Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 22. (Budapest 1925)

Fejérváry, G. J.: Die phyletische Bedeutung des Prähallux und vergleichend-osteologische Notizen über den Anuren-Tarsus

derten Weise angefertigte Präparate von Hinterextremitäten dieser Formen, so scheinen, auf den ersten Blick, die beiden Protarsalknochen nur lose neben einander zu liegen, während Mesotarsalelemente (d. h. Tarsalia) fast gänzlich zu fehlen scheinen, ein Phänomän, das auf der zart knor­peligen Beschaffenheit der genannten Elemente bei den erwähnten Formen beruht, da der zarte Hyalinknorpel infolge der Kalibehandlung ebenso transparent wird wie die peri- und interskeletale Muskelmasse. Dieses Trugbild kann aber leicht korrigiert werden. Zu diesem Zwecke lege man die betreffende Extremität auf die Platte des Präparier­mikroskopes, und bediene sich einer sehr intensiven Durchleuch­tung (eventuell mittels Mikroskoplampe). Untersucht man nun das intensiv durchleuchtete Objekt unter entsprechender Vergrößerung (6—12), so können diese zarten Knorpelelemente, infolge ihrer von jener der Muskulatur abweichenden Strahlenbre chung, sehr wohl erkannt und ihre durch die Refraktion meist etwas dunkler erscheinenden Konturen festgestellt werden. Der klare Hyalinknorpel leuchtet in durchfallendem Lichte intensiver als jene Partien, die bloß aus Muskel bestehen. Befinden sich im Knorpel bereits ossifizierte oder verkalkte Teile, so sind diese undurchsichtig, und heben sich schon ohne Inanspruchnahme einer besonders starken Durchleuchtung scharf von der Muskelschichte ab, ebenso wie die Knochenelemente. Das obige gilt auch für die Epiphysen, welche aber bei den meisten Formen so verkalkt sind, daß sie gerade so leicht gesichtet werden können wie die knöchernen Diaphysen. Die Benützung einer intensiven Durchleuchtung soll übrigens nicht nur in den soeben angeführten Fällen dringend anempfohlen werden, sondern bei einer jeden gründlichen Untersuchung dieser Präparate sowie beim Anfertigen von Abbildungen derselben mittels des ÄBBE'schen Zeichenapparates. In einzelnen schwierigen Fällen kann man sich zur Kontrolle eventuell auch eines mit einem Nicoi/schen Prisma ver­sehenen mineralogischen Mikroskopes bedienen, wo natürlich recht bizarre, überaus farbenreiche Bilder entstehen, die aber, durch das Refraktions­spiel, die Feststellung der Knorpelumrisse immerhin erleichtern. Bei einiger Praxis genügt aber bereits eine 10—12-fache Lupenvergrößerung, wobei das zu untersuchende Objekt sowohl direkt als auch in einem mit Glyzerin gefüllten Gläschen gegen das Tageslicht oder gegen eine elektrische Glühbirne aus mattem Glas zu halten ist. Durch diese Unter­suchungsmethode werden dann die Details oft leichter aufgedeckt als bei der Besichtigung mit dem Präpariermikroskop. Hie und da ist es ferner noch erwünscht, die Knorpelumrisse mittels einer feinen Präpariernadel zu betasten, um sich von der Richtigkeit des durch Betrachtung gewon­nenen Bildes zu überzeugen.

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