Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Szalay, L.: Die erste Fund von Palpigraden in Ungarn

Der erste Fund von Palpigraden in Ungarn Von L. SZALAY Budapest Die Palpigraden sind — wie bekannt — hauptsächlich in den Tropen und Subtropen, mit Ausnahme von Australien, und in der Mediterranregion heimisch. Die südlichen Formen leben im allgemeinen oberirdisch, hingegen sind die im nördlichen Teil des europäischen Ver­breitungsgebietes lebenden Formen mehr Höhlenbewohner. Aus Grotten, meist des nördlichen und östlichen Südeuropas, ferner Mitteleuropas wurden bis dato folgende Formen beschrieben : Koenenia spelea Peyerimhoff von Südost­frankreich (de la grotte de Saint-Vincent-de Mélan à Thoard et du traon de Guille au Péoure d'Esclangon, Basses-Alpes), K. draco Peyerim. von den Balearen (de la cueva del Drach à Majorque), K. draco Zariquieyi Condé von Spanien (cuevas del Salitre — Collbato), K. his­panica Peyerim. von Aragonien (de la cueva del Molinó à Vio), K. pyrenaica Hansen von Süd­frankreich (de la grotte de Castel Monly près Bagnères-de-Bigorre, Hautes-Pyrénées), K. Brolemanni Hansen ebenfalls von Südfrankreich (de la grotte de Velmanya près Vinça, Pyré­nées Orientales), K. austriaca Hansen von Kjain (de la Lukova jama près Sdihovo), von Istrien (de la Grotta Umberto sotto Corona presso Divaca) und von Rumänien (pesterea cu lapte delà Runcu, plasa Vulcan, Kom. Gorj), K- austriaca Stinyi Strouhal von Kärnten (Eggerloch bei Warmbad Villach). Zwei Beobachtungen sind endlich noch zu erwähnen. W i c h m a n n (10, p. 251) hat ein Exemplar der Koenenia sp. in der Dürrensteingegend (Poschenreither-höhle bei Lunz, Niederösterreich) festgestellt. Ein anderes hat nach Vornatscher (9), F u h r i c h in der Galerie der Eisriesenwelt im Tennengebirge im Süd-Osten von Salzburg beobachtet. H. Farkas, I. Kovács, Gy. Topái und J. Vágvölgyi haben am 23 Oktober 1955 die Grotte bei Égerszög (Kom. Abauj-Torna, unweit von der Aggteleker Höhle »Baradla«, Ungarn) begangen um die Grotte zu studieren und Höhlenticre zu sammeln. Diese Grotte ist eigentlich ein verhältnismässig enger, ungefähr 800 m langer, im Felsen ausgehöhl­ter, stark schlängelnder Gang. In den Krümmungen sind durch das durchfliessende Bächlein abgelagerte Lehmbänkchen zu finden. J. Vágvölgyi hat in dieser Grotte auf einem feuchten Lehmbänkchen die erste Palpigrade entdeckt ; dieses Exemplar ist aber leider in Verlust geraten. Auf einem anderen Lehmbänkchen gelang es ihm jedoch unter einem Lehmkrümchen zwei Exemplare und zwar ein Weibchen und ein Männchen, anzutreffen. Dieses Lehmbänkchen ist ungefähr 170—190 m vom Eingang der Grotte entfernt, also an einer völlig lichtlosen Stelle.­Diese freundlichst zur Bearbeitung übergebenen zwei Exemplare vertreten die Gat­tung Koenenia und zwar eine neue Art, deren vorläufige, kurze Beschreibung ich hier gebe. Koenenia Vágvölgyii n. sp.* Weibchen. Die Länge des Tieres ist ohne Flagellum etwa 1,6 mm, wobei das Prosoma etwa 0,4 mm, das Opisthosoma 1,2 mm misst. Prosoma. Das mediane Sinnesorgan ist zweiteilig, die beiden Teile liegen dicht aneinander, sind verhältnismässig lang und schmal. Die gemeinsame •Die neubeschriebene Art führt ihren Namen nach dem Entdecker, meinem Kollegen J { Vágvölgyi.

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