Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Jánossy, D.: Vorläufige Mitteilung über die Mittelpleistozäne Vertebratenfauna der Tarkő-Felsnische (NO-Ungarn, Bükk-Gebirge)
den Travertinen der Stadt Budapest (Várhegy, deutsch Burg) und wurde in der Literatur nur ganz flüchtig erwähnt (JÁNOSSY, 1961). Ebenso ist in einem, mit Terrarossa ausgefüllten Schacht einer grösseren ,,Teufelshöhle" bei Solymár in der Umgebung von Budapest eine ebenfalls reiche Kleinvertebratenfauna der ,,Steinheimer Stufe" schon vor etwa 20 Jahren bekannt geworden. Das Material befindet sich unter der Bearbeitung von M. KRETZOI (KRETZOI, 1954 im ungarischen Text). In die erste Phase des Mittelpleistozäns gehört endlich die Boterdenausfüllung der Tarkö-Felsnische, die an dieser Stelle kurz geschildert werden soll. Die Tarkö-Felsnische liegt in Nordostungarn, im Bükk-Gebirge, am Südrand des Karstplateaus des Gebirges, am Osthang des Tarkö-Berges in einer Meereshöhe von etwa 850 m. Sie hat eine SÖ-che Öffnung. Im Jahre 1939 unternahm hier zuerst M. MOTTL, in 1942 O. KADIC Probegrabungen (KADIC & MOTTL, 1944). Sie fanden eine jungpleistozäne Ablagerung mit vielen Braunbär-, wenig Höhlenbärenknochen und behaupteten, dass sich weitere Untersuchungen lohnen würden. L. VÉRTES vertiefte im Jahre 1956 diese Probegruben und entdeckte, dass die früher einen Felsboden gehaltene Schicht ein Kalksinter ist, unter dem sich eine grellrote, plastische Lehmschicht befindet (VÉRTES, 1959). Diese Schicht schien damals aber faunistisch völlig steril zu sein. Im Herbst des Jahres 1958 stiessen Amateur-Höhlenforscher der Stadt Eger nach der ehemaligen Ausbruchstelle der jetzt etwa 300 m tiefer liegenden Quelle Imö suchend, hinter der scheinbaren hinteren Wand der Tarkö-Felsnische wiederum auf die erwähnte Terrarossa-Ausfüllung. Diesmals wurden jedoch schon einige Knochen von grossen Säugetieren gefunden. Im Juli des Jahres 1959, — angeregt von den Höhlenforschern der Stadt Eger, — untersuchten wir mit meinem Kollegen und Freunde GY. TOPÁL die Roterde und konnten neben einigen Grossäugerknochen eine reiche Fledermausfauna sammeln. Andere Kleinsäugerreste zeigten sich aber nur in Spuren. Es schien festzustehen, dass das Einbringen der stratigraphisch wichtigen Nager nur durch Schlämmen grösserer Terrarossamassen möglich ist. Da die erwähnten Höhlenforscher im vorderen Raum der Felsnische, in den jungpleistozänen Ablagerungen einen Paläolith gefunden hatten, durchführte L. VÉRTES im Oktober des Jahres 1959 eine Grabung, an welcher GY. TOPÁL und der Verfasser auch teilnahmen. Die Grabung war zwar in archäologischer Hinsicht ergebnislos, es konnten jedoch weitere faunistische Funde an verschiedenen Stellen der Felsnische erzielt werden. Ein Schlämmen grösserer Roterdemassen schien in dem dicht bewaldeten und felsigen, kaum gehbaren, sowie wasserarmen Gebiet als technisch kaum durchführbar. Dank des liebenswürdigen Entgegenkommens des Leiters der Höhlenforscher-Gruppe von Eger, konnte aber auch dieses Problem gelöst werden. In den Sommermonaten der Jahre 1960 und 1961 konnte mit seiner Hilfe eine aus 30 bis 40, sich für Naturwissenschaften interessierenden Schülern bestehende Arbeitsgemeinschaft zusammengebracht werden. Die technische Leiter dieser Studentenlager waren die Gymnasiallehrer des István Dobó Gymnasiums zu Eger: GÁBOR LENGYEL, BERTALAN ESTÓK, SÁNDOR HORVÁTH und GYÖRGY SOMLAI. Ausser den Genannten waren Teilnehmer der Grabungen meine Gattin, Frau EMMY JÁNOSSY, in 1960 GYÖRGY TOPÁL, in 1961 MÁTYÁS SZŐKE, und der Bergwerksleiter LÁSZLÓ PAPP mit seiner Familie. Während beider Jahre standen die Lager unter meiner ständigen wissenschaftlichen Aufsicht. So sind die unten angeführten Ergebnisse das Besultat einer überausglücklichen Zusammenarbeit von Amateuren und Wissenschaftlern. Für die gewissenhafte und unermüdliche Tätigkeit meiner Mitarbeiter soll auch an dieser Stelle herzlichst gedankt werden. Die z. Z. bis auf eine Tiefe von 10 m ausgebeutete Roterde wurde in einer Breite von 1,0 — 1,5 m und in derselben Dicke in 12 Schichten ausgehoben und grösstenteils auf einem Esel zu dem nächsten, — etwa 2 km entfernten und 200 m tiefer liegenden Bach auf einem kaum gehbaren Weg, — befördert. Hier wurde das Material hauptsächlich nach der HIBBARD'sehen Methode (HIBBARD, 1949) in Doppelsieben mit einer Lochgrösse von 4 mm (oben) und 1 mm (unten) geschlämmt, getrocknet und nach Fossilien durchgesucht. So wurde eine Ausfüllung von etwa 6 Tonnen durchgearbeitet und mehrere Tausende von Knochen und KnochenBruchstücken gesammelt. Die Grabung ist noch nicht beendet und deswegen ist dieser Artikel nur als eine vorläufige Mitteilung anzusehen, welche die Artenliste dieser interessanten Fauna, sowie die Beschreibung neuer und wenig bekannter