Rotarides Mihály (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 33. (Budapest 1940)

Székessy, W.: Disputatio Physica de Insectis von Andreas Horváth. Die erste, von einem Ungarn verfasste entomologische Abhandlung

Grafen FRANZ NÁDASDY gewidmet, der 1671 als Teilnehmer an der Verschwörung WESSELÉNYIS in Wien enthauptet wurde. Die Arbeit selbst besteht aus einem Vorwort und aus 6 Kapiteln, von welchen das erste über die Insekten im Allgemeinen handelt, während die folgenden der Besprechung von Biene, Fliege, Ameise, Spinne und Laus gewidmet sind. Die einzelnen Kapitel zerfallen in eine wech­selnde Anzahl von Thesen, die eine allgemeine Charakteristik des behandelten Insektes geben, und in eine Reihe von zeitgemäßen Fra­gen, sowie deren Beantwortung. Am Ende der Arbeit sind dann noch ein Geleitwort SPERLINGS und die Glückwünsche dreier Freunde HORVÁTHS (GEORG BUDÁK, STEPHAN DESELUICS und MARTIN TZU­CHIUS) angefügt. Solche Abschiedsverse (Carmina propemptica) wa­ren zu jener Zeit, aber hauptsächlich an der Universität von Witten­berg sehr gebräuchlich. Was den Inhalt der Arbeit betrifft, so soll hier von einer wort­getreuen Übersetzung abgesehen werden, was durch die in der damaligen Zeit gebräuchliche, umständliche und etwas langwierige scholastische Denk- und Schreibweise, sowie auch durch die relativ viel Platz einnehmenden Zitate begründet erscheint. Es soll daher im folgenden versucht werden, in kurzer Form das Wesentliche der Arbeit wiederzugeben. Vorwort. Nach einem durch Zitate von PLINIUS und ALDROVANDI ge­schmückten Loblied auf die Allmutter Natur, deren Weisheit gerade beim Studium der Insekten am schönsten zum Ausdrucke kommt, gibt HORVÁTH die Einteilung des ganzen Werkes bekannt und ruft Gottes Hilfe zum Gedeihen seiner Arbeit an. 1. Kapitel: Über die Insehten im Allgemeinen. Die Insekten verdanken ihren Namen den an ihrer Körperober­fläche auftretenden Einschnitten. Sie sind also mit verschiedenen Einkerbungen versehene, kleine Tierchen. Von den übrigen Tieren unterscheiden sie sich nur in der Größe (quantitate), nicht aber in der Ausbildung (qualitate). Der Unterschied gegenüber Vögeln, Fi­schen, Reptilien und Landtieren liegt einzig und allein in ihrer Seg­mentation. Die allgemein gebräuchliche Einteilung der Tiere in voll­kommene und unvollkommene besteht zu Unrecht. Auch die Insekten sind vollkommene Tiere, da sie 1. alle Organe besitzen, die ihrer Natur angemessen erscheinen, und da sie 2. so wie die anderen Tiere

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