Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)
Kretzoi, M.: Bemerkungen über das Raubtiersystem
73 nordamerikanisch, abgesehen von dem verdächtigen Haplocyon (ich halte ihn für einen aberranten Amphicyoniden), in der alten Welt und in Südamerika erst im oberen Pliozän — unteren Quartär erschienen. Nebenlinien unabhängig voneinander öfters auftretende, plump] hyänoide Typen mit Schädelverkürzung, Verlust der vorderen P, auffallend massiver Brechschere P 4/M x —P< (Aelurodon , Hyaenognathus) ; weitere Nebenlinien durch den Verlust der hinteren, reduzierten M, die Ausbildung einer Talonidschneide am M, und den schlanken, leichten Bau, sowie evtl. durch die musteloide Gestalt gekennzeichnet; endlich solche Nebenlinien, die eine beginnende P-Molarisation aufweisen (viele Primitivformen und Phlaocyon), weitere wie Metarctos-Araeocyon-Simocyon mit M^-Kauflächenverlängerung, begleitet von M-Verlust. 2. In der nächsten Gruppe fasse ich eigentlich zwei proportionell abweichende Gruppen zusammen. Die erste Gruppe umfasst sehr primitive, Caniden-ähnliche Formen von schlankem Bau, geringen Körpermassen und mit nicht reduzierten P. Die zweite Gruppe ist durch mittelgrosse, bis grosse, meist massiv gebaute Formen mit von hinten nach vorn an Höhe sehr rasch abnehmenden, z. T. auch hochgradig reduzierten P vertreten. Was die erste Gruppe, die Cynodictinae, mit der zweiten, den Amphicyoninae, zur stammesgeschichtlichen Einheit verbindet, ist der verzögerte, ja bei den Amphicyoninen bis zum Aussterben der Gruppe (Unterpliozän — ? Oberpliozän) nicht eingetretene Verlust des M s, sowie öfters das Auftreten des ausser bei Otocyon bei keinem anderen Säugetier mit nicht destruiertem, volltrituberkulärem Gebiss zu beobachtenden M* neben M,, und der sehr bezeichnende Bauplan der oberen M, an denen eine infolge eines starken, dén Protocon lingual halbmondförmig umfassenden, besonders an gewissen Cynodictis-Formen eine ganz beträchtliche linguale Ausdehnung erlangerde Querverlängerung eintritt. Untere M mit einfach-primitivem Bau. Auf Grund der oben geschilderten, gleichartigen Ausbildung der oberen und der Reduktionsverzögerung sämtlicher M, das als Gruppenmerkmal nur noch bei den Musteliden (aber verbunden mit einer sehr frühzeitigen Totalreduktion der hinteren M) erscheint, vereinige ich die Unterfamilien Cynodictinae und Amphicyoninae zu der gemeinsamen Familie Amphicyonidae. — Dieses Verfahren besitzt noch einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil: Da Haplocyon eher ein aberranter Amphicyonide als ein verschlagener Canide nordamerikanischer Herkunft sein dürfte, Metarctos-Simocyon aber Caniden-Seitenzweige vertreten, die mit den Hipparion-Faunen in die alte Welt gekommen sind, und da schliesslich alles, was an Caniden-ähnlichem nicht Amphicyonide