Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 7. (Budapest 1956)

Székessy, V.: Zum hundertsten Geburtstage des ungarischen Neuguinea-Forschers Lajos Bíró (1856-1931)

Zum hundertsten Geburtstage des ungarischen Neuguinea-Forschers Lajos Biró (1856—1931) Von V. Székessy, Budapest » Jene gewisse unerfahrene Krähe flog aufs Kreuz am Strassenrande und sah von dort mit übervoller, wonnetrunkener Seele, wie sehr sie die Menschen ehrten, sie schon von weitem grüssten und sogar den Hut vor ihr zogen. Auch ich zog in unermessliche Weiten, in zaubervoll unbekannte Gegenden, und lebe nun hier still und ruhig in der Überzeugung, dass all' die herzliche Aufmerksamkeit, mit welcher mich mein Freunde- und Bekannten­kreis umgibt, meiner Person gilt.« 1 Durch die stille Abenddämmerung, die sich auf das kleine siebenbür­gische Städtchen herabsenkt, zittert vom Turm der nahen Kirche ein heller Glockenton und schickt die Kunde hinaus in die Wälder und Berge : ein neuer Erdenbürger begann am 28. August des Jahres 1856 seinen Lebenslauf. Das Städtchen in Siebenbürgen war Tasnád, der neue Erdenbürger Lajos Biró und sein von den Parzen gesponnener Lebensfaden . .. Kaum mehr als 10 Jahre alt war der Knabe Lajos B i r ó, als er Abschied nehmen musste von seinem Vaterhaus mit der einfachen Tischlerwerkstätte seines Vaters, Abschied nehmen von seinen Eltern und acht Geschwistern, und hinauszog in die weite Welt, auf sich allein gestellt, die Taschen leer, die Seele aber voll von Sehnsucht nach dem Erleben fremder Länder, fremder Menschen. Unter ausserordentlich schwierigen materiellen Verhältnissen oblag er seinen Mittelschulstudien zuerst im Kollegium zu Zilah, später dann in Debre­cen, wo er schliesslich im Jahre 1879 Hörer der reformierten theologischen Fakul­tät wurde. Als Student der Theologie übersiedelte er aber bald darauf nach Budapest, um hier seine Universitätsstudien fortzusetzen. Dieser Wechsel der Universitätsstadt hatte jedoch seinen tieferen Grund. Schon als Gymnasiast zeigte Lajos Biró eine grosse Neigung für alles, was mit den Naturwissen­schaften zusammenhängt, eine Neigung, welche sich im Laufe der Jahre — vor­1 Übersetzung eines Brieffragmentes von L. Biró aus Stephansort, im Oktober 1896;

Next

/
Thumbnails
Contents