Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 54. (Budapest 1962)
Báldi, T.: Glycymeris s. str. des europäischen Oligozäns und Miozäns
beschriebene „Arca pallens" ebenfalls mit G. violacescens identisch ist (vergl. LAMY, 1911). Es wird also auf das Problem der Priorität hingewiesen, womit wir uns aber in diesem Artikel nicht befassen möchten. Nach DOLLFUS (1909) ist G. gallica (MAYER) eher mit G. pilosa deshayesi zu identifizieren und steht zwischen den beiden Arten. Vorkommen: Die Art G. cor erscheint zuerst zusammen mit G. pilosa deshayesi in ganz Europa (mit Ausnahme der borealen Provinz) überall an der Basis der burdigalischen ( = teilweise, im Sinne des Stratotyps, aquitanischen) Stufe. Ihre ältesten Populationen sind im Untermiozän („aquitanien" -+- ,,burdigalien") von SW-Frankreich, im „elveziano" (= teilweise burdigal) Norditaliens und im Untermiozän der W-Paratethys anzutreffen. Im letztgenannten Gebiet erscheint sie über den Schichten mit G. latiradiata s. 1., vergesellschaftet mit G. fichteli und G. pilosa deshayesi. Die Angaben über ihre Verbreitung im Bereiche der W-Paratethys sind bis jetzt ziemlich spärlich und es kommt uns so vor, dass im Untermiozän des Karpatenbeckens die Art G. cor noch fehlt. Aus der alpinen Vortiefe wird sie von HÖLZL (1958) (Kaltenbachgraben) zusammen mit G. fichteli, G. pilosa deshayesi, Chlamys gigas und Pecten pseudobeudanti angeführt. Im Einvernehmen mit HÖLZL (1958) halten auch wir die Exemplare auf Tafel 27, Fig. 3 — 5 von SCHAFFER (1910) für G. cor. Aus diesem Grunde kann das Vorhandensein von G. cor in den Gauderndorf-Eggenburger Schichten des Ausseralpinen Wiener Beckens als wahrscheinlich angenommen werden. Das Vorkommen von G. cor wird auch aus den Schichten von Sakarauli Grusiens (Untermiozän) zusammen mit G. pilosa deshayesi angeführt (vergl. GORETZKIJ, 1956). Im mittleren Miozän ist diese Art hauptsächlich in der atlantischen und in der westmediterranen Provinz häufig. So kann sie im Touraine, in S W-Frankreich und Portugal angetroffen werden sowie auf den Balearen, im Rhône-Tal, Norditalien und in der Schweiz. In der Paratethys der ostmediterranen Provinz kommt sie aber in den mittelmiozänen Schichten nur sehr selten vor und es werden nur ihre sporadischen Vorkommen erwähnt. KAUTSKY (1932) führt sie aus den helvetischen Schichten des Wiener Beckens an. Ebenfalls von hier erwähnt er auch die Form G. obliquata (RAYNEVAL & PONZI, 1854), welche aber nach der Meinung der meisten Neozoologen identisch mit G. cor ist bezw. die extreme Varietät dieser Art darstellt. Der von KAUTSKY erwähnte Name dürfte sich also auf die extremen Formen von G. cor beziehen. Sicher ist das Vorkommen dieser Art in Siebenbürgen, wo sie auch schon von KOCH (1900) aufgezählt worden ist. Diese Annahme wird von DOLLFUS & DAUTZENBERG (1902) entschieden bestätigt. Auch wir fanden Exemplare von Bujtur in Siebenbürgen (tortonisch), die mit dieser Art sicher identifiziert werden konnten. G. cor wird auch von GORETZKIJ (1956) aus Podolien, von Olesko (Umgebung von Chmelnitzkij) erwähnt. Im Pliozän ist diese Art in Südeuropa (Frankreich, Rhône-Tal = G. subalpina FONTANNES, Italien = G. insubrica BROCCHI, Griechenland, Spanien) und in Nordafrika häufig. Bezent gehört sie in die Fauna der atlantisch-mediterranen Provinz und kann im Atlantischen Ozean von Nordspanien und Portugal angefangen bis Marokko und zu den Kap Verdischen Inseln verfolgt werden. Sehr verbreitet ist die Art auch im Mittelländischen Meer. Zum Schluss muss noch bemerkt werden, dass diese Art nie in die boréale Provinz eingedrungen ist. Glycymeris (G.) obtusata (Partsch in Hörnes, 1870) (T. II, fig. 4, T. VIII, Fig. 8, T. XI, Fig. 5, 6, 9) * 1870 Pectunculus obiusatus PARTSCH— HÖRNES, p. 319, T. 41, fig. 11. 1932 Pectunculus (Axinea) obiusatus PARTSCH— KAUTSKY, p. 132. V 1954 Glycymeris (G.) obtusata PARTSCH — CSEPREGHY — MEZNERICS, p. 66, T. 8, fig. 19-20. . 1955 Glycymeris (G.) obtusata (PARTSCH) — SIEBER, p. 172. V 1955 Glycymeris (G.) cor obtusata (PARTSCH) — TEJKAL, p. 276, 318, T. 3, fig. 8-13. 1960 Pectunculus (Axinea) cor var. obtusata (PARTSCH in HÖRN. 1870) — KOJUMDGiEVA & STRACHIMIROV, p. 62, T. 19, fig. 11 — 12.