Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Báldi, T.: Glycymeris s. str. des europäischen Oligozäns und Miozäns
Trotz dieser hier angeführten Unterschiede kann festgestellt werden, dass G. obtusata der Art G. cor nahe steht und mit dieser bis zu einem gewissen Grade im Bereiche der W-Paratethys vikariiert. Aus diesem Grunde halten TEJKAL (1955) wie KOJUMDGIEVA & STRACHIMIROV (1960) G. obtusata für eine Unterart bezw. Varietät von G. cor. Unserer Auffassung nach spricht gegen diese Annahme nur die eine Tatsache, dass in einigen kleineren Gebieten, ja sogar auch innerhalb desselben Fundortes, nebeneinander beide Arten vorkommen (z. B. im Helvet des Wiener Beckens, im Torton von Bujtur und Podolien), welcher Umstand darauf hinweist, dass die sexuelle Isolation hier bereits stattgefunden hat. Von diesem Moment an können wir aber nur noch von zwei selbständigen Arten reden. Vorkommen: G. obtusata beschränkt sich auf die Paratethys auch und hier auf die westlichen Teile dieses Gebietes. Auf Grund der bisherigen Angaben ist sie nur aus dem Flelvet und Torton bekannt. Sehr häufig ist sie in den Fundorten mit einer mehr sandigen Fazies des Wiener Beckens und des Karpatenbeckens. Im Gebiete des Karpatenbeckens ist sie aus dem Helvet bis jetzt aus Kalkstein von Bántapuszta bekannt (in der Nähe von Várpalota) (nach freundlicher Mitteilung von J. KÖKAY). In tortonischen Schichten ist diese Art in Budapest und Umbegung (Budapest — Illés-Strasse, Bakos, Budafok usw.), in Szob, im Cserhát-Gebirge (Mátraverebély und Sámsonháza) vorhanden. Im letzteren Fundort, wo die Art sehr häufig vorkommt, weist sie einen Zwergwuchs auf entsprechend dem Charakter der hiesigen „Zwergfauna". Von Ungarn aus kann diese Form nach Siebenbürgen (Lapugy, Pank, Bujtur) und nach NW-Bulgarien verfolgt werden. Sie kommt auch in der Karpatischen Vortiefe (Kienberk b. Mikulov) sowie in Podolien vor. Vom lezteren Gebiet, aus der Umgebung von Tarnopol, wurde durch GORETZKIJ (1956) die Form G. obtusatoformis (GORETZKIJ, 1956) beschrieben. Mir scheint es wahrscheinlich zu sein, dass diese Form keine selbständige Art darstellt, sondern dass sie höchstens als eine Lokalform von G. obtusata betrachtet werden kann. Phylogenetische Ergebnisse Von keinem der Merkmale der Schalen der Gattung Glycymeris s. str. kann beruhigenderweise festgestellt werden, dass ihre Änderungen, auch wenn diese auf Grund der stratigraphischen Lage in der Funktion der Zeit vor sich gingen, irreversibel wären und so Stützpunkte liefern würden, die für die Aufstellung von Zeit Abb. 6: Die Häufigkeitskurven der D. a. p.-Werte in verschiedenen Populationen des Formenkreises von G. obovata. M 1 = G. obovata LAM. (Morigny, Rüpel), M 2 = = G. latiradiata subfichteli n. ssp. (Kovacov, Aquitan = Ghatt), M 3 = G. latiradiata obovatoides n. ssp. (Törökbálint, Aquitan = Chatt), M 4 = G. fichteli DESH. (Korod, Burdigal).