Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 22. (Budapest 1925)

Fejérváry, G. J.: Die phyletische Bedeutung des Prähallux und vergleichend-osteologische Notizen über den Anuren-Tarsus

Form von Wachsmodellen), daß sie weder in Bezug auf die einfache Ausführung noch hinsichtlich der absoluten Verläßlichkeit der Resultate mit dem Kaliverfahren verglichen werden kann. 1 ) Bevor ich diesen der Untersuchungsmethode gewidmeten Abschnitt schließen würde, muß ich auch zweier durch dieselbe gebotener Schwie­rigkeiten gedenken, die aber, glücklicherweise, von keinem besonderen Belang sind. Die erste — und größere — Schwierigkeit besteht darin, daß bei der Kalibehandlung etliche zarte Hyalinknorpeln ebenfalls durch­sichtig werden. So ist dies z. B. bei den Tar s alia und in minderem Grade auch bei den Protarsalepiphysen von Discoglossus, Alytes, Bombina und Pelobates der Fall. Besichtigt man nun in der oben geschil­t) Auch ganze Amphibienlarven, die in Formaldehyd konserviert wurden, scheinen sich zur Kalibehandlung zu eignen. Ferner glaube ich, auf Grund einiger von mir angestellten Versuche, annehmen zu dürfen, daß bei diesen eine mittels Präparier­lanzetten und Pinzetten vorgenommene Präparation des Primordialschädels nach einer längeren Vorbehandlung mit starker Kalilauge zu guten Ergebnissen führen würde. NB. : Gelegentlich meines Wiener Vortrages wurde das oben geschilderte Kalium­verfahren von Herrn Kollegen Dr. R. N. WEGNER, Professor der Anatomie an der Universität Frankfurt a. M., scharf kritisiert und verurteilt, weil die Kalimethode die Ossifikationszentren zerstören soll, d. h. dieselben können, wie Kollege WEGNER bemerkt hat, nach der Kalibehandlung nicht mehr nachgewiesen werden. Obzwar ich diesbezüglich keine Untersuchungen resp. Versuche mit Reagentien angestellt habe, zweifle ich doch keinen Augenblick daran, daß die Kalilauge die Ossifikationszentren tatsächlich angreift, und oft unnachweisbar macht, muß aber auch hier ganz nach­drücklich hervorheben — so wie ich dies bereits in meiner Antwort an Kollegen WEGNER gelegentlich der Diskussion getan habe — daß die Ossifikationszentren, und die histo­logische Struktur der Skeletteile überhaupt, im Laufe meiner gegenwärtigen Unter­suchungen belanglos waren. Bei meinen Studien kamen bloß die Umriß­morphologie, die Zahl und die topographischen Verhältnisse der tarsalen Skeletelemente in Betracht, wobei es mir nicht auf dem Nachweise von Gewebsstrukturen und osteogenetischen Momenten gelegen war. Darum halte ich, bei dergleichen Unter­suchungen, die Anwendung eines anderen, etwa mit der von Kollegen WEGNER erwähnten Alyzarin-Methode verbundenen, komplizierten und langwierigen Diaphanisierungsverfahrens für zwecklos und überflüssig. Die Kalimethode ist weit einfacher, nimmt bedeutend weniger Zeit in Anspruch, und gibt, in Bezug auf die obenangeführten Einzelheiten, gute, klare Bilder. Osteogenetische Momente habe ich hier so gut wie gar nicht zu berühren gebraucht, denn diese hätten mich höchstens betreffs der Homologiefragen interessiert ; da aber die Homologisierung der Tarsalelemente der Anuren schon von HOWES und RIDEWOOD in einer befriedigenden Weise durchgeführt wurde, fand ich keinen besonderen Anlaß dazu, auch diese Seite des Problems zu revidieren, um so weniger, da ja das Ziel dieser meiner Arbeit augenscheinlich ein ganz anderes war, und diesem konnte, und kann auch fürderhin, die Káli­méi ho de die besten Dienste leisten. AU'dies scheint Herr Kollege WEGNER auf Grund meines nötigerweise kurzgefaßten Exposes über Ziel und Methode meiner Untersuchungen nicht richtig begriffen zu haben.

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