Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)
Kretzoi, M.: Bemerkungen über das Raubtiersystem
63 I. Feliformia. Die Katzentiere 2 werden auch jetzt noch ziemlich allgemein als Angehörige einer einzigen Familie, der Felidae betrachtet und meist in zwei Unterfamilien: Felinae und Machairodontinae eingeteilt. Dieser Auffassung suchte zuletzt Matthew 1910, eine phylogenetische Stütze zu geben. Meine Studien an den Feliformia, 1929—1941, führten zu dem Ergebnis, dass hier vier voneinander gut getrennte, selbständige Stammgruppen zu unterscheiden sind, die es verdienen, als besondere Familien betrachtet zu werden. Diese vier Familien sind: Nimravidae, Felidae, Megantereontidae, Macliairodontidae, die ich im folgenden kurz beschreibe. 1. Zahnkanten kräftig krenelliert. I verkleinert, z. T. reduziert, C oben verlängert dolch-bis säbelförmig, mit Vorder- und Hinterschneide, untere C etwas verkürzt. P (bis Mitte Miozän sicher) auf der Spezialisationsstufe der Pseudocreodi stehen geblieben, vordere reduzieren sich langsam, P* bekommt überhaupt keinen Parastyl (was ihm ein Camsartiges, altertümliches Aussehen verleiht), M t besonders durch das während der ganzen phyletischen Entwicklung erhalten gebliebene, ansehnliche, schneidende Talonid gekennzeichnet. Im allgemeinen eine sehr konservative Gruppe, die von den ersten bekannten Formen (im Obereozän) bis zu den letzten Spuren (Pleistozän) überhaupt in keinem wesentlichen Punkt einen phyletischen Fortschritt aufzuweisen hat. — Nimravidae. Die Nimraviden erscheinen im Obereozän-Unteroligozän sowohl in der alten, als auch in der neuen Welt als in ihrer Stammesentwicklung vollendete Typen, deren Evolutionsraum und -zeit uns vollkommen unbekannt sind. Ihre letzten bekannten Funde stammen in Europa aus dem Torton (Ictidailurus n. g. von La Grive St-Alban ), in Nord-Amerika aus dem Unterpliozän (Pratifelis Hibbard) und schliesslich in Madagaskar aus dem Pleistozän. 2. Zahnkanten kräftig gezähnelt, I sich parallel mit der Evolution vergrössernd, C sup. flach schwertförmig, zu ihrer Aufnahme Mentalkamm. bzw. Mentallappen am Unterkiefer, C inf. schrittweise verkürzt und inzisivenförmig werdend. P vorne (bis auf PVP,) reduziert, hinten mit kräftigen Nebenhöckern. Modernisierung der P bis zum Miozän vollzogen. P 4 bekommt früh ein Parastyl, dem sich oft noch ein Vor-Parastyl vorlagert. M, bei Primitivformen ausser der 2 Mit. diesem im ersten Augenblick vielleicht befremdend klingendien Namen bezeichne ich die Glieder der Ordnung Feliformia.