Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Majzon, L. ; Tokody, L.: Zum Gedenken an Ágoston Franzenau aus Anlass der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages

sich heim in seine Vaterstadt und ins Universitätsleben. Die Aufgaben der Uni­versitätsunterrichts reizten ihn, und er hätte gewiss auch auf diesem Gebiet seinen Mann gestellt. Ein Beweis für seine pädagogische Fertigkeit sind die Erfolge, die er mit seiner Tätigkeit als Adjunkt und mit seinen im Budapester höheren Lehrerseminar in den Jahre 1904—1919 gehaltenenVorlesungen erreichte. Seine wissenschaftliche Tätigkeit begann Franzenau neben Kren­ner mit grosser Begeisterung und setzte sie im Dienste des Museums mit unermüdlichem Fleiss erfolgreich fort. Er konnte sich seiner fachwissenschaft­lichen Wirksamkeit in ruhiger Athmosphäre widmen, für deren Ungestörtheit seine Frau geb. Theresie Németh auch durch Einrichtung eines eigenen Arbeitszimmers sorgte. Seine in friedlicher Umgebung schaffende Arbeit wurde von den vater­ländischen und den ausländischen Fachmännern gleicherwiese gewürdigt. Im Jahre 1896 wählte die Ungarische Akademie der Wissenschaften Fran­zenau in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Wirksamkeit zu ihrem Korrespondierenden Mitglied. Um seine Kenntnisse zu vermehren und Material zu sammeln, suchte Franzenau nicht nur mehrere Gegenden Ungarns auf, sondern benutzte dazu auch seine Reisen ins Ausland. Der Gedankenaustausch mit den ausländi­schen Fachmännern und die Sammlungsausflüge unter ihrer Leitung zeitigten viele nützliche Ergebnisse. Auf seinen Reisen in Ungarn strebte er hauptsäch­lich Petrefakten zu sammeln, er sammelte aber auch viele wertvolle Minerale. Im Verlauf seiner ausländischen Reisen nahm er an drei internationalen geolo­gischen Kongressen teil. Nach dem Kongress in Leningrad (damals St. Peters­burg) im Jahre 1897 machte er eine Reise in den Ural, von wo er mit reichem und wertvollem Mineralien- und Gesteinsmaterial heimkehrte. Im Jahre 1900 tagte der Kongress in Paris ; hier bot sich ihm Gelegenheit, die Pyrenäen zu besuchen, um im Gebirge Gesteine zu sammeln und heimzubringen. Im Jahre 1903 fand in Wien der dritte geologische Kongress statt ; auf den mit ihm ver­bundenen Ausflügen sammelte Franzenau ebenfalls viel Material. Im Jahre 1912 besuchte er die bedeutenderen Museen und Universitätsinstitute Deutsch­lands, Hollands und Österreichs. Auf dieser Reise besichtigte er vornehmlich die mineralogischen und paläontologischen Sammlungen und Ausstellungen, um die dort zu sammelnden Erfahrungen im Ungarischen Nationalmuseums zu verwerten. Die wissenschaftliche Tätigkeit Franzenau's erstreckte sich auf zwei Gebiete : kleinerenteils auf das der Mineralogie, grösserenteils auf das der Geologie und Paläontologie. Seine paläontologischen Beobachtungen stellte er in der Gänze an vaterländischen Material an. Seinen mineralogischen Forschun­gen lag — zwei Fälle ausgenommen — ebenfalls ungarisches Material zugrunde. Franzenau begann seine mineralogischen Untersuchungen an der Seite K r e n n e r's. Seine erste, vom Azurit von Utah handelnde Arbeit ver­fasste er in Gemeinschaft mit Kren ne r (1879). Dann beschrieb er in zwei kürzeren, aber bereits selbständigen Arbeiten die kristallographischen Eigen­schaften des Anglesits, des Baryts und des Markasits von Felsovisó und Ferenc­völgy im Komitat Máramaros. Ein bedeutsammer Schritt auf dem Gebiet seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war die im Jahre 1882 veröffentlichte Abhandlung über den Amphibol des Aranyiberges. In dieser Schrift beobachtete Franzenau am untersuchten Kristall fast sämtliche damals bekannten Kristallformen des Amphibols, berech-

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