Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Szalay, L.: Die erste Fund von Palpigraden in Ungarn

mächtigen, konischen Papillen, mit umfangreichem Grundteil zusammen. So­wohl der Grundteil, als auch der Apikaiteil sind mit längeren und kürzeren Fiederborsten versehen. Das hintere Operculum genitale besteht ebenfalls aus zwei breiten, dreieckigen Anhängen, die im Apikaiteil beborstet sind. Auch das dritte Sternit besitzt einen kräftigen Vorsprung mit zwei grossen Loben und besonders nahe der Spitze, Borsten. Im übrigen zeigt (Abb. 2b) den Borsten­besatz aller dieser Fortsätze besser als es Worte vermögen. Das Flagellum beider Exemplare ist beim Sammeln zwischen dem ersten und zweiten Gliede abgebrochen. Das eine ist 1,6 mm lang, 16gliedrig und ver­hältnismässig dünn. Die 2—16 Glieder sind mit einem Quirl langer Fiederhaare versehen, ausser diesen langen Haaren ist am 2., 3., 4., 6., 8. und 10. Glied ein Endquirl kurzer ungefiederter Borsten zu finden. Das andere Flagellum dage­gen scheint nur sehr wenig stämmiger und gedrungener zu sein. Es ist 1,4 mm lang, wahrscheinlich 15gliedrig (das letzte, eventuell die zwei letzten Glieder, sind ebenfalls abgebrochen). An diesem Flagellum ist auch das 12. Glied mit ungefiederten, kurzen Borsten versehen. Welches von den beiden Flagellen zum Weibchen und welches zum Männchen gehört, ist schwer mit Gewissheit zu entscheiden. Meines Erachtens nach gehört das dünnere zum Weibchen, das stämmigere zum Männchen ; es kann aber auch umgekehrt sein. Diese neubeschriebene Art zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit der Art Koenenia Hanseni Silv. und auch mit Koenenia austriaca Stinyi Strouhal ; die vorhandenen Unterschiede (die Zahl der lateralen Sinnes-organe, Bau der Anhänge der äusseren Genitalregion u. a.) lassen aber eine Identifizierung weder mit der ersten, noch der zweiten Form zu. Wie bekannt enthielt die Fauna Europas in der Terziärzeit noch tropische und sub­tropische Elemente. Diese sind aber in den verschiedenen Perioden der Eiszeit meist zugrunde gegangen oder wurden nach Süden zurückgedrängt. Einige von ihnen fanden jedoch in der Erdtiefe, in Höhlen Zuflucht, und in dieser Weise gelang es ihnen bis heute am Leben zu blei­ben. Zu diesen Relikten gehören auch die höhlenbewohnenden Palpigraden, deren Urahnen in Mitteleuropa sehr weit verbreitet waren und ursprünglich eine oberirdische Lebensweise führten. Unter den harten Eiszeiten hatten natürlich auch die Palpigraden gelitten. Ihre heu­tige reliktartige Verbreitung in Mitteleuropa ist durch diesen Umstand zu erklären, was auch der ungarische Fund bestätigt. Literatur: 1. C o n d é, B.: Campodéidés et Palpigrades de Basse-Egypte (Bull. Mus. 2. sér., 23, 2, 1951, p. 211-216). - 2. C c n d é, B.: Une Koenenia cavernicole du Montserrat (Catalogne) (Rev. Franc. d'Entomol., 17, 1, 1951, p. 42-45). - 3. C o n d é, B.: Une Koenenia cavernicole de Roumanie (Notes Biospeologiques, 9, 1954, p. 145—148). — 4. H a n s e n, H. J.: On six species of Koenenia, with remarks on the order Palpigradi (Ent. Tidskr., 22, 1901, p. 193-240). - 5. R e m y, P. A.: Palpigrades du Mexique et de Cuba (Ciencia, Rev. hisp.-amer. Cienc. pur y aplic, 9, 1 — 3, 1948, p. 33—36). — 6. R e m y, P. A.: Palpigrades de l'ile de la Réunion (Mém. Inst. sei. Madagascar, sér. A, 7, 1, 1952, p. 69— 79). — 7. S i 1 v e s t r i, F.: Nuovi generi e specie die Koeneniidae (Arachnida, Palpigradi) (Boll. Lab. Zool. gen. e agr. Portici, 7, 1913, p. 221-217). - 8. S t r o u h a 1, H.: Eine Kärnter Höhlen-Koenenia (Arachnoidea - Palpigradi) (Zool. Anz., 115, 7-8, 1936, p. 161-168). — 9. V o r n a t s c h e r, J.: Der erste Fund eines echten Höhlentieres nördlich der Drau (Die Höhle, 1, 1950. p. 6—8). — 10. Wichmann, H. E.: Untersuchungen über die Fauna der Höhlen. II. Echte Höhlentiere in den Nordostalpen (Zool. Anz., 67, 1926, p. 250—252).

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