbogen vorsichtig, mit grösstmöglicher Schonung der ausgestreckten Fühler und Beine ausgebreitet um die zur Absonderung der einzelnen Arten nötige Übersicht zu erhalten. Danach werden die Arten nach systematischer Reihenfolge gruppiert und ihre Anzahl durch genaue Abzahlung festgestellt. Ausserordentlich grosse Materialien werden vorerst noch in drei weitere, kleinere Gruppen aufgeteilt (Geometriden, Noctuiden und die übrigen). Die zahlenmässigen Angaben werden nach Männchen und Weibchen gesondert notiert. Wenn es festgestellt werden kann, wird bei den Weibchen auch jener Umstand berücksichtigt, ob sie schon eine Kopula eingegangen waren, da nach den bisherigen Angaben es für sehr wahrscheinlich erscheint, dass sie bei den meisten Arten nur begattet in die Lichtfallen geraten. In den ersten Jahren verursachte die Bestimmung des trockenen, nicht benadelten Materials öfters beträchtliche Schwierigkeiten, hauptsächlich bei Arten, wo die Zeichnungen und Farbe der Flügel oben und unten nicht gleich sind und die Flügel aufwärts zusammengelegt wmrden. Diese Schwierigkeiten hörten nach und nach ganz auf, da uns nach Bearbeitung grösserer Serien allmählich auch die spezifischen Merkmale auf der Flügelunterseite und dem Körper bekannt wurden. Bei einander nahestehenden, gewöhnlichen Arten aber werden die Flügel durch einen Druck mit der Pinzette zerlegt, oder wenn es zur Feststellung des Geschlechtes notwendig ist, wird ihnen das Abdomen abgebrochen. Im Interesse der Bestimmung müssen nun mehr nur ungewöhnliche Formen oder kleine Falter aufgeweicht w T erden. Das Präparieren der für Musealzwecke geeigneten Schmetterlinge gab uns in den ersten Jahren wenig zu tun, da das Material kaum unbeschädigte Exemplare enthielt. In jener Zeit wurden nur einige Exemplare seltener Arten oder Beweisstücke unbekannter Fundorte aufbewahrt. Das planmässige Präparieren begann mit 1958, als die Anzahl der aufgespannten Falter schon mehrere Hunderte betrug. Im nächsten Jahre stieg sie über 1000 (0,8% des ganzen Schmetterlingmaterials), in 1960 schon 2500 (1,25%). Im Jahre 1961 wurden mehr als 7000 Falter aufgespannt (3%), darunter 1700 Kleinschmetterlinge. Das Material für die Sammlungen wird während der Bestimmungsarbeit ausgewählt. Die Falter werden vorübergehend mit den den Fundort, bzw. die Sammeldaten betreffenden Angaben in flachen Schachteln aufbewahrt. Im Aufweichtopfe werden sie nach Fundort, bzw. Tagesdaten auf Papierstückchen gelegt. Die Arbeit an den in verschiedenen Haltungen erstarrten Tieren verursachte anfänglich viele Schwierigkeiten, doch die zu ihrer Behandlung geeignete technische Methode war bald gefunden, und so kann das Präparieren gegenwärtig in gleichem Tempo erledigt werden, wie bei genadeltem Material. Dabei wird die Qualität überhaupt nicht gefährdet und was fehlerlos ankommt, kommt auch so in die Sammlung. Beim Präparieren werden auch die das Insektenmaterial betreffenden Ansprüche der die Lichtfallen besorgenden Stationen berücksichtigt, sie erhalten vom Museum kleine Sammlungen von Schädlingen und für ihre Umgebungen kennzeichnenden Arten. Das Registrieren der Lichtfallenungahcn Unter den automatischen Massenfanggeräten weisen die Lichtfallen die besten Ergebnisse auf. Sie können innerhalb eines Gebietes in beliebiger Anzahl aufgestellt werden und man kann mit ihnen während des ganzen Jahres hindurch, unabhängig von der Witterung Aufnahmen durchführen. Bei einem ununterbrochenen Betrieb, wozu kein Sammler fähig wäre, sind auch ihre Ergebnisse ausserordentlich gross, sie ergaben z. B. in Ungarn während dieser 10 Jahre mindestens so viele Angaben über die Schmetterlinge, wie sämtliche vorangegangenen individuellen Aufsammlungen. Die bisherigen Ergebnisse können am besten mit einigen zahlenmässigen Angaben dargestellt werden. Die Anzahl der jährlichen Sammeltage der Lichtfallen stieg von 1956 bis 1961 von 253 auf 5706, die der eingesammelten Schmetterlinge von 9198 auf 252,217 (Abb. 2). Im eingelaufenen Material wurde schon mehr als 50% der einheimischen Schmetterlingsarten vorgefunden. Die übrigen Insektenordnungen betreffenden Angaben beruhen meistens auf Schätzungen. Die Anzahl der Ephemeropteren, Neuropteren und Trichopteren beträgt insgesamt seit drei Jahren jährlich mindestens 100 000, die der Hemipteren und Homopteren 250.000. Auch Coleopteren werden jährlich wenigstens eine Viertlmillion einge24 Természettudományi Múzeum Évkönyve - 7