Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1955)
Tokody, L.: Minerogenetische Trachtstudien an Pyriten aus dem Velenceer-Gebirge
Minerogenetische Trachtstudien an Pyriten aus dem Velenceer-Gebirge Von L. T o k o d y, Budapest Pyrit ist von mehreren Fundorten des Velenceer Gebirges bekannt. Zur eingehenden Untersuchung eigneten sich vorwiegend die im Pyroxenandesit des Gemeindesteinbruchs von Nadap gefundenen Kristalle. Über die Kristallmorphologie dieser Pyrite habe ich bereits ausführlich berichtet. 1 Kürzlich untersuchte ich Pyritkristalle aus der kaolinisierten Spalte im Granit des Retezi'schen Steinbruchs in den Weingärten von Velence, sowie aus dem Schleppschacht unterhalb dieses Steinbruchs. Die Vorkommen von Nadap und Velence zeigten den Formen- und Typenunterschied der Kristalle des auf zweierlei Art entstandenen Pyrits in interessanter Weise. Die im Pyroxenandesit des oberen Steinbruchs bei der Gemeinde Nadap in Begleitung von Desmin, Quarz und Fluorit vorkommenden Pyritkristalle zeichnen sich sowohl durch Formenreichtum, als auch durch wechselreiche Typen aus. An den 0,5—2,5 mm grossen Kristallen stellte ich 39 Formen fest : ausser den ständigen Formen 12 positive Pentagondodekaeder, 5 Triakisoktaeder, 17 lkositetraeder und 2 Diakisdokaeder. Die Typen der formenreichen Kristalle sind : hexaedrisch, oktaedrisch, Hexaeder-Oktaeder-Mittelkristall, OktaederPentagondodekaeder-Mittelkristall und pentagondodekaedrisch. Am häufigsten finden sich oktaedrische, hexaedrische Kristalle und Hexaeder-Oktaeder-Mittelkristalle. Am stark zersetzten Andesit kommen Limonit-Pseudomorphosen nach Pyrit mit Desmin vor. Der Typus der Pseudomorphosen ist überwiegend oktaedrisch, seltener Hexaeder-OktaederMittelkristall. Ihre Kristallformen sind dieselben, wie jene der frischen Kristalle der entsprechenden Typen. Die Entstehung der Pyritkristalle aus dem oberen Steinbruche von Nadap ist den hydrothermalen Wirkungen zuzuschreiben, die den Aufbruch des Pyroxenandesits begleiteten. Das Pyritvorkommen des Retezi'schen Steinbruchs in den Weingärten von Velence weicht vom vorigen sowohl hinsichtlich des Muttergesteins, als auch in der Formenentwicklung des Pyrits wesentlich ab. Der Retezi'sche Steinbruch wurde zur Gewinnung von Biotitgranit betrieben. In der Südwand des Steinbruchs befindet sich eine 0,5—1 mm breite kaolinisierte Spalte. Das in den Lithoklasen des Granits aufsteigende kohlensäurehaltige Wasser hatte das Orthoklas zersetzt : es entstand Kaolin, und zugleich bildete sich Pyrit. In der kaolinisierten Spalte ist ausser den Quarzkörnchen des Granits auch Pyrit zu finden. Ein Teil des Pyrits hat sich an der feuchten Luft zersetzt, in Limonit umgewandelt und erscheint in der Form von kleinen braunen, bräunlichschwarzen Kugeln. Die Zersetzung des Pyrits im Steinbruch ist ziemlich vorgeschritten, das entstandene Eisensulfat, bzw. die Schwefelsäure hat den rosafarbenen Granit ausgebleicht, das sulfathaltige (schwefelsäurehaltige) Wasser sammelte sich auf dem Grunde des Steinbruchs.