Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 51. (Budapest 1959)

Kecskeméti, T.: Die Discocycliniden des südlichen Bakonygebirges

raern, Anzahl und Form der Äquatorialkammern, usw.) im Äquatorialschnitt beobachtet und die Masse die zu einem Vergleich geeignet sind, ebenfalls nur im Äquatorialschnitt sicher auf­genommen werden können. Die einzelnen Arten habe ich in Photographien dargestellt (Habitusbild, Äquaterialschnitt und — wo der Erhaltungszustand des Materials es zuliess — auch im Axialschnitt). Viele Photo­graphien zeigen aber nicht deutlich genug die Einzelheiten, sodass ich den Embryonalapparat und die Lage der äquatorialen Kammern auch in Zeichnungen darstelle. Die Messungen habe ich mit Hilfe von Okular- und Objektivmikrometer durchgeführt, die Zeichnungen mit Hilfe eines Zeichenapparates verfertigt. Methodisch habe ich Schweighauser gefolgt, der bei dieser Gruppe der Grossfora­miniferen eine zeitgemässe Untersuchungsmethode erarbeitet und die einzelnen Arten auf Grund der äusseren und inneren Merkmale bestimmt hat. 2. Historisches Die erste Arbeit, die sich mit den Discocycliniden ausführlicher befasste, war die im Jahre 18S0 erschienene Studie von Rütimeyer. Die Fossilien werden von ihm noch als Orbitolites bezeichnet, aber von den Nummuliten bereits abgetrennt. Er hielt sie dagegen aber noch für Hydrozoen (Milleporen). Er beschrieb die einzelnen Arten nur auf Grund der äusseren Merk­male. Eine seinen Alter vergehende Studie veröffentlichte über die innere Struktur der Gross­foraminiferen Carpenter (1862). Die Grundlagen unserer Kenntnisse über das Kanalsystem, der Embryonal- und Lateralkammern wurden von ihm geschaffen. Seiner Meinung nach sind die Discocycliniden mit den Nummuliten verwandt. In seiner Arbeit über die geologischen Verhältnisse des Pilatus erwähnt Kaufmann (1867) mehrere Discocyclinen. Er hebt besonders die Anordnung der Pfeiler hervor. Von grosser Bedeutung ist die Arbeit von Gümbel (1868), die die Discocyclinen gründ­lich und ausführlich behandelt. Die Gattung Orbitoides wird von ihm in 5 Untergattungen ein­geteilt (Discocyclina, Rhipidocyclina, Actinocyclina, Asterocyclina, Lepidocyclina) . Durch diese Studie wurden unsere Kenntnisse über die Discocyclinen im grossen Masse erweitert. Auch der Name Discocyclina ist auf diese Arbeit zurückzuführen, obwohl G ü m b e 1 in seinen Besehrei­bungen noch den Namen Orbitoides verwendet. Die Artbeschreibungen werden von Gümbel bereits auf Grund von mehreren systematischen Merkmalen durchgeführt, aber er hat gerade solche Merkmale ausgewählt, die eine grosse Variabilität aufweisen. Es werden von ihm sowohl die äusseren wie auch die inneren Merkmale in Betracht gezogen. Der Name Orthophragmina wurde von M u n i e r-C h a 1 m a s (1891) einegführt. Diese Bezeichnung hat sich so eingebürgert, dass man vielfach auch heutzutage und besonders in Ungarn von ,,Orthophragminen" redet. Schlumberger (1903) hat den Namen Ortho­phragmina angenommen und weiter geführt. Auch er beachtet in seinen Artbeschreibungen sowohl die äusseren wie auch die inneren Merkmale. Seine Artbeschreibungen sind präzise und auch heute noch am stichhaltigsten. Es muss besonders hervorgehoben werden, dass er von den einzelnen Arten bereits auch den Axialschnitt angibt. Einen wichtigen Zeitpunkt in der „Orthophragminenforschung" bedeutet das Jahr 1922, als die Arbeit „Revision des Orbitoides" von H. Douvillé erschien. Der Verfasser befasste sich in dieser Arbeit besonders mit den Discocycliniden des Vicentin und des Aquitanischen Beckens. Von ihm wird bereits der Name Discocyclina gebraucht. Er berücksichtigte haupt­sächlich die äusseren Merkmale (Pfeiler und Lateralkammern), während er den Embryonal­apparat ausser Acht gelassen hat. Die meisten Foraminiferologen folgten hauptsächlich seiner Arbeit. In den letzten 30 Jahren sind viele hervorragende morphologische, systematische und biostratigraphische Arbeiten erschienen, wodurch die Forschung der Discocycliniden im grössten Masse befördert wurde. Der hervorragendste Forscher der morphologischen und feinstruktu­rellen Untersuchungen ist B r ö n n i m a n n (1938, 1940b, 1941, 1946a, 1946b, 1951). Die aus­führlichsten und neuesten Angaben über den Embryonalapparat und die Struktur der Schale sind ihm zu verdanken. Seine Forschungsergebnisse bedeuten in der paläontologischen For­schung dieser Familie einen wichtigen Fortschritt. Uber die Morphologie des Gehäuses lieferten auch andere Forscher noch wertvolle Angaben. So muss die Arbeit von Tan Sin Hok (1935) wegen der Untersuchung der periembryonalen Kammern, die von R u 11 e n (1936) wegen des interseptalen Kanalsystems, die von Vaughan (1936) wegen der Stolonen und die von Schenck (1944) wegen der Anfangskammern besonders hervorgehoben werden. Die Disco­3 Természettudományi Múzeum Évkönyve

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