Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 22. (Budapest 1925)

Fejérváry, G. J.: Die phyletische Bedeutung des Prähallux und vergleichend-osteologische Notizen über den Anuren-Tarsus

BOLKAY hat es — laut seiner mündlichen Mitteilung — ganz zufällig entdeckt, und sein erstes und bisher einziges Präparat dieser Sorte, die Vorderextremität eines Trituras palustris L., 1 auf S. 174 des Vi. Bandes der ungarischen zoologischen Zeitschrift „Állattani Közlemények", 1907, abgebildet. Seine Angabe regte mich zu weiteren Versuchen an, die mir gleich im Anfange glückten, ohne daß ich mich über häufige Mißerfolge beklagen könnte. Natürlich muß in jedem Falle gewissen Individualismen Rechnung getragen werden. Ist das Material in sehr schwachem Alkohol aufbewahrt worden, oder ist es schon sehr alt (z. B. wenn es bereits seit 20—30 Jahren in Sprit war), so empfiehlt es sich eine bedeutend schwächere Lösung zu verfertigen, die cca 1 Woche später, während des Gebrauches, eventuell etwas verstärkt werden kann. Bis man die nötige Praxis erworben hat, ist es überhaupt ratsam mit schwächeren Lösungen zu arbeiten, die, je nach Bedarf, sehr vorsichtig, im Laufe von 1—2 Wochen, durch Kalium-Zusatz verstärkt werden können. Will man von sehr seltenen Objekten bestimmt gute Präparate erhalten, so benütze man eine bereits erprobte, d. h. benützte Lösung; man wähle zuerst ein anderes, gewöhnliches Objekt, dessen Konservierungs­zustand jenem des geschonten, wertvollen, entspricht, und verfertigte von dem ein Präparat; ist dieses nach Wunsch gelungen, so setze man das seltene Objekt in dieselbe benützte Lösung, welche durch den Gebrauch wohl schon etwas schwächer geworden ist, hiedurch aber das Gelingen des zweiten Präparates umsomehr garantiert. Mißerfolge hatte ich eigentlich nur mit sehr altem, über 30 Jahre in schwachem Weingeist gestandenem Material, das ich in eine normal-starke Lösung gesetzt habe ; am nächsten Tag war die ganze Extremität mazeriert und zu einzelnen Skeletteilen zerfallen. Merkwürdigerweise habe ich mit den Extremitäten von Bufo bufo L., welche bloß 6—8 Jahre in Alkohol lagen, wiederholt — ganz konsequent — dieselbe böse Erfahrung gemacht; diese Gliedmaßen zeriielen bereits in 24 Stunden zu einzelnen Skeletelementen, während sich Bufo viridis LAUR. vorzüglich zur Behandlung mit normal-starker Kalilauge geeignet hat. Der Zeitraum, den die Kalibehandlung beansprucht, ist ebenfalls solche Erfolge mit Bezug auf die Förderung unserer Detailkenntnisse (Nachweis A on Ossifikationszentren, Knochenstrukturen, etc.) aufzuweisen haben, mit denen diejenigen des Kalilaugeverfahrens nicht konkurrieren können. Beim Studium des Skeletes adulter Vertebraten wurde die Kalilauge, meines Wissens nach, zu Diaphanisierungszwecken noch nicht verwendet, und auch die Behandlung der Objekte scheint damals nicht eine so einfache gewesen zu sein wie die unserige. 1 = Molge cristata LAUR.

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