Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 51. (Budapest 1959)
Székessy, V.: Die Strepsipteren-Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest
Gelegentlich einer der ersten Redaktionssitzungen der seit dem Jahre 1955 fortlaufend erscheinenden Hefte des ungarischen Bestimmungswerkes „Magyarország Állatvilága" (Fauna Hungáriáé) fiel mir u. a. auch die Aufgabe zu, für dieses Werk die Strepsipteren Ungarns zu bearbeiten. Damit war ich vor das Problem gestellt, diesen Auftrag entweder auf rein kompilatorischer Grundlage zu lösen, oder aber mir selbst zuerst eine reale Basis für die Bearbeitung zu schaffen. Das Ungarische Naturwissenschaftliche Museum besass nämlich zu diesem Zeitpunkt noch keine eigene Strepsipteren-Sammlung, sondern alles, was mir damals zur Verfügung stand, waren einige, fast bis zur Unkenntlichkeit zusammengeschrumpfte Strepsipteren-Männchen, sowie vielleicht 1 Dutzend als „stylopisiert" bezettelter Hautflügler und Kleinzikaden, von welchen sich aber nachträglich der Grossteil als mit Metoè'-Triungulini, Dryiniden-, oder Pipuncu/tts-Larven befallen erwies. Die in der Folgezeit ausgeführte systematische Durchsicht der Hymenopteren- und Homopteren-Sammlung des Museums, bei welcher Arbeit mich meine Kollegen Frau E. N. B a j á r i, sowie die Herrn M. Móczár und Dr. A. S o ó s auf die entgegenkommendste Weise unterstützten, erbrachte aber ganz überraschend an die 500 stylopisierte Insekten. Diese Insekten bilden heute mit den aus ihnen herauspräparierten Strepsipteren-Männchen, Weibchen, Lj und L 2 , sowie den schon erwähnten trocken präparierten Männchen die Grundlage der Strepsipteren-Sammlung des Museums. Die Zusammenstellung des Materiales ergab nun schon vor seiner eingehenden systematischen Bearbeitung eine Reihe von Gesichtspunkten, welche eine Veröffentlichung der in ihm enthaltenen Angaben als für begründet erscheinen lassen, u. zw. vor allem als eine bescheidene Ergänzung der für alle Strepsipteren-Arbeiten als grundlegend zu betrachtenden Publikation von Hofeneder &Fulmek (1942-43, 1952). So enthält das zu 2/3 aus dem Karpatenbecken, zu 1/3 aus anderen Gebieten stammende Material neben einer Reihe von für die Wissenschaft neuen Strepsipteren-Arten (siehe z. B. Székessy 1956 und 1957) insgesamt 175 Insektenarten, von welchen fast ein Drittel als Strepsipterenwirte bisher ebenfalls unbekannt war. Des weiteren stellen die in dem Material vorliegenden, fast an die 350 Verbreitungsaneaben einen wesentlichen Beitrag zur Kenntnis der b»'s heute nur wenig geklärten Verbreitung der Strepsipteren dar, u. zw. in erster Linie für das Karpatenbecken, von wo bis jetzt nur ganz sporadische Angaben vorlagen. Vorweg mag über die heutige Strepsipteren-Sammlung des Museums zusammenfassend folgendes festgestellt werden. Die Sammlung enthält 9 trocken präparierte, 4 verschiedenen Arten angehörende Strepsipteren-Männchen und insgesamt 497 stylopisierte Insekten. Von diesen sind 419 Hymenopteren, welche 149 Arten vertreten, und 78, zu 26 Arten gereihte Homopteren. Von den 175 nachgewiesenen Wirtstierarten waren 1 Gattung (Synoeca Sauss.) und 56 Arten (in der nachfolgenden Aufzählung mit einem Sternchen bezeichnet) als Strepsipterenwirte bisher nicht bekannt. Die aus den Wirtstieren angefertigten Präparate (z. T. in Kanadabalsam eingeschlossen, z. T. in 75° ,,-igem Alkohol oder in Scheerpeltz'scher Quellflüssigkeit aufbewahrt) erbrachten 60 Strepsipteren-Männchen, bzw. männliche Puparien (in dieser Zahl sind die leeren Puparien nicht mitinbegriffen), sowie 233 Weibchen, bzw. deren Cephalothoraces. In 67 Weibchen konnten in kleinerer-grösserer Anzahl Larven des 1. Stadiums (L t ) nachgewiesen und schliesslich aus 3 Wirten auch noch insgesamt 7 Larven des 2. Stadiums (L 2 ) isoliert werden. Der 1. Teil der folgenden Zusammenstellung enthält die Aufzählung der wenigen trocken konservierten Strepsipteren-Männchen mit genauen Fundortsangaben, sowie Hinweisen auf Tomus 51. 1959. Von V. SZÉKESSY, Budapest