Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 53. (Budapest 1961)
Fehér, J.: Kristallmorphologische Untersuchung des Gipses von Gánt
An diesem Montmarte-Zwillingskristall befindet sich kein einspringender Winkel, weil dieser von den Flächen (110) und (110) des Grundindividuums durch rascheres Wachstum ausgefüllt worden ist. Infolge der schlechten Ausbildung der Flächen sind die Messungen bloss annähernd genau. Die Lösung des Zwillings erfolgte auf graphischen Wege. Die Zwillingsbildung wird von den Spaltrissen bekräftigt. Im nachstehenden bringen wir die Analyse eines völlig wasserklaren Stücke. Die Analyse wurde von Frau K. G u z y ausgeführt. In Säure unlösbar 0,02% R 2 0 3 0,04% Ti0 2 0,006% CaO 32,66% S0 3 46,66% + H 2 0 20,70% 100,08% Das in der Analyse vorkommende R 2 0 3 rührt wahrscheinlich vom A1 2 0 3 und Fe 2 0 3 her, was mit Rücksicht auf den im Liegenden vorhandenen Bauxit, leicht zu verstehen ist. Der Ti-Gehalt lässt sich ebenfalls auf den Bauxit zurückführen. Die Menge des CaO, S0 3 , H 2 0 weicht bloss in den Zehnteln vom theoretisch berechneten Prozentverhältnis ab. Frau Maria Földvári, geb. V o g 1 hatte die Güte, die spektrographische Untersuchung der Probe vorzunehmen. Das Ergebnis war : Ti — starke Spur Sr = sehr schwache Spur AI — schwache Spur Fe — sehr schwache Spur Mg = schwache Spur Si = sehr schwache Spur Ba = sehr schwache Spur Die starke Spur des Ti ist begreiflich, da es auch in der chemischen Analyse nachweisbar ist. Die Gipskristalle aus der Schichte des Hangenden im Gebiet von Harasztos weisen eine den Gipsen von Meleges entgegengesetzte Ausbildung auf. Die Gipskristalle des Melegeser Gebiete sind nach der c-Achse, die von Harasztos hingegen nach der a-Achse verlängert. Diese Eigenschaft kommt auch in der Grösse der Kristalle zum Ausdruck. Einige Verfasser erwähnen als häufige Eigenschaft die linsenförmige Ausbildung der Kristalle und den gegenseitigen Ubergang gewisser Flächen durch allmähliche Abrundung ; an den Gipsen von Gánt lässt sieht diese morphologische Eigenschaft nicht beobachten. Die Flächen sind gut ausgebildet. An den grossen Kristallen kann man auch mit einem Kontaktgoniometer gute Erfolge erzielen. Nach den Untersuchungen von Josten (4) erscheint am Gips im ultravioletten Licht eine Sanduhrstruktur. An den untersuchten Gipskristallen von Gánt war diese Erscheinung nicht wahrnehmbar. Die für die optische Untersuchung hergestellten Präparate sind, samt den auf sie bezüglichen Aufzeichnungen, verbrannt. Die Gipsbildung in den Schichten des Hangenden des Gánter Bauxits lässt sich folgendermassen erklären. Der pyrithaltige Ton zwischen den eozän Kalksteinbänken oxydierte, daher bildete sich aktive Schwefelsäure. Aus der Reaktion der Schwefelsäure und des Kalksteins entstand der Gips.