Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Andreánszky, G. ; Novák, É.: Neue und interessante tertiäre Pflanzenarten aus Ungarn III.

zurzeit auch in kühleren Gebieten verbreitet, als L. formosana Hance. Letztere ist im südlicheren China beheimatet, von Taiwan bis Tibet. In seiner Heimat ist der chinesische Amberbaum ein hoher Baum, in Europa, wo ihm das Klima un­günstig ist, bleibt er in Gärten ein Strauch. L. formosana Hance ist winterkahl, so dürfte auch L. Ternata winterkahl gewesen sein. Myrica cfr. serrata Lam. (Taf. II. 1.) Aus dem unter-oligozänen Schiefer von Kiseged bei Eger kam eine Blatt­spitze zum Vorschein, deren Aderung vortrefflich erhalten ist und die Charakter­züge der Aiyr/cö-Aderung zeigt. Der Hauptnerv ist ziemlich stark, gerade, ganz bis zur Blattspitze deutlich. Die Seitennerven sind ungleich stark und ungleich lang. Manche laufen in einen Zahn am Rande des Blattes aus, andere gabeln sich und beide Gabeläste endigen in einem Zahn, wieder andere wechseln ihre Richtung in der Nähe des Blattrandes, oder enden in einer Bucht zwischen zwei Zähnen. Die Spitze des Blattes ist breit und stumpf ; das ganze Blatt durfte im Umriss länglich, oder lineal-länglich gewesen sein. Unter der Spitze verbreitert sich das Blatt bis 2 cm Breite. Die Zähnelung ist grob und sehr ungleich, die Zähne buchtigdreieckig. Die grössten Zähne zeigen einen Übergang zur Gelapptheit. Das Bruchstück entspricht vollkommen der rezenten M. serrata Lam., die bei Ettingshausen (Die Blattskelete der Dicotyledonen, Taf. I. fig. 13—14) abgebildet ist. M. serrata Lam. ist nach dem Index Kewensis mit M. aethiopica L. aus dem Kapland identisch. Die Blätter dieser letzteren Art sind aber, nach Herbarexemplaren beurteilt, nicht so stark gezähnt-gelappt, die Nerven anastomisieren stärker, wogegen diese Anastomisierung am fossilen Blatt nur durch äusserst feine Tertiärnerven erfolgt. Nach Ettingshausen soll der M. aethiopica L. die fossile Art AI ungeri Ett. (Comptonia laciniata Ung.) entsprechen. Nach den Figuren von Heer (Fl. tert. Helv. II, tab. LXX. 7, 8) steht aber M. ungeri Ett. von unserer Art fern. Nach den angeführten Figuren sind die Zähne bzw. Lappen abgerundet, die Nervatur dagegen undeutlich. Dasselbe gilt auch für eine spätere Figur (Fl. tert. Helv. III. tab. CL. 21). Auf allen diesen Figuren stehen die Zähne nicht ab. Auch wurde diese Art aus dem oberen Miozän beschrieben, zwar auch aus dem unteren Miozän angegeben. Die Zähne der AI graeffii Heer (Fl. tert. Helv. III. tab. CL. 19, 20) sind scharf, das Blatt verschmälert sich aber sehr langsam gegen die Spitze zu. So können wir unser Blatt mit keiner dieser Arten identifizieren. Dasselbe gilt für die Arten Saportas: M. dorymorpha Sap. (Ann. Sei. Nat. 7. sér. 10, 5, pl. I. 1), wo die Nervatur sehr abweicht, indem die Seitennerven erster Klasse viel stärker sind als die übrigen, ferner M. aquensis Sap. (1. c. pl. I. 4, 5), welche Art anders geformte Blätter besitzt. Nachdem wir nur ein kleines Bruchstück dieses Typs besitzen, kann von ihm keine ausführliche Beschreibung gegeben werden und so ist es nicht ange­bracht, eine Neuart aufzustellen. Der Blattabdruck liegt im Stefan Dobó Museum in Eger unter der Nummer NE 1160. Ficus adhatodaeformis n. sp. (Taf. II. 2.) Aus Kiseged, aus unter-oligozänen Schichten liegt uns ein Blatt mit Gegen­druck vor, das dem Blatte der rezenten Ficus adhatodaefolia Schott überraschend ähnlich aussieht. Leider fehlen der Grund und die Spitze des Blattes, die Nervatur

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