Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)

Kretzoi, M.: Bemerkungen über das Raubtiersystem

74 ist, sicher zu den Hemicyoninen, also zur abweichenden Agriotheriiden­Familie gestellt werden kann, sind uns die Amphicyonidae als die ein­zigen „Caniden der Alten Welt" zurückgeblieben. Sie scheinen mit und sogar an den meisten Stellen vor den Hipparion-Faunen verschwunden zu sein und so den endpliozänen Siegeszug der Caniden der neuen Welt nach Asien, Afrika und Europa nicht mehr erlebt zu haben. Überzählige hintere M oben und unten, begleitet von einem den Amphicyoniden nicht widersprechenden Bauplan der M, indifferente P, eine Reihe Isolationsmerkmale, sowie das nach Südäthiopien ver­drängte Verbreitungszentrum kennzeichnen die Otocyon-Gruppe, die ich auf Grund obiger Merkmale, vorerst aber auf die M-Überzahl gestützt als eigene dritte Unterfamilie Otocyoninae provisorisch zu den Amphicyoniden stelle. 3. In dieser Gruppe fasse ich kleinere bis sehr grosse Formen zusammen, die in der alten Welt entstanden waren, mit dem unter­miozänen Faunenaustausch auch nach Nordamerika hinüberkamen (Hemicyon ) und dann mit den Hipparion-Fa.\men eine zweite Wande­rung unternahmen (Indarctos) . Morphologisch sind sie durch die sagit­tale Ausdehnung der oberen M, die auf 2 reduziert sind und schritt­weise einen dem Protocon an Grösse nicht nachstehenden Metaconulus entwickeln, charakterisiert. Lingual nur unter dem Metaconulus ein stärkerer Hypocon-Halbmond, der sich in den Spitzenformen am M 2 zu einem ansehnlichen Hintertalon ausbreitet. Neben diesen sind sie durch den Bauplan des M, ganz besonders scharf zu isolieren, besonders gegen­über den Bären, deren spätere Evolution ein auf den ersten Blick fast gleiches Endergebnis der oberen M-Entwicklung hervorbrachte. Die Endoconidwand der Primitivformen (Cynodon , usw.) wird nämlich zu einer vom Metaconid stufenweise bis zum hintersten Punkt des Talonid­abschnittes sinkenden, in Höcker geteilten Wand umgeformt, die an Stärke auch das Hypoconid übertrifft. Während bei den übrigen Canioi­dea die Talonidgrube sich zwischen Endoconid und Metaconid öffnet, erfolgt es bei diesen Formen hinten zwischen Hypo- und Endoconid, dort wo übrigens das Mesoconid eingeschaltet wäre. Dieser Bauplan des M, ist unter den Caniformia alleinstehend und isoliert die Agriothe­riidae, wie ich die aus der Cynodon-Pachycynodon-Gruppe, Hemicyon­Dinocyon, Hyaenarctos-lndarctos-Gruppe, Cephalogale und Ursavus­Gruppe zusammengefasste Familie 1929 nannte. Die Mannigfaltigkeit in Dimensionen und Proportionen, Entwick­lungsablauf und -tempo, Zeit des Auftretens, bezw. Verschiedenaltrig­keit phyletisch paralleler Gruppen, usw. zwingt uns zur Aufstellung

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